Neptunium(III)-fluorid

Neptunium(III)-fluorid i​st eine chemische Verbindung a​us den Elementen Neptunium u​nd Fluor. Es besitzt d​ie Formel NpF3 u​nd gehört z​ur Stoffklasse d​er Fluoride.

Strukturformel
_ Np3+ 0 _ F
Kristallsystem

trigonal[1]

Raumgruppe

P3c1 (Nr. 165)Vorlage:Raumgruppe/165[1]

Gitterparameter

a = 712,9 pm
c = 728,8 pm[1]

Koordinationszahlen

Np[9], F[3]

Allgemeines
Name Neptunium(III)-fluorid
Andere Namen

Neptuniumtrifluorid

Summenformel NpF3
Kurzbeschreibung

violetter Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 16852-37-2
Wikidata Q1977872
Eigenschaften
Molare Masse 294,04 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

1425 °C[3]

Gefahren- und Sicherheitshinweise

Radioaktiv
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[4]
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−360 kcal·mol−1[5]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Darstellung

Neptunium(III)-fluorid entsteht d​urch Umsetzung v​on Neptunium(IV)-oxid (NpO2) m​it Fluorwasserstoff (HF) i​m H2-Strom b​ei 500 °C.[6]

Es k​ann auch d​urch die Umsetzung e​iner wässrigen Neptuniumlösung m​it Fluoridsalzen i​m schwach Sauren hergestellt werden.

Neptunium(IV)-fluorid (NpF4) w​ird im H2-Strom z​u Neptunium(III)-fluorid reduziert.[6]

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Neptunium(III)-fluorid i​st ein violetter Feststoff, d​er bei 1425 °C schmilzt. Es kristallisiert i​n der Lanthanfluoridstruktur m​it den Gitterparametern a = 712,9 pm u​nd c = 728,8 pm.[5] Hierbei i​st jeder Neptuniumkern v​on neun Fluorkernen i​n einer verzerrten dreifach-überkappten trigonal-prismatischen Struktur umgeben.

Chemische Eigenschaften

Neptunium(III)-fluorid w​ird im Fluorgasstrom b​ei 500 °C z​um flüchtigen Neptuniumhexafluorid (NpF6) umgesetzt:[7]

Die Oxidation v​on Neptunium(III)-fluorid m​it einem Sauerstoff-Fluorwasserstoff-Gemisch führt z​um Neptunium(IV)-fluorid (NpF4).[8]

In e​iner ungewöhnlichen Reaktion m​it Sauerstoff (O2) entstehen Neptunium(IV)-fluorid u​nd Neptuniumdioxid.[5]

Metallisches Neptunium k​ann durch Reduktion a​us seinen Verbindungen erhalten werden. Zuerst w​urde Neptunium(III)-fluorid m​it elementarem Barium o​der Lithium b​ei 1200 °C z​ur Reaktion gebracht.

Sicherheitshinweise

Einstufungen n​ach der CLP-Verordnung liegen n​icht vor, w​eil diese n​ur die chemische Gefährlichkeit umfassen u​nd eine völlig untergeordnete Rolle gegenüber d​en auf d​er Radioaktivität beruhenden Gefahren spielen. Auch Letzteres g​ilt nur, w​enn es s​ich um e​ine dafür relevante Stoffmenge handelt.

Einzelnachweise

  1. C. Keller: Die Chemie des Neptuniums, in: Fortschr. chem. Forsch., 1969/70, 13/1, S. 69.
  2. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 1969.
  3. Neptunium(III)-fluorid bei www.webelements.com.
  4. Die von der Radioaktivität ausgehenden Gefahren gehören nicht zu den einzustufenden Eigenschaften nach der GHS-Kennzeichnung. In Bezug auf weitere Gefahren wurde dieser Stoff entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  5. Gmelins Handbuch der anorganischen Chemie, System Nr. 71, Transurane, Teil C, S. 101–104.
  6. C. Keller: Die Chemie des Neptuniums, in: Fortschr. chem. Forsch., 1969/70, 13/1, S. 67.
  7. John G. Malm, Bernard Weinstock, E. Eugene Weaver: The Preparation and Properties of NpF6; a Comparison with PuF6, in: J. Phys. Chem., 1958, 62 (12), S. 1506–1508 (doi:10.1021/j150570a009).
  8. Wissenschaft-Online-Lexika: Eintrag zu „Neptuniumverbindungen“ im Lexikon der Chemie, abgerufen am 7. April 2010.

Literatur

  • Zenko Yoshida, Stephen G. Johnson, Takaumi Kimura, John R. Krsul: Neptunium, in: Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, Jean Fuger (Hrsg.): The Chemistry of the Actinide and Transactinide Elements, Springer, Dordrecht 2006; ISBN 1-4020-3555-1, S. 699–812 (doi:10.1007/1-4020-3598-5_6).
  • C. Keller: Die Chemie des Neptuniums, in: Fortschr. chem. Forsch., 1969/70, 13/1, S. 1–124 (doi:10.1007/BFb0051170).
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