Marienfest
Marienfeste sind Feste und Gedenktage im Kirchenjahr, die der Verehrung Mariens dienen. Marienfeiertage werden vor allem in Ländern mit überwiegend römisch-katholischer Bevölkerung und in den orthodoxen Kirchen in besonderer Weise begangen. Außerdem gibt es auch Marienfesttage im Kirchenjahr der anglikanischen Gemeinschaft und der lutherischen Kirchen.
Im Saarland, in Bayern und Österreich sind einige Marienfeste auch staatliche Feiertage.
Römisch-katholische Kirche
- Hochfest der Gottesmutter, 1. Januar
- Gedenktag Unserer Lieben Frau in Lourdes, 11. Februar
- Gedenktag Unserer Lieben Frau in Fátima, 13. Mai
- Gedenktag Hl. Maria, Mutter der Kirche (Montag nach Pfingsten)
- Gedenktag Unbeflecktes Herz Mariä, am Tag nach dem Hochfest des Heiligstes Herzens Jesu (dritter Samstag nach Pfingsten)
- Fest Mariä Heimsuchung, 2. Juli, im Römischen Kalender am 31. Mai
- Gedenktag Unserer Lieben Frau auf dem Berge Karmel (volkstümlich auch „Skapulierfest“ genannt), 16. Juli
- Gedenktag Unsere Liebe Frau vom Schnee, 5. August
- Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel (Mariä Himmelfahrt), 15. August
- Fest Maria Königin, 22. August
- Fest Mariä Geburt, 8. September
- Fest Mariä Namen, 12. September
- Gedenktag Gedächtnis der Schmerzen Mariens (Mater dolorosa), 15. September
- Fest Unserer Liebe Frau vom Rosenkranz, volkstümlich Rosenkranzfest, 7. Oktober
- Gedenktag Unserer Lieben Frau in Jerusalem, früher volkstümlich auch Mariä Opferung, 21. November
- Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria (Mariä Empfängnis), 8. Dezember
Traditionell ist der Mai Marienmonat, der Oktober Rosenkranzmonat.
Marianisch geprägte Herrenfeste
Die beiden Feste
- Darstellung des Herrn (In praesentatione Domini), volkstümlich Mariä Lichtmess, 2. Februar
- Verkündigung des Herrn, volkstümlich Mariä Verkündigung (früher In annuntiatione B.M.V.), 25. März
wurden wegen ihres engen Bezuges zu Maria früher den Marienfesten zugeordnet, sind jedoch Herrenfeste (Feste des Herrn Jesus Christus).
Evangelisch-lutherische und unierte Kirchen
Evangelisch-lutherische Kirchen begehen drei Herrenfeste mit marianischem Aspekt, die heute hauptsächlich in der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche gottesdienstlich begangen werden.
Diese drei Tage sind auch im Evangelischen Gottesdienstbuch der Union Evangelischer Kirchen in der EKD und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands vorgesehen. Dabei gelten folgende Anregungen, entscheidend sind lokale Regelungen:
- Mariä Lichtmess: Bei Zusammenfall mit einem Sonntag wird das jeweilige Sonntagsproprium durch das Lichtmess-Proprium ersetzt. Ausnahme dabei ist der letzte Sonntag nach Epiphanias. In diesem Fall wird Lichtmess auf einen Werktag verlegt.
- Verkündigung des Herrn: Kann nicht an einem Sonntag gefeiert werden. Fällt der Tag auf Okuli, Lätare oder Judika, kann er am Vortag oder an einem Werktag der Folgewoche gefeiert werden. Fällt er auf einen Tag zwischen Palmsonntag und Ostermontag, kann er an einem Werktag der mit Quasimodogeniti beginnenden Woche gefeiert werden.
- Mariä Heimsuchung: Kann auf einen Sonntag verlegt werden und soll gefeiert werden, wenn es auf einen Sonntag fällt.[1]
Auch das Evangelische Gesangbuch enthält im bayrischen und thüringischen Regionalteil die Feste
- 2. Februar: Tag der Darstellung des Herrn (Mariä Lichtmess)
- 25. März: Tag der Ankündigung der Geburt des Herrn (Mariä Verkündigung)
In älteren Ausgaben ist auch Mariä Heimsuchung für den 2. Juli enthalten.
Auch der 15. August wird von manchen evangelischen Kirchen mit Maria verbunden. Da der Gedanke einer leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel mit der evangelischen Theologie nicht vereinbar ist, gilt der Tag schlicht als Todestag und damit Gedenktag der Maria, der offiziell in den Heiligenkalendern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika und der Lutherischen Kirche – Missouri-Synode sowie der anglikanischen Kirchen geführt wird.[2] Vor der Einführung des Evangelischen Namenkalenders fand sich dieses Datum unter Namen wie „Mariä Verscheiden“ auch in regionalen evangelischen Kalendern des deutschsprachigen Raumes.
Einzelnachweise
- Webseite der VELKD mit Link zum freien Download folgender pdf: VELKD, EKD (Herausgeber): Liturgisches Kalendarium zum Evangelischen Gottesdienstbuch, Hannover 2006. Siehe darin Einleitung (Seite 3*) und Kapitel II (Seite 11*f, besonders die Fußnoten 58, 59 und 62).
- 15. August im Ökumenischen Heiligenlexikon