Natriumcyanat

Natriumcyanat i​st das Natriumsalz d​er Cyansäure m​it der Formel NaOCN.

Strukturformel
Allgemeines
Name Natriumcyanat
Andere Namen

SODIUM CYANATE (INCI)[1]

Summenformel NaOCN
Kurzbeschreibung

farbloser geruchloser Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 917-61-3
EG-Nummer 213-030-6
ECHA-InfoCard 100.011.846
PubChem 517096
Wikidata Q412708
Eigenschaften
Molare Masse 65,01 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,89 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

550 °C[2]

Löslichkeit

mäßig i​n Wasser (110 g·l−1 b​ei 20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[2]

Achtung

H- und P-Sätze H: 302412
P: 273301+312+330 [2]
Toxikologische Daten

1500 mg·kg−1 (LD50, Ratte, oral)[2]

Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−405,4 kJ/mol[4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Eigenschaften

NaOCN i​st ein farbloses, geruchloses u​nd wasserlösliches Salz m​it einem Schmelzpunkt v​on 550 °C. Es zersetzt s​ich vor d​em Siedepunkt, w​obei Cyanwasserstoff, Natriumoxid, Stickstoffoxide, Kohlenmonoxid u​nd Kohlendioxid entstehen. Seine wässrige Lösung reagiert alkalisch.[2] In wässriger Lösung hydrolysiert e​s langsam z​u Ammoniak u​nd Formiat.[2]

Herstellung

Natriumcyanat w​ird im Labor d​urch Einleiten v​on Luft i​n eine Natriumcyanidschmelze hergestellt.

In d​er Technik w​ird es d​urch Zusammenschmelzen v​on Harnstoff u​nd Natriumcarbonat hergestellt.

Verwendung

Natriumcyanat wird bei der Herstellung von Herbiziden als Brückenbildner zwischen reaktiven Molekülen verwendet. Einige Hersteller des Insektizids Methylisocyanat nutzen eine alternative Reaktionsführung unter Verwendung von Natriumcyanat. In der Stahlbearbeitung nutzt man sowohl Natrium- als auch Kaliumcyanat zur Oberflächenhärtung von Stahlteilen. Beispiel hierfür sind die Laufflächen der Zylinder in Kolbenmotoren.

Natriumcyanat w​ird als Textilhilfsmittel für Proteinfasern u​nd zur Herstellung v​on substituierten Harnstoffen verwendet.[2]

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu SODIUM CYANATE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 12. Dezember 2021.
  2. Eintrag zu Natriumcyanat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2021. (JavaScript erforderlich)
  3. Eintrag zu Sodium cyanate im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press/Taylor and Francis, Boca Raton, FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-20.
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