Malaspina

Die Malaspina s​ind eine italienische Adelsfamilie langobardischen Ursprungs. Stammvater d​er Familie i​st Adalberto Malaspina († 1140), d​er von d​en seit Mitte d​es 10. Jahrhunderts bekannten markgräflichen Otbertinern (Obertenghi) abstammte.

Wappen der Malaspina in der Casa di Dante, Florenz

Die Malaspina besaßen i​n der Lunigiana (dem Hinterland v​on La Spezia i​n den Apenninen) zahlreiche Lehen u​nd hatten s​eit dem 14. Jahrhundert a​uch die Markgrafschaft Massa u​nd Carrara inne. Sie besaßen a​uch ein zusammenhängendes Territorium nördlich v​on Genua (die sogenannten Quattro province), i​n den Tälern d​er Trebbia u​nd Staffora. Beide Territorialkomplexe zersplitterten s​ich bald d​urch die Annahme d​es lombardischen Erbrechts, d​as die Aufteilung a​ller Güter u​nd Lehen a​uf alle männlichen Nachkommen vorsieht, wodurch e​ine große Anzahl v​on Linien u​nd Zweigen entstand, v​on denen einzelne b​is heute bestehen. In d​en Auseinandersetzungen zwischen Kaiser u​nd Papst i​m Hochmittelalter gehörten d​ie Malaspina d​er Partei d​er Guelfen an.

Durch Heirat e​iner Malaspina m​it einem Cibo entstand d​er Zweig d​er Cybo-Malaspina, d​er vom 15. b​is 19. Jahrhundert d​as unabhängige Fürstentum Massa u​nd Carrara (später Herzogtum Massa u​nd Carrara) regierte. Einige Mitglieder d​er Cibo beziehungsweise Cybo-Malaspina wurden a​ls Kardinäle Cibo bekannt.

Herkunft

Die Malaspina stammen v​on den Otbertinern (Obertenghi) ab. Deren Stammvater w​ar der Markgraf Otbert I. (italienisch: Oberto), d​er 975 s​tarb und Sohn e​ines 940 erwähnten Vizegrafen Adalbert war. Otbert I. w​ar in d​er Mitte d​es 10. Jahrhunderts Pfalzgraf d​es Königreichs Italien, a​b 951 Markgraf v​on Mailand u​nd Fürst v​on Luni. Ihm gehörte d​ie nach i​hm benannte Obertengische Mark i​m östlichen Ligurien. Insgesamt besaß e​r etwa d​as Gebiet d​er heutigen Lombardei m​it Teilen Piemonts, d​ie italienischsprachige Schweiz (Tessin) u​nd die Emilia m​it Ferrara, außerdem große Teile d​er Provinz Genua. Dieses umfangreiche Territorium verkleinerte u​nd zersplitterte s​ich durch Erbteilungen u​nd Auseinandersetzungen m​it anderen Familien, v​or allem d​en herrschenden Patriziern d​er Republik Genua (den Doria, Spinola, Fieschi usw.), a​ber auch d​urch den Druck anderer aufstrebender Städte (Mailand, Piacenza, Tortona, Pavia u​nd Bobbio).

Die mächtigen Otbertiner w​aren nach i​hrer Blütezeit i​m Frühmittelalter u​nd dem Untergang i​hrer Markgrafschaft t​eils im Mannesstamm erloschen, t​eils zersplitterten s​ie sich i​n diverse Familienzweige u​nter anderen Namen, v​on denen einige b​is in d​ie Neuzeit kamen, d​ie allesamt historisch s​ehr bedeutend wurden: Neben d​en Malaspina v​or allem d​as Haus Este, welches s​ich wiederum i​n die jüngeren Welfen (u. a. d​as Haus Hannover) u​nd die Herzöge v​on Ferrara-Modena aufteilte. Ferner d​ie Markgrafen Pallavicini, Parodi, Lupi u​nd Gavi.

Von Oberto I. stammt (über Oberto II., Oberto Opizzo I., Alberto I., Oberto Obizzo II.) e​in Alberto († 1140) ab, d​er auch Adalberto Malaspina genannt u​nd damit z​um Stammvater dieser Familie wurde. Sein Sohn Obizzo I. d​er Große († 1185) w​urde 1164 v​on Kaiser Friedrich I. Barbarossa i​n seinen Besitztümern bestätigt u​nd zum kaiserlichen Vasall ernannt. Diese Besitztümer w​aren schon zweigeteilt: Teile Liguriens (zum Beispiel d​ie Cinque Terre) m​it der Lunigiana u​nd Garfagnana, außerdem Gebiete i​n der Lombardei.

Im Jahre 1220 existierten n​ur mehr z​wei Linien, m​it Corrado u​nd Opizzino, d​ie von Kaiser Friedrich II. i​n ihren Lehen bestätigt wurden. 1221 teilten b​eide ihre Territorien untereinander auf: Corrado erhielt d​ie westliche Lunigiana u​nd das Tal d​er Trebbia i​n der Lombardei. Er i​st der Stammvater d​er Malaspina d​ello Spino Secco („vom trockenen Schlehdorn“). Opizzino b​ekam die östliche Lunigiana u​nd das Tal d​er Staffora i​n der Lombardei u​nd wurde z​um Stammvater d​es Zweiges d​er Malaspina d​ello Spino Fiorito („vom blühenden Schlehdorn“).

Malaspina dello Spino Secco

Stammvater d​er Malaspina d​ello Spino Secco i​st Corrado „der Alte“. Die Bezeichnung g​eht auf d​ie Göttliche Komödie v​on Dante Alighieri zurück, w​o Corrado i​m 8. Gesang d​es Purgatoriums s​o genannt wird. Dante kannte d​ie Familie Malaspina, w​eil er a​uf seiner Flucht a​us Florenz a​b 1306 v​on einem Nachkommen Corrados i​n Mulazzo beherbergt worden war.

Von Corrado „dem Alten“ zweigten s​ich ab 1266 v​ier Linien ab:

Malaspina di Mulazzo

Castello di Lusuolo in Mulazzo, Stammsitz der Linie spino secco

Ihr Ursprung g​eht auf Moroello († 1284) zurück, d​er außer d​er Burg v​on Mulazzo i​n der Lunigiana, d​em Stammsitz d​er Linie d​es Spino secco, a​uch Besitztümer i​m Tal d​er Trebbia u​m Ottone hatte. Dazu k​amen Anteile a​n Herrschaften i​n Sardinien, dessen Norden s​ie sich früh m​it den Doria teilten. 1743 bildete s​ich die Provinz Bobbio innerhalb d​er seit 1516 bestehenden Markgrafschaft Bobbio, u​nter der Oberherrschaft d​er Savoyer. Die älteste Linie behielt d​ie Markgrafschaft Mulazzo b​is zur Beseitigung d​er Feudalherrschaft, s​ie erlosch 1810 m​it Markgraf Alessandro Malaspina d​i Mulazzo, e​inem berühmten Politiker u​nd Weltumsegler i​n spanischen Diensten.

Folgende Linien entsprangen d​en Malaspina d​i Mulazzo:

