Maria Klann
Maria Johanna Krollman-Klann (* 15. Januar 1904 in Wanne-Eickel; † 13. Mai 1994 in Lübeck) war eine deutsche Abgeordnete der Kommunistischen Partei Deutschlands in der Hamburgischen Bürgerschaft.
Werdegang
Klann wurde als Maria Johanna Burbaum, Tochter des Bergmann Burbaum geboren. Sie besuchte in Wanne-Eickel die Handelsschule, machte eine kaufmännische Lehre und arbeitete dann als Kontoristin und Stenotypistin. Im März 1920, während des Kapp-Putsches, war sie Sanitätsgehilfin und trat zunächst in die USPD und Ende 1920 in die KPD ein. Hier arbeitete sie zunächst im Sekretariat der KJD in Bochum und später als Unterbezirksleiterin des Kommunistischen Jugendverbands Essen. 1926 heiratete sie den Bochumer KPD- und RFB-Funktionär Erich Krollmann[A 1].
Als Instrukteurin von der Abteilung Agitprop der Bezirksleitung Wasserkante war sie seit dem Ende 1928 sowohl in Hamburg als auch Schleswig-Holstein und wurde 1929 als Abgeordnete in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt.
Von Januar 1933 bis Februar 1934 belegte sie Kurse an der Internationalen Lenin-Schule in Moskau. Mit dem Kampfnamen „Hertha“ kehrte sie 1934 über Prag zur jetzt klandestinen Arbeit in das Deutsche Reich zurück. Als Instrukteurin und Unterbezirksleiterin war sie zunächst in Leipzig, dann als Oberberaterin für die Anleitung der klandestinen Bezirksleitungen in Stuttgart, Frankfurt am Main und Mannheim. Im Januar 1935 wurde sie in Mannheim verhaftet und nach Leipzig zum Volksgerichtshof verschubt. Am 4. Oktober 1935 verurteilte sie der 1. Senat des Volksgerichtshofs zu 15 Jahren Zuchthaus, die sie anfangs in Jauer verbüßte.[1]
Im Mai 1945 wurde sie aus der Justizvollzugsanstalt Lübeck befreit und nahm ihren Wohnsitz in Lübeck. 1946 heiratete sie den KPD-Politiker Erich Klann († 1948 in Lübeck). Von 1945 bis 1951 war sie Mitglied der Lübecker KPD-Parteileitung in Schleswig-Holstein. 1949 nannte sie die Zeitschrift Stern in Anspielung auf die rumänische Außenministerin „Ana Pauker des Nordens“.
Von 1947 bis 1952 war sie Vorsitzende des Landesverbandes Schleswig-Holstein der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten. Im September 1950 war sie als Broterwerb Vorsitzende der Lübecker Transportgenossenschaft „Spedition Hansa“, Schwartauer Allee 9[2]
Ihre Anfang der fünfziger Jahre geäußerte Kritik der totalen Unterordnung der westdeutschen KPD unter die SED hatte im August 1952 ihren Ausschluss wegen „parteischädigenden Verhaltens“ zur Folge und zog die Schmähung als „Titoistin und amerikanische Agentin“ nach sich.
1954 wurde ihr Antrag auf Mitgliedschaft in der SPD abgelehnt und 1956 angenommen. Am 17. August 1956 wurde das KPD-Verbot entschieden und bis 1958 fand Maria Krollman-Klann warnende Erwähnung im Bericht des Verfassungsschutzes Schleswig-Holstein. Bis 1973 war sie ehrenamtliche Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt in Lübeck.[3]
Anmerkungen
- Erich Krollmann („Schneider“) lebte bis 1943 unbehelligt in der UdSSR, bevor er am 9. September 1943 in Tomsk verhaftet und am 4. April 1944 zu acht Jahren Haft verurteilt wurde. Datenbank-Memorial (Menschenrechtsorganisation) ́Крольман Эрих Вильгельмович ,
Einzelnachweise
- gegen die KPD-Instrukteurin Maria Krollmann vom 4. Oktober 1935, ZC 17419, Bd. 2, S. 441R
- Der Spiegel vom 12. September 1950, KORRUPTION Die Hand hingehalten ,
- 53 Maria Krollmann, geb. Burbaum: geb. 1904, 1920 KJVD, 1930 mit Hermann Schubert nach Hamburg, Mitglied der KPD-Bezirksleitung, Wasserkante und Burgerschaftsabgeornete in Hamburg 1932/33 studierte auch Maria Krollmann an der Leninschule . 1934 als Oberberaterin der KPD nach Leipzig, 1934/35 nach Südwestdeutschland. 1935 verhaftet und zum Tode verurteilt - das Urteil wurde später in 15 Jahre Zuchthaus umgewandelt . Mai 1945 Befreiung in Lübeck - Lauerhof. 1945 bis 1951 Mitglied der Lübecker KPD-Leitung. 1946 Heirat mit Erich Klann. 1947 bis 1952 Landesvorsitzende der VVN Schleswig-Holstein. 1952 Parteiausschluß. 1957 SPD später Vorsitzende der 122 Die Lübecker KPD - Spitze hatte von Beginn an eine intensive Debatte um die künftigen parteipolitischen Verhältnisse geführt . Nicht nur die vormaligen „Abweichler“ Drews, Ollrogge und Matthews, sondern auch Klann und Maria Krollmann wollten die früheren politischen Fehler der KPD aufarbeiten, um den bevorstehenden Neubeginn nicht mit den Hypotheken der Vergangenheit zu Belasten. vgl.: Detlef Siegfried, Zwischen Einheitspartei und ' Bruderkampf'. SPD und KPD in Schleswig-Holstein 1945/46, 1992, S. 475 Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur,