Nord Stream 2 AG
Die Nord Stream 2 AG (ehemals: New European Pipeline AG)[1][2] besitzt die Pipeline Nord Stream 2 zum Transport von Erdgas von Russland durch die Ostsee nach Deutschland. Sie hat ihren Sitz in Zug[3] und gehört zu 100 % dem Unternehmen Gazprom.[4]
Nord Stream 2 AG | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 2015 |
Sitz | Zug, Schweiz |
Leitung | Matthias Warnig (Geschäftsführer) Gerhard Schröder (VR-Vorsitzender) |
Website | www.nord-stream-2.com |
Geschichte
Die Unterzeichung des Konsortialvertrags für die "New European Pipeline AG" fand am 5. September 2015 im Rahmen des ersten "Eastern Economic Forum" in Wladiwostok statt. Wintershall Dea (Deutschland), Engie (Frankreich), OMV (Österreich), Shell plc (Grossbritannien/Niederlande) und Uniper (Deutschland) hatten sich als Darlehensgeber an der Finanzierung des Pipeline-Projekts beteiligt.
Die später in Nord Stream 2 AG umbenannte schweizerische Aktiengesellschaft war unter Geschäftsführer Matthias Warnig (CEO) war für den Bau der 2021 fertiggestellten, aber aufgrund von Problemen bei der Genehmigung noch nicht in Betrieb genommenen Ostsee-Gaspipeline zuständig.
Am 26. Januar 2022 wurde die Tochtergesellschaft Gas for Europe GmbH mit Sitz in Schwerin gegründet.[5] Geschäftsführer ist der frühere E.ON Global Commodities-Manager Reinhard Ontyd. Auf dieses Gastransportunternehmen wurde das Eigentum an dem 54 Kilometer langen deutschen Abschnitt der Pipeline sowie die Anlandestation in Lubmin aufgrund der Vorschriften des Energiewirtschaftsgesetzes übertragen.[6] Ende Dezember 2021 wurde der Ex-Diplomat Dieter W. Haller zum Aufsichtsratsvorsitzenden berufen. Diese Tätigkeit wurde ihm bereits Ende Januar 2022 vom Auswärtigen Amt wieder untersagt.[7]
Am 22. Februar 2022 hat Deutschland das Genehmigungsverfahren für die Pipeline Nord Stream 2 als Folge der Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine ausgesetzt.[8][9] Geschäftsführer Matthias Warnig und weitere Mitarbeiter der wurden wenig später direkt mit Sanktionen belegt.[10] Die Nord Stream 2 AG dementierte am 3. März 2022 eine am 1. März in den Medien verbreitete Konkursmeldung.[11][12]
Finanzierung
Alleiniger Anteilseigner der Nord Stream 2 AG ist Gazprom. Zu den Finanzinvestoren des Projekts zählen Engie, OMV, Royal Dutch Shell, Uniper und Wintershall Dea.[13]
Shell gab am 28. Februar 2022, vier Tage nach dem Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine, bekannt, dass es seine Zusammenarbeit mit Gazprom und damit verbundenen Unternehmen beenden will. Die Kooperation am Pipeline-Projekt Nord Stream 2 werde beendet.[14]
Weblinks
- Nord-Stream 2 AG
- g4e.de – Offizielle Website der Gas for Europe GmbH
Einzelnachweise
- Nord Stream 2 AG, Moneyhouse, abgerufen am 28. Januar 2022.
- Nord Stream 2 – Russlands Werk und Österreichs Beitrag. 5. Juni 2018, abgerufen am 6. März 2022.
- Kanton Zug, UID CHE-444.239.548 (HR-Nr. CH-170.3.039.850-1)
- Gaspipeline: Bundesnetzagentur bestätigt EU-Regulierung für Nord Stream 2. Abgerufen am 6. März 2022.
- Tochtergesellschaft für deutschen Teil der Pipeline gegründet
- Wer wir sind. Gas for Europe GmbH, 2022, abgerufen am 29. Januar 2022.
- Fritz Zimmermann: Auswärtiges Amt verbietet Ex-Botschafter Job bei Nord Stream 2. In: Zeit.de. Zeit Online GmbH, 27. Januar 2022, abgerufen am 29. Januar 2022.
- Doris Kleck: Krieg in der Ukraine: Nord Stream 2 entlässt in Zug 140 Personen. In: luzernerzeitung.ch. 28. Februar 2022, abgerufen am 28. Februar 2022.
- Russland Sanktionen treffen Schweiz: Nord Stream 2 entlässt 140 Mitarbeiter. 1. März 2022, abgerufen am 1. März 2022 (Schweizer Hochdeutsch).
- Antony J. Blinken: Sanctioning NS2AG, Matthias Warnig, and NS2AG’s Corporate Officers. In: United States Department of State. 23. Februar 2022, abgerufen am 24. Februar 2022 (englisch).
- Konkurs angemeldet — «Nord Stream 2 ist zahlungsunfähig». In: srf.ch. 1. März 2022, abgerufen am 1. März 2022.
- SDA: Nord Stream 2 ist nach eigenen Angaben nicht konkurs. Abgerufen am 3. März 2022.
- Anteilseigner und Finanzinvestoren. Nord Stream 2 AG, abgerufen am 23. Februar 2022.
- spiegel.de: Shell beendet Zusammenarbeit mit Gazprom