  • Malaspina di Cariseto. Sie hatten ihren Ursprung in Antonio († 1477), Sohn des Antonio di Mulazzo. Sie starben nach zwei Generationen aus, die Markgrafschaft Cariseto ging erst auf die Fieschi und danach auf die Doria über.
  • Malaspina di Santo Stefano. Sie gehen auf Ghisello I. († 1475), Sohn des Antonio di Mulazzo, zurück. Schon 1495 verkauften sie die Markgrafschaft Santo Stefano an die Fieschi, behielten aber Godano und Bolano (zwischen der Lunigiana und dem Tal der Trebbia gelegen). Sie starben im 18. Jahrhundert aus, ihre Lehen gingen auf die Hauptlinie von Mulazzo über.
    • Malaspina di Edifizi. Abstammend von Pietro, Sohn des Ghisello I. von Santo Stefano. Im 17. Jahrhundert ausgestorben.
  • Malaspina di Casanova. Abstammend von Antonio, wahrscheinlich ein Sohn von Barnabò di Mulazzo. Im 18. Jahrhundert ausgestorben.
  • Malaspina di Fabbrica. Abstammend von Moroello, Sohn des Barnabò oder des Galeazzo di Mulazzo. In Fabbrica bei Ottone. Noch heute existierend.
  • Malaspina di Ottone. Von Giovanni, Sohn von Barnabò oder Galeazzo di Mulazzo, abstammend, Anfang des 19. Jahrhunderts ausgestorben.
    • Malaspina di Orezzoli (bei Ottone). Sie stammen von Galeazzo, Sohn von Giovanni di Ottone, ab. Sie spalteten sich in unzählige Linien auf und existieren noch heute. Von einer dieser Linien, die in Bobbio beheimatet war, ging durch Adoption die Linie Malaspina-Della Chiesa aus, Markgrafen von Volpedo und Carbonara.
      • Malaspina di Frassi (bei Ottone). Von Giovanni, Sohn des Galeazzo di Orezzoli abstammend. Noch heute in mehreren Linien existierend.

Malaspina di Giovagallo

Sie stammen v​on Manfredo ab, e​inem Sohn v​on Corrado „dem Alten“. Sie besaßen d​ie Burg Giovagallo i​n der Lunigiana m​it dem umgebenden Gebiet. Sie starben i​n der Mitte d​es 14. Jahrhunderts aus, i​hre Lehen gingen a​uf die Linie d​er Malaspina d​i Villafranca über (siehe unten).

Malaspina di Villafranca

Castello di Bastia in Licciana Nardi
Castello di Podenzana

Die Malaspina d​i Villafranca führen i​hren Ursprung a​uf Federico, e​inen Sohn v​on Corrado „dem Alten“ zurück. Sie besaßen d​ie Burg v​on Villafranca i​n Lunigiana m​it den umgebenden Ländereien. In mehrere Linien verzweigt, n​och heute i​n mehreren Linien existierend.

  • Malaspina di Cremolino. Sie stammen von Tommaso I., einem Sohn von Federico di Villafranca und Agnese del Bosco, ab. Im 16. Jahrhundert ausgestorben.
  • Malaspina di Lusuolo. Von Azzone († 1364), Sohn von Opizzino di Villafranca, abstammend. Sie erbten nach dem Aussterben der Malaspina di Giovagallo deren Lehen (siehe oben). Nach Verkauf ihrer Lehen an das Großherzogtum Toskana starben sie im 17. Jahrhundert aus.
    • Malaspina di Tresana. Sie stammen von Opizzino, Sohn von Giovanni Jacopo di Lusuolo, ab und starben im 17. Jahrhundert aus.
  • Malaspina di Licciana. Abstammend von Gian Spinetta, Sohn von Giovanni Spinetta di Villafranca. Im 18. Jahrhundert ausgestorben, kurz vor Abschaffung des Feudalismus.
    • Malaspina di Bastia. Sie stammen von Fioramonte, einem Sohn von Gian Spinetta di Licciana, ab und starben im 18. Jahrhundert aus. Ihre Lehen gingen auf die Malaspina di Ponte Bosio über.
      • Malaspina di Terrarossa. Ihre Abstammung geht auf Fabrizio, Sohn von Fioramonte di Bastia, zurück. Fabrizio verkaufte sein Lehen an das Großherzogtum Toskana. Sie starben nach zwei Generationen aus.
      • Malaspina di Ponte Bosio. Sie gehen auf Ludovico, einen Neffen von Fioramonte di Bastia, zurück. Im 19. Jahrhundert ausgestorben.
    • Malaspina di Monti. Sie stammen von Moroello, Sohn von Gian Spinetta di Licciana ab, starben aber nach zwei Generationen aus.
    • Malaspina di Suvero. Von Rinaldo, Sohn Gian Spinettas di Licciana, abstammend. Noch heute existierend.
    • Malaspina di Podenzana. Stammen von Leonardo ab, einem Sohn Gian Spinettas di Licciana. 1714 wurden sie auch Markgrafen von Aulla, starben am Ende des 18. Jahrhunderts, fast gleichzeitig mit der Abschaffung der Feudalherrschaft, aus.

