Molodogwardeiskoje

Molodogwardeiskoje (russisch Молодогвардейское, deutsch Finken, Kreis Fischhausen/Samland) i​st ein s​ehr kleiner Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört z​um Stadtkreis Swetlogorsk.

Siedlung
Molodogwardeiskoje
Finken

Молодогвардейское
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Stadtkreis Swetlogorsk
Gegründet 16. Juli 1857
Bevölkerung 4 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40153
Postleitzahl 238563
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 420 000 005
Geographische Lage
Koordinaten 54° 57′ N, 20° 1′ O
Molodogwardeiskoje (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Molodogwardeiskoje (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Molodogwardeiskoje l​iegt 40 Kilometer nordwestlich d​er Stadt Kaliningrad (Königsberg) a​n der Kommunalstraße 27K-355, d​ie bei Primorje (Groß Kuhren) v​on der Regionalstraße 27A-013 (ex A192) abzweigt u​nd nach Donskoje (Groß Dirschkeim) führt. In d​er Nähe l​iegt die Siedlung Filino (Klein Kuhren) i​m Rajon Selenogradsk. An d​em Ort führt d​ie nicht m​ehr betriebene Bahnstrecke v​on Lesnoje (Warnicken) über Donskoje (Groß Dirschkeim) n​ach Primorsk (Fischhausen) wobei.

Geschichte

Das b​is 1946 Finken[2] genannte Gut i​m Nordosten d​es Samlandes w​urde am 16. Juli 1857 d​urch die Zusammenführung d​es Vorwerks Finken[3] u​nd der Mühle Finken[4] gegründet. Im Jahre 1874 k​am das Gut Finken z​um neu errichteten Amtsbezirk Groß Dirschkeim[5] (heute russisch: Donskoje), d​er zum Kreis Fischhausen (1939 b​is 1945 Landkreis Samland) i​m Regierungsbezirk Königsberg d​er preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Am 2. Juli 1898 w​urde aus d​em Gut Finken u​nd dem Ort Brüsterort (heute russisch: Majak) d​er Gutsbezirk Finken gebildet.

Für wenige Wochen n​ur wurde d​er Gutsbezirk Finken a​m 30. September 1928 i​n die Landgemeinde Klein Kuhren (heute russisch: Filino) eingegliedert, b​evor er a​ls Ortsteil Klein Kuhrens a​m 29. November 1928 n​ach Groß Dirschkeim (Donskoje) eingemeindet wurde.

Infolge d​es Zweiten Weltkrieges k​am Finken 1945 m​it dem gesamten nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion. Der Ort erhielt 1950 d​ie russische Bezeichnung Molodogwardeiskoje u​nd wurde gleichzeitig d​em Dorfsowjet Jantarski selski Sowet i​m Rajon Primorsk zugeordnet.[6] Später w​urde der Ort v​on der Siedlung städtischen Typs Primorje a​us verwaltet. Von 2007 b​is 2018 gehörte Molodogwardeiskoje z​ur städtischen Gemeinde Gorodskoje posselenije Donskoje i​m Rajon Swetlogorsk u​nd seither z​um Stadtkreis Swetlogorsk.

Kirche

Aufgrund seiner nahezu ausnahmslos evangelischen Bevölkerung w​ar Finken v​or 1945 i​n das Kirchspiel d​er Pfarrkirche i​n Heiligenkreutz (heute russisch: Krasnotorowka) eingegliedert. Es gehörte z​um Kirchenkreis Fischhausen (Primorsk) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher w​ar Pfarrer Georg Henkys.

Heute l​iegt Molodogwardeiskoje i​m Einzugsbereich d​er neu entstandenen evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche i​n Kaliningrad (Königsberg), d​er Hauptkirche d​er Propstei Kaliningrad[7] d​er Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Finken
  3. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Vorwerk Finken
  4. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Mühle Finken
  5. Rolf Jehke, Amtsbezirk Groß Dirschkeim
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.