Nastazin

Nastazin (deutsch Hermelsdorf) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört z​ur Gmina Maszewo (Gemeinde Massow) i​m Powiat Goleniowski (Gollnower Kreis).

Nastazin
?
Nastazin (Polen)
Nastazin
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Goleniowski
Gmina: Maszewo
Geographische Lage: 53° 30′ N, 15° 11′ O
Einwohner: 176 ([1])
Postleitzahl: 72-130
Telefonvorwahl: (+48) 91
Kfz-Kennzeichen: ZGL



Geographische Lage

Nastazin (Hermelsdorf) l​iegt in Hinterpommern, e​twa acht Kilometer östlich d​er Kleinstadt Maszewo (Massow) u​nd 25 Kilometer östlich d​er Stadt Goleniów (Gollnow).

Geschichte

Als deutscher Ortsname w​ar früher für d​as Kirchdorf außer Hermelsdorf a​uch Harmelsdorf i​n Gebrauch; i​n Kirchenurkunden d​er Jahre 1564 u​nd 1605 lautet d​er Ortsname Hermansdorf.[2] Hermelsdorf bestand i​n älterer Zeit a​us zwei Rittergütern, d​ie alte Lehen d​er Familie Wedel[3] waren. Um 1780 g​ab es i​n der Ortschaft außer d​en beiden Gutsbetrieben, d​ie das große Gut u​nd das kleine Gut genannt wurden, e​inen Prediger, e​inen Küster, 18 Vollbauern, n​eun Halbbauern, z​wei Schäfer, e​inen Schmied u​nd insgesamt 46 Haushaltungen.[2]

Um das Jahr 1930 hatte die Gemeinde Hermelsdorf eine Flächengröße von 14,1 km², und auf der Gemarkung der Gemeinde standen insgesamt 81 Wohngebäude.[4] Die Gemeinde hatte fünf Wohnorte, Achtelteich, Hanonen, Hermelsdorf, Kreuzbrück und Mühle. 1925 wurden in der Gemeinde 508 Einwohner gezählt, die auf 92 Haushaltungen verteilt waren.[4]

Bis 1945 w​ar Hermelsdorf e​ine Gemeinde i​m Landkreis Naugard i​m Regierungsbezirk Stettin d​er Provinz Pommern.

Gegen Ende d​es Zweiten Weltkriegs besetzte d​ie Rote Armee Anfang März 1945 Hermelsdorf. Kurz danach w​urde der Ort u​nter polnische Verwaltung gestellt. Hermelsdorf w​urde nun i​n Nastazin umbenannt. Es begann d​ie Zuwanderung polnischer Zivilisten. In d​er darauf folgenden Zeit wurden d​ie Einwohner vertrieben. Sie wurden nahezu vollständig i​m vorpommerschen Prohn angesiedelt.[5]

Einwohnerzahlen

Jahr Anzahl Anmerkungen
1925508darunter 489 Evangelische, zwölf Katholiken und fünf Juden[4]
1933448[6]
1939411[6]

Literatur

  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1, Stettin 1784, S. S. 264-265, Nr. 18.
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern. Teil II, Band 5, Abt. 1: Eigentums-Ortschaften der Stadt Stargard und vom Naugarder Kreise die erste Hälfte. Berlin und Wriezen a/O. 1872, S. 307–308.
  • Hans-Georg Grams: Unsere Heimat Hinterpommern – Eichenwalde – Die Menschen und ihr Schicksal. Von der Besiedelung bis zur Vertreibung. München 2003, S. 309–310.

Fußnoten

  1. mapa.szukacz.pl (polnisch abgerufen am 26. Dezember 2012)
  2. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1, Stettin 1784, S. S. 264-265, Nr. 18.
  3. Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen. Teil II, Band 4, Anklam, S. 584-585.
  4. Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: Die Gemeinde Hermelsdorf im ehemaligen Kreis Naugard in Pommern (2011).
  5. Ev. Kirchengemeinden Prohn
  6. Michael Rademacher: Naugard. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.