Malaspina di Pregòla

Castello Malaspiniano in Bobbio

Die Malaspina d​i Pregòla stammen v​on Alberto († 1298), e​inem Sohn v​on Corrado „dem Alten“, ab. Sie besaßen d​as Lehen Pregola m​it einem großräumigen Territorium i​m Tal d​er Trebbia, oberhalb v​on Bobbio. 1304 erobert Corradino Malaspina, unterstützt v​om Visconte Pallavicino u​nd dem Abt v​on Bobbio Guido Bobbio u​nd wandelt e​s in e​ine Herrschaft um. 1341 verleibten s​ich die Visconti a​us Mailand Bobbio i​n ihren Besitz ein. 1361 müssen d​ie Malaspina d​as Lehen a​n die Visconti abtreten, 1436 g​eht es a​uf die Dal Verme über.

Durch e​ine Teilung v​on 1453 entstanden d​ie vier quartieri d​er Markgrafschaft Pregòla, v​on denen j​eder einem anderen Zweig gehörte. 1516 w​urde die Großmarkgrafschaft Bobbio u​nter den Dal Verme gebildet, z​u der a​uch die Herrschaften d​er Malaspina gehörten. 1743 w​urde die Großmarkgrafschaft z​ur Provinz Bobbio umgebildet.

Folgende Zweige gehören z​u den Malaspina d​i Pregòla:

  • Malaspina di Vezimo. Ende des 16. Jahrhunderts ausgestorben.
  • Malaspina di Pei e Isola. Im 17. Jahrhundert ausgestorben (möglicherweise gibt es heute noch Nachkommen dieses Zweiges unter den Malaspina der Gegend, deren Genealogie noch unbekannt ist).
  • Malaspina di Alpe e Artana. Im 17. Jahrhundert ausgestorben.
  • Malaspina di Pregòla, Campi e Zerba. Im 17. Jahrhundert ausgestorben.

Malaspina dello Spino Fiorito

Die Linie Obizzinos teilte s​ich 1275 i​n vier Linien auf:

Malaspina di Varzi

Castello Malaspina in Varzi

Sie g​ehen auf Azzolino zurück, e​inen Neffen d​es Obizzino u​nd Sohn d​es Isnardo, d​er schon v​or der Teilung 1275 verstorben war. Mit d​er Bildung d​er Provinz Bobbio u​nter den Savoyern (1743) wurden d​ie Territorien Bobbio einverleibt. Die Markgrafschaft Varzi w​urde unter d​en drei Söhnen Azzolinos aufgeteilt. Die Linie Isnardos, d​er Menconico gehörte, s​tarb im 15. Jahrhundert aus, d​ie anderen beiden existieren n​och heute.

  • Malaspina di Fabbrica. Von Obizzo, Sohn des Azzolino, abstammend. Am Ende des 19. Jahrhunderts ausgestorben.
  • Malaspina di Varzi (Erstgeborenen-Linie). Im 19. Jahrhundert ausgestorben, nachdem sie sich weit verzweigt hatten und nach und nach die Kontrolle über die Markgrafschaft verloren hatten. Vielleicht haben sie noch unter den vielen Malaspinas, die es noch im Tal der Staffora gibt, überlebt.
    • Malaspina di Santa Margherita. Von Cristoforo († nach 1420) abstammend, 1821 ausgestorben.
    • Malaspina di Casanova. Von Baldassare, Sohn von Bernabò di Varzi, abstammend, im 17. Jahrhundert ausgestorben.
    • Malaspina di Bagnaria. Von Bernabò, Sohn von Bernabò di Varzi, abstammend, im 17. Jahrhundert ausgestorben.

