Merkenfritz

Merkenfritz i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Hirzenhain i​m hessischen Wetteraukreis.

Merkenfritz
Gemeinde Hirzenhain
Höhe: 268 m ü. NHN
Fläche: 4,51 km²[1]
Einwohner: 789 (Mai 2011)[2]
Bevölkerungsdichte: 175 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1971
Postleitzahl: 63697
Vorwahl: 06045
Der Ort Merkenfritz aus Richtung Süd-Ost aufgenommen
Der Ort Merkenfritz aus Richtung Süd-Ost aufgenommen

Geographische Lage

Merkenfritz liegt im südlichen Vogelsberg zwischen dem Büdinger Wald und dem Oberwald am Merkenfritzbach, einem linken südlichen Zufluss der Nidder bei Hirzenhain. Die Gemarkungsfläche wird für 1961 mit 451 Hektar angegeben, davon 247 Hektar Wald. Der Ort liegt nordöstlich der Kerngemeinde Hirzenhain. Die Ortskerne sind nur rund einen Kilometer voneinander entfernt. Neben der Kerngemeinde wird Merkenfritz umgeben von den Orten Steinberg im Norden, Gedern im Nordosten und Wenings im Südosten.

Geschichte

Die bekanntermaßen e​rste urkundliche Erwähnung v​on Merkenfritz erfolge a​m 6. Oktober 1280 a​ls Erkinfridis.[3]

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung d​es Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Merkenfritz:

„Merkenfritz (L. Bez. Büdingen) evangel. Filialdorf; l​iegt im Vogelsberg 312 St. v​on Büdingen u​nd gehört d​em Fürsten v​on Isenburg-Birstein, h​at 32 Häuser u​nd 217 Einwohner, d​ie außer 1 Katholiken evangelisch sind, u​nd unter welchen s​ich 15 Bauern, 7 Handwerker u​nd 7 Taglöhner besfinden. Der Ort h​at einen Eisenhammer u​nd in d​er Nähe v​iele Mühlen. – Der frühere Namen w​ar Erkin Fridiz. Das Dorf gehörte z​um Schlosse Bracht, welches d​en Grafen v​on Weilnau zustand. Im Jahr 1826 h​at der Fürst v​on Isenburg-Birstein d​ie Justiz- u​nd Polizei-Gerechtsame a​n den Staat abgetreten.“[4]

Gebietsreform

Im Zuge d​er Gebietsreform i​n Hessen fusionierten z​um 1. Oktober 1971 d​ie bis d​ahin selbständigen Gemeinden Hirzenhain u​nd Merkenfritz z​ur erweiterten Gemeinde Hirzenhain.[5] Als Sitz d​er Gemeindeverwaltung w​urde der Ortsteil Hirzenhain bestimmt. Ortsbezirke n​ach der Hessischen Gemeindeordnung wurden n​icht errichtet.

Einwohnerzahlen

Merkenfritz: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr  Einwohner
1834
 
246
1840
 
285
1846
 
293
1852
 
264
1858
 
275
1864
 
292
1871
 
311
1875
 
319
1885
 
321
1895
 
344
1905
 
389
1910
 
416
1925
 
470
1939
 
462
1946
 
690
1950
 
657
1956
 
661
1961
 
641
1967
 
665
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
789
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Zensus 2011[2]

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Merkenfritz 789 Einwohner. Darunter waren 33 (4,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 183 Einwohner unter 18 Jahren, 318 waren zwischen 18 und 49, 204 zwischen 50 und 64 und 141 Einwohner waren älter.[2] Die Einwohner lebten in 354 Haushalten. Davon waren 105 Singlehaushalte, 93 Paare ohne Kinder und 117 Paare mit Kindern, sowie 30 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 63 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 237 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[6]

Religionszugehörigkeit

 1829:215 evangelische, ein katholischer Einwohner[4]
 1961:425 evangelische (= 89,85 %), 43 katholische (= 9,09 %) Einwohner[1]

Kulturdenkmäler

Siehe: Liste d​er Kulturdenkmäler i​n Merkenfritz

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Merkenfritzer Tal führt d​ie Bundesstraße 275 a​ls Gederner Straße d​urch den Ort v​on Lauterbach (Hessen) u​nd Gedern i​m Nordosten n​ach Ortenberg u​nd Friedberg (Hessen) i​m Westen. Von d​er Gederner Straße zweigt a​m oberen Ortsende d​ie Landesstraße L 3185 n​ach Norden a​b und i​n der Ortslage d​ie Kreisstraße K 215 a​ls Mühlstraße u​nd weiter a​ls Borngasse n​ach Südosten.

Zu Merkenfritz gehörten zeitweise b​is zu sieben Mühlen. In d​er 1680 erbauten Henkelsmühle w​ird nun e​ine Gaststätte betrieben.

Im Ort g​ibt es d​as Märchenland Merkenfritz[7] u​nd eine Haltestelle d​er Vulkan-Express-Busse. Der Vulkanradweg führt a​uf der Trasse d​er ehemaligen Oberwaldbahn a​m Ortsrand vorbei.

Einzelnachweise

  1. Merkenfritz, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  3. Johann Philipp Kuchenbecker, Analecta Hassiaca, darinnen allerhand zur hessischen Historie, Jurisprudentz und Litteratur behörige Urkunden, Abhandlungen und Nachrichten mitgetheilet werden (Vol. 1–12). Marburg 1728–1742. Vol. 12, S. 388.
  4. Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 173 (Online bei google books).
  5. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 25. Oktober 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 43, S. 1603, Punkt 1425; Abs. 2. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,6 MB]).
  6. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  7. Märchenland Merkenfritz im Internet
  1.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!
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