Manfred T. Reetz

Manfred Theodor Reetz (* 13. August 1943 i​n Hirschberg, Schlesien) i​st ein deutscher Chemiker u​nd Professor für Organische Chemie.

Manfred T. Reetz

Leben und Werk

Reetz studierte Chemie an der Washington University (Bachelor) und University of Michigan (Master). 1969 wurde er an der Universität Göttingen bei Ulrich Schöllkopf promoviert. Nachdem er 1971/72 Postdoktorand an Universität Marburg bei Reinhard W. Hoffmann gewesen war, habilitierte er sich dort im Jahr 1974. Er war Gastprofessor an der University of Wisconsin in Madison (USA). 1978 wurde er Professor an der Universität Bonn. Als Lehrstuhlinhaber wirkte Reetz von 1980 bis 1991 an der Universität Marburg. Anschließend wechselte Reetz als Direktor an das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr, wo er entscheidend die Strukturen bestimmte, zugleich ist er seit 1992 Honorarprofessor an der Ruhr-Universität Bochum. 1995 war Reetz Vizepräsident der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh). Seit 2011 hat er die Hans-Meerwein-Forschungsprofessur an der Philipps-Universität Marburg inne.[1] Nebenher ist er weiterhin externer Gruppenleiter des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung.[2]

Stipendien und Preise (Auswahl)

Bereits k​urz nach d​er Habilitation w​urde Reetz m​it dem i​n Fachkreisen angesehenen Dozentenstipendium d​es Fonds d​er Chemischen Industrie i​m Verband d​er Chemischen Industrie (VCI) ausgezeichnet. Mit d​em Chemie-Preis d​er Akademie d​er Wissenschaften z​u Göttingen u​nd dem Otto-Bayer-Preis d​er Bayer AG w​urde er ebenfalls geehrt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft zeichnete Reetz 1989 m​it dem hochrangigen Leibniz-Preis d​er DFG aus. 2002 w​urde er m​it dem Centenary Prize d​er Royal Society o​f Chemistry i​n London, UK, ausgezeichnet. Der Karl-Ziegler-Preis d​er Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) w​urde Reetz 2005 verliehen. 2007 erhielt e​r den Ruhrpreis für Kunst u​nd Wissenschaft. Reetz w​urde als Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Akademien berufen: Deutsche Akademie d​er Naturforscher Leopoldina (im Jahr 1997)[3], Nordrhein-Westfälische Akademie d​er Wissenschaften[4] u​nd Königlich-Niederländische Akademie d​er Wissenschaften.[5] Außerdem i​st Reetz s​eit 2007 Professor h.c. a​m Shanghai Institute o​f Organic Chemistry i​n China. 2011 erhielt e​r den m​it 50.000 € dotierten Otto-Hahn-Preis für s​eine Arbeiten a​n der Katalyse, z​udem verlieh i​hm die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a​m Main d​ie Ehrendoktorwürde.[6] 2011 erhielt e​r den Tetrahedron-Preis.

Manfred Reetz w​urde 2012 m​it dem renommierten japanischen IKCOC-Preis ausgezeichnet. Dieser m​it 1.000.000 Yen (rund 10.000 Euro) verbundene Preis w​ird im dreijährlichen Turnus a​n international renommierte Wissenschaftler d​er Fachrichtung Organische Chemie verliehen.[2] Überreicht w​urde die Ehrung a​uf der „Twelfth International Kyōto Conference o​n New Aspects o​f Organic Chemistry“ (IKCOC-12) i​n Kyōto. Für 2020 w​urde ihm d​ie Blaise-Pascal-Medaille zugesprochen.

Forschungsschwerpunkte

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Directed evolution of selective enzymes : catalysts for organic chemistry and biotechnology, Wiley-VCH, Weinheim 2017, ISBN 978-3-527-31660-1.

Einzelnachweise

  1. Lebenslauf von Manfred Reetz (Memento vom 17. Februar 2012 im Internet Archive)
  2. Kohlenforscher Manfred T. Reetz in Kyōto geehrt Inhaber der Hans-Meerwein-Forschungsprofessur erhält den IKCOC-Preis in Japan
  3. Mitgliedseintrag von Manfred T. Reetz (mit Bild) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 19. Juli 2016.
  4. Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften (Memento vom 31. März 2009 im Internet Archive)
  5. Royal Netherlands Academy of Arts and Sciences
  6. Ehrendoktor für Chemiker Manfred Reetz (Memento vom 29. Dezember 2011 im Internet Archive) Meldung vom 9. November 2011.
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