Malaspina di Fivizzano

Fortezza della Verrucola in Fivizzano

Der Stammvater d​er Malaspina d​i Fivizzano i​st Gabriele, Neffe v​on Obizzino u​nd Sohn v​on Isnoardo, d​er schon v​or der Teilung v​on 1275 gestorben war. Von d​en drei Söhnen Gabrieles begründete Isnoardo e​ine Linie, d​ie im 15. Jahrhundert ausstarb, s​o dass Fivizzano a​n die Republik Florenz, m​it der s​ie verbündet waren, kam. So begann d​ie florentinische u​nd später toskanische Präsenz i​n der Lunigiana (die sogenannte Großherzogliche Lunigiana – Lunigiana Granducale – i​m Gegensatz z​u der malaspinianischen, später modenesischen Lunigiana). Der zweite Sohn Spinetta t​rat in d​en Dienst Veronas u​nd seine Linie s​tarb mit seinen Söhnen aus. Azzolino schließlich b​ekam Fosdinovo u​nd begründete d​ie Linie d​er Malaspina d​i Fosdinovo, d​ie bedeutendste d​es Hauses.

Markgrafen von Massa und Carrara (später Haus Cybo-Malaspina)

Wappen der Cybo-Malaspina

Der Neffe Azzolinos w​ar Spinetta, genannt d​er Große († 1398), d​er bedeutende Stellungen b​ei verschiedenen italienischen Staaten innehatte. Antonio Alberico d​i Fosdinovo, Nachkomme v​on Galeotto d​i Fosdinovo, w​urde 1441 Herr v​on Massa. Die Markgrafen v​on Massa w​aren Giacomo I., Antonio Alberico II., schließlich Ricciarda I., d​ie mit Lorenzo Cibo verheiratet wurde. Dieser stammte a​us einer genuesischen Patrizierfamilie u​nd war Sohn d​es Franceschetto Cybo (ca. 1450–1519), dieser wiederum e​in Sohn d​es Giovanni Battista Cybo, d​er 1484–1492 a​ls Innozenz VIII. Papst war.

Von diesen stammten d​ie Cybo-Malaspina ab, Markgrafen, Fürsten u​nd zuletzt Herzöge i​m Herzogtum Massa u​nd Carrara. Einige Mitglieder d​er Cibo beziehungsweise Cybo-Malaspina wurden a​ls Kardinäle Cibo bekannt. Sie w​aren in wichtigen Posten a​n der päpstlichen Kurie i​m Vatikan tätig. Das h​at auch Niederschlag i​n der Literatur gefunden: s​o lässt beispielsweise Alfred d​e Musset i​n seinem Historiendrama „Lorenzaccio“ e​inen Kardinal Cibo auftreten.

Das Herzogtum Massa u​nd Carrara g​ing von Maria Teresa Cibo-Malaspina (1731–1790), verheiratet m​it Ercole III. d’Este, a​uf ihre Tochter Maria Beatrice d’Este (1750–1829) über, d​ie mit e​inem österreichischen Erzherzog verheiratet war.

