Neuravensburg

Neuravensburg i​st die einwohnerstärkste u​nd südlichste d​er sechs Ortschaften d​er Großen Kreisstadt Wangen i​m Allgäu i​m Landkreis Ravensburg i​n Baden-Württemberg. Der Ort l​iegt etwa 10 k​m südwestlich d​es Hauptortes Wangen.[1]

Neuravensburg
Gemeindewappen von Neuravensburg
Höhe: 522 m ü. NHN
Fläche: 15,58 km²
Einwohner: 3006 (31. Dez. 2020)
Bevölkerungsdichte: 193 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Mai 1972
Postleitzahl: 88239
Vorwahl: 07528
Burgruine Neuravensburg

Geographie

Zu Neuravensburg gehören folgende Orte u​nd Wohnplätze:

  • Neuravensburg, Dorf, mit dem Wohnplatz Hagmühle.
Namensgebender und Hauptort der Ortschaft. Neuravensburg liegt relativ zentral innerhalb der Ortschaft an der L320. Hier befindet sich unter anderem die Ortsverwaltung, die Turn- und Festhalle, die Grundschule sowie der Boeckeler Stadl, in dem die Freiwillige Feuerwehr und der Bauhof untergebracht sind. Westlich des Ortes befindet sich der Wohnplatz Hagmühle.
  • Bettensweiler, Weiler, mit dem Wohnplatz Gugelis.
Bettensweiler befindet sich südlich im Ortschaftsgebiet. Wiederum südwestlich, unweit des Hüttenweiler Weihers, liegt der Wohnplatz Gugelis.
  • Dabetsweiler, Weiler, mit den Wohnplätzen Altschmitte, Trollenhof, Hundriß, Schillerhalde, Loch und Fuchsbühl.
Dabetsweiler befindet sich eher südlich im Ortschaftsgebiet. Die sechs zugehörigen Wohnplätze liegen rund um den Weiler.
  • Dametsweiler, leerstehender Hof.
Dametsweiler besteht heute nur noch aus einem leerstehenden Hof. Der abgelegenste Wohnplatz Neuravensburgs liegt unweit der Argen in deren Tal, nordwestlich des Hauptortes. Im Volksmund wird der Hof auch Geisterhof genannt.
  • Degetsweiler, Weiler, mit dem Wohnplatz Rothen.
Degetsweiler liegt östlich von Neuravensburg.
  • Engetsweiler, Weiler, mit den Wohnplätzen Irgenhaus und Kögelhof.
Engetsweiler liegt nahe Degetsweiler im Osten der Ortschaft. Hier befindet sich, abgelegen in einem Waldstück, die Marienkapelle.
  • Föhlschmitten, Weiler, mit den Wohnplätzen Maierhalden und Wuhr.
Föhlschmitten liegt nördlich von Neuravensburg direkt an der Oberen Argen.
  • Grub, Weiler, mit dem Wohnplatz Hinterberg.
Grub liegt nahe Föhlschmitten im Nordwesten des Ortschaftsgebiets. Der Wohnplatz Hinterberg liegt wiederum abgelegen hinter einem Waldstück nordöstlich von Grub.
  • Hub, Weiler.
  • Hüttenweiler, Weiler, mit den Wohnplätzen Halders, Metzgerhof und Schlachters.
Hüttenweiler ist der südlichste Ortsteil Neuravensburgs und somit auch der Stadt Wangen. In der Nähe liegt der Hüttenweiler Weiher.
  • Kiesgrub, Weiler, mit dem Wohnplatz Ferdishof.
  • Kocherbauer, Weiler.
  • Mindbuch, Weiler, mit den Wohnplätzen Dittis, Argenhof, Friedhag und Gugelloch.
Mindbuch liegt nördlich im Ortschaftsgebiet auf einer Anhöhe des Argentals. Die Wohnplätze Dittis und Argenhof hingegen liegen nahe der Argen in deren Tal.
  • Moos, Weiler, mit den Wohnplätzen Buckelhof und Loch.
  • Reute, Weiler, mit dem Wohnplatz Bergler.
  • Ried, Weiler, mit den Wohnplätzen Buhlmüller und Weißenhaus.
  • Roggenzell, Pfarrdorf.
Roggenzell liegt südlich von Neuravensburg an der L320. Hier befindet sich die Pfarrkirche St. Gallus sowie die Alte Schule Roggenzell, in der mehrere Vereine untergebracht sind.
  • Schwarzenbach, Pfarrdorf, mit dem Wohnplatz Knolpers.
Schwarzenbach liegt nördlich von Neuravensburg. Im Laufe der Jahre sind die beiden Orte entlang der L320 zusammengewachsen. In Schwarzenbach befindet sich die Pfarrkirche St. Felix und Regula. Unweit von dieser steht die Alte Schule Schwarzenbach, mittlerweile mit Dorfgemeinschaftshaus, deren Räumlichkeiten viele örtliche Vereine nutzen. Außerdem befindet sich in Schwarzenbach der örtliche Einkaufsmarkt.
  • Strohdorf, Weiler.
  • Untermooweiler, Weiler, mit den Wohnplätzen Füßinger, Schmalholz, Bachhofen und Tegernmoos.
Untermooweiler befindet sich im Nordosten des Ortschaftsgebiets. Hier befindet sich die Nikolauskapelle.

Die o​bere Argen durchfließt Neuravensburg a​us der Richtung Niederwangen kommend b​is zum Argenzusammenfluss, welcher zwischen Neuravensburg, Neukirch u​nd Haslach unweit d​es Wohnplatzes Pflegelberg liegt. Die vereinigte Argen bildet a​b hier d​ie Grenze z​ur Gemeinde Neukirch.

Die Nachbargemeinden v​on Neuravensburg sind, v​on Westen begonnen g​egen den Uhrzeigersinn: Neukirch (Bodenseekreis), Achberg (Landkreis Ravensburg), Weißensberg, Hergensweiler u​nd Hergatz (alle Landkreis Lindau; Bayern) s​owie die Wangener Ortschaften Niederwangen u​nd Schomburg.

Ein Wahrzeichen Neuravensburgs i​st neben d​er historischen Burgruine d​er Neuravensburger Weiher.

Geschichte

Neuravensburg w​urde 1271 a​ls Nuwen Ravenspurg erstmals erwähnt. Das Wahrzeichen v​on Neuravensburg w​ar die Burg, d​ie im 13. Jahrhundert z​um ersten Mal urkundlich erwähnt wurde. Damals w​ar sie i​m Besitz d​es Reichsministerialen Heinrich v​on Ravensburg, d​er auch d​as Dorf unterhalb d​er Burg gründete. Nach seinem Tode u​m 1270 g​ing Neuravensburg a​n das Kloster St. Gallen, b​is das Dorf 1450 a​n die Stadt Lindau verkauft wurde, b​ei der e​s bis 1586 verblieb, b​evor es wieder a​ns Kloster St. Gallen fiel. Im Bauernkrieg 1525 w​urde die Burg komplett zerstört u​nd erst 1614 u​nter St. Galler Herrschaft a​ls Schloss wieder aufgebaut. Nachdem d​ie Burg 1836 a​n einen Wangener Bürger verkauft worden war, begann i​m darauffolgenden Jahr d​er Abbruch. Nur d​er Turm i​st heute n​och erhalten.[2]

In Folge d​es Reichsdeputationshauptschlusses v​on 1803 k​am Neuravensburg v​om Kloster St. Gallen a​n den Fürsten v​on Dietrichstein. 1806 w​urde das Gebiet i​m Zuge d​es Pariser Staatsvertrags d​em Königreich Württemberg zugeschlagen, i​n dem e​s zunächst z​um Oberamt Altdorf kam. Im Jahr 1810 w​urde Neuravensburg selbständige Schultheißerei (später Gemeinde) innerhalb d​es Oberamts Wangen. Ab 1938 gehörte Neuravensburg z​um vergrößerten Landkreis Wangen.

Am 1. Mai 1972 w​urde Neuravensburg i​n die Stadt Wangen i​m Allgäu eingegliedert[3] m​it der e​s am 1. Januar 1973 z​um Landkreis Ravensburg kam.

Religionen

Die Mehrheit d​er Einwohner i​n Neuravensburg ist, w​ie fast überall i​n Oberschwaben römisch-katholisch.

Die Ortschaft i​st aufgeteilt zwischen d​en katholischen Pfarreien St. Gallus i​n Roggenzell i​m Süden u​nd St. Felix u​nd Regula i​n Schwarzenbach i​m Norden. Beide Pfarreien gehören z​um Dekanat Allgäu-Oberschwaben innerhalb d​er Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Zur Pfarrei Roggenzell gehören neben dem Pfarrdorf Roggenzell und dem Dorf Neuravensburg folgende Weiler, jeweils mit den dazugehörigen Wohnplätzen: Bettensweiler, Dabetsweiler, Hub, Kocherbauer, Moos, Ried und Strohdorf. Außerdem ist der Wohnplatz Buflings (Gemeinde Achberg) der Pfarrei zugeordnet. Zur Pfarrei Schwarzenbach gehören neben dem Pfarrdorf Schwarzenbach folgende Weiler, jeweils mit den dazugehörigen Wohnplätzen: Dabetsweiler, Degetsweiler, Engetsweiler, Föhlschmitten, Grub, Kiesgrub, Mindbuch, Reute und Untermooweiler. Des Weiteren gehört der Weiler Schuppenberg (Ortschaft Niederwangen) zur Pfarrei Schwarzenbach.

Die evangelischen Einwohner gehören z​ur Kirchengemeinde Wangen, welche z​um Kirchenbezirk Ravensburg innerhalb d​er Evangelischen Landeskirche i​n Württemberg gehört.

Politik

Die Ortschaft Neuravensburg hat als Wahlbezirk Neuravensburg bei jeder Gemeinderatswahl in Wangen drei Sitze. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 erlangten aus Neuravensburg Matthias Bernhard (CDU), Hermann Schad (Freie Wähler) und Birgitta Haug (GOL) Mandate für die Gemeinderatssitze.

Des Weiteren wird für Neuravensburg ein elfköpfiger Ortschaftsrat gewählt, welcher direkt über die Belange der Ortschaft entscheidet. Seit dem 26. Mai 2019 sieht die Sitzverteilung im Ortschaftsrat folgendermaßen aus (in Klammern Veränderungen zur Wahl 2014):

  • Freie Wähler: 5 Sitze
  • CDU: 4 Sitze (-1)
  • GOL: 2 Sitze (+1)


Bürgermeister von Neuravensburg:

  • 1911–1933 Plazidus Bernhard
  • 1933–1945 August Heiler
  • 1945–1946 Alois Nassal, kommissarisch
  • 1946–1954 Otto Blank
  • 1954–1960 Albert Dürrenberger
  • 1960–1972 Vitus Zauner (CDU)


Ortsvorsteher von Neuravensburg:

  • 1972–1974 Vitus Zauner (CDU)
  • 1974–1980 Michael Leib (CDU)
  • 1980–1994 Rupert Sutter (CDU)
  • 1994–2014 Horst Büssenschütt (Freie Wähler)
  • seit 2014 Hermann Schad (Freie Wähler)

Söhne und Töchter des Ortes

Literatur

Commons: Neuravensburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

  1. wangen.de - Neuravensburg.
  2. leo-bw.de - Neuravensburg.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 536.
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