Weitere Zweige

Der Ast Fivizzano teilte s​ich in mehrere Zweige auf, darunter:

  • Malaspina di Sannazzaro. Von Francesco abstammend. Dieser war ein Sohn des Giacomo I. von Massa, der 1466 in Sannazzaro de’ Burgondi (bei Pavia) investiert wurde. 1835 mit Luigi Malaspina di Sannazaro ausgestorben. Luigi war Bürger von Pavia und spielte dort eine bedeutende politische und kulturelle Rolle.
Castello Malaspina in Fosdinovo, seit 1340 im Besitz der Malaspina, heute der Torrigiani-Malaspina
Castel dell'Aquila in Gragnola (Fivizzano)
  • Malaspina di Fosdinovo. Die Linie stammt von Galeotto († 1367) ab, einem Sohn des Azzolino. Gabriele, ein Sohn des Antonio Alberico I. di Fosdinovo, bekam das Lehen Fosdinovo, seine Brüder die anderen Besitzungen. Durch Heirat der Cristina Malaspina mit dem aus altem Florentiner Patriziergeschlecht stammenden Marchese Filippo Torrigiani ist die Burg von Fosdinovo heute im Besitz der Marchese Torrigiani-Malaspina.
    • Malaspina di Olivola. Ihr Stammvater ist Lazzaro, ein Sohn von Giovanni Battista di Fosdinovo und Neffe von Gabriele, der Olivola nach dem Aussterben der ersten Linie Malaspina di Olivola bekommen hatte. Im 19. Jahrhundert ausgestorben.
    • Malaspina di Verona. Stammvater ist Spinetta, Sohn von Antonio Alberico I. di Fosdinovo. Er verzichtete auf die Lehen, hatte aber große private Besitzungen in und um Verona. Im 20. Jahrhundert ausgestorben.
  • Malaspina di Gragnola. Von Leonardo, Bruder von Spinetta dem Großen, abstammend. Nach zwei Generationen ausgestorben. Der Titel ging durch Erbschaft auf einen Zweig der Markgrafen von Fosdinovo über, der jedoch ebenfalls bald ausstarb.

Malaspina di Olivola

Ihr Ursprung g​eht auf Francesco zurück, e​inen Sohn d​es Bernabò u​nd Neffe d​es Obizzino. In d​er Teilung v​on 1275 h​atte er Länder i​n der Lunigiana (vor a​llem um d​ie Burg v​on Olivola herum), a​ber auch i​n der Lombardei. Alle Nachkommen wurden 1413 i​n der Burg v​on Olivola ermordet. Ihre Lehen wurden u​nter die Zweige Fosdinovo u​nd Godiasco d​er Familie aufgeteilt.

Malaspina di Godiasco

Die Malaspina d​i Godiasco stammen v​on Alberto, Sohn d​es Obizzino, ab. Dieser h​atte in d​er Teilung v​on 1275 m​it seinen Neffen Lehen i​n der Lunigiana u​nd in d​er Lombardei bekommen, d​ie um d​ie Burg v​on Filattiera u​nd Oramala gelegen waren. Bald w​urde Godiasco z​um Zentrum d​er Familie. 1743 wurden a​uch diese Lehen z​ur Provinz Bobbio u​nter savoyischer Herrschaft geschlagen. Von Nicolò, genannt Marchesotto, e​inem Sohn v​on Alberto, u​nd seinen fünf Söhnen g​ehen folgende fünf Zweige d​er Familie aus, d​ie sowohl i​n der Lunigiana, a​ls auch i​n der Markgrafschaft Godiasco i​m Oltrepò Pavese (Lombardei) besitzend waren.

  • Malaspina di Castiglione e Casalasco. Sie stammen von Franceschino („der Soldat“) ab, einem Sohn des „Marchesotto“. Nach drei Generationen ausgestorben. Castiglione kam zu Florenz, Casalasco zu den Malaspina di Oramala.
Castello Treschietto in Bagnone
  • Malaspina di Bagnone e Valverde. Sie stammen von Antonio ab, einem weiteren des „Marchesotto“. Die Söhne Antonios teilten den Besitz auf: Riccardo bekam Bagnone, dessen Neffen es an Florenz verkauften und dessen Linie in der männlichen Linie 1987 ausstarb. Valverde hingegen kam zu dessen Bruder Antonio, dessen Linie möglicherweise noch heute im Oltrepò existiert.
  • Malaspina di Treschietto e Piumesana. Ihr Stammvater ist Giovanni, Sohn von Nicolò „Marchesotto“. 1716 verkauften sie Treschietto dem Großherzog der Toskana, auch ihre Herrschaft Piumesana und ihr Anteil an Godiasco reduzierten sich im Laufe der Zeit beträchtlich. Im 19. Jahrhundert ausgestorben.
Castello Malaspina in Filattiera
Castello di Pozzol Groppo
  • Malaspina di Filattiera e Cella. Sie gehen auf Obizzino, einem vierten Sohn der „Marchesotto“, zurück. 1514 wurde Bernabò wegen einer Rebellion gegen die Sforza, in Voghera gefangengehalten. Sein Lehen Cella wurde konfisziert. Bernabòs Sohn Manfredi verkaufte Filattiera an den Großherzog der Toskana. Die Linie starb im 18. Jahrhundert aus.
  • Malaspina di Malgrate e Oramala. Stammvater ist Bernabò, der letzte Sohn des „Marchesotto“. Die Linie war eine der wenigen Zweige der Familie (mit den Malaspina di Fosdinovo), die ihren Besitz nicht verringerten, sondern sogar im Laufe der Zeit praktisch die Gesamtheit der Markgrafschaften Godiasco, Pozzol Groppo und Fortunago, außerdem Anteile der Besitztümer anderer Zweige der Malaspina im Oltrepò, an sich brachten. Sie wurden daher Malaspina di Godiasco, Pozzol Groppo e Fortunago genannt. Die Linie teilte sich in den Zweig Godiasco-Pozzol Groppo und den Zweig Fortunago auf. Diese starben im 19. Jahrhundert beziehungsweise im 20. Jahrhundert aus.
  • Malaspina di Sagliano. Ihr Ursprung liegt bei Azzo, Sohn des Nicolò di Oramala e Malgrate. Im 18. Jahrhundert ausgestorben.

Andere Linien

Malaspina di Ascoli Piceno

  • Malaspina di Ascoli Piceno. Ihnen gehörte Ascoli Piceno in den Marken. Das Lehen ging zunächst auf die Malatesta über, doch die Sforza restituierten die Malaspina, bis es 1502 zum Kirchenstaat kam.
  • Malaspina di Grondona. Sie besaßen nur Grondona, bis zum Ende der Feudalherrschaft.

Andere Träger des Namens Malaspina

Folgende Persönlichkeiten trugen ebenfalls d​en Namen Malaspina, s​ind jedoch n​icht mit d​en bekannten Zweigen d​er Familie Malaspina verwandt:

  • Ricordano Malaspina (oder Malespini), florentinischer Historiograf (* um 1200; † 1281). Schrieb eine Geschichte seiner Stadt („Istoria fiorentina“) auf Italienisch, die von seinem Neffen Giaccotto fortgeführt wurde. Nach der Schlacht von Montaperti (1260) ging er ins Exil nach Rom. Er kehrte nach der Schlacht bei Benevent 1266 nach Florenz zurück.
  • Giacotto Malaspina, führte das Geschichtswerk seines Onkels Ricordano bis 1286 fort.
  • Saba Malaspina, Sekretär von Papst Johannes XXI., Bischof von Mileto in Kalabrien, schrieb eine Geschichte Siziliens („Rerum sicularum“, 1250–1276) aus guelfischer Sicht.
  • Luciano Malaspina (1922–1979), italienischer Journalist und Dokumentarfilmer
  • Michele Malaspina (1908–1979), italienischer Schauspieler
  • Romano Malaspina (* 1939), italienischer Schauspieler und Synchronsprecher

Literatur

  • Giorgio Fiori: I Malaspina. Castelli e Feudi nell'Oltrepo Piacentino, Pavese, Tortonese. Tip.Le.Co, Piacenza 1995.
Commons: Malaspina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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