MV Agusta Corse 500 Quattro Catena
Die MV Agusta Corse 500 „Quattro Catena“ war ein Rennmotorrad, das vom Werksrennteam („Reparto corse“) es italienischen Herstellers MV Agusta von 1952 bis 1966 eingesetzt wurde. Der Name setzt sich zusammen aus dem Hubraum, der Zylinderanzahl („Quattro“) und der Antriebsart („Catena“, ital. für Kette).
Geschichte
Die Quattro Catena war eine Weiterentwicklung der MV Agusta Corse 500 Quattro Cardano, das erste Modell des Unternehmens, mit dem es in der damals höchsten Formelklasse „500 ccm“ antrat.[1][2]
Diese Maschine hatte ein längsliegendes Getriebe und, wie der Name sagt, Kardanantrieb. 1952 wurde auf querliegende Getriebewellen und Kettenantrieb („Catena“) umgerüstet.[3] In dieser Form (Primär-, Sekundärantrieb, Bohrung u. Hub, Neigungswinkel der Ein- und Auslassventile) blieb der Motor in seinen konstruktiven Grundzügen bis 1966 nahezu unverändert.[4]
Sportliche Erfolge
Der erste Sieg der Quattro Catena war 1952 beim Großen Preis der Nationen in Monza (Italien) mit Leslie Graham als Fahrer.
Die Maschinen dieses Modells errangen insgesamt 61 GP Siege.
Damit wurden 9 WM-Doppeltitel (Fahrer und Konstrukteur) erzielt: 1956, 1958, 1959 und 1960 durch John Surtees. 1961 mit Gary Hocking. Und von 1962 bis 1965 ununterbrochen durch Mike Hailwood.
Den letzten Sieg erzielte Giacomo Agostini 1966 in Imola.[5]
Weitere Entwicklung
Als direkter Nachfolger für den Einsatz in der 500cc-Formel-Klasse wurde ab 1965 die MV Agusta 500 „Tre“ entwickelt, die wegen ihrer zwischen 1966 und 1972 erzielten Resultate als „das erfolgreichste Rennmotorrad der Geschichte“ gilt.[6] Ab 1973 bis zum Ende des Werksteams 1976 wurde noch einmal ein Vierzylinder eingesetzt: die MV Agusta Corse 500 Quattro Cilindrica.
Technische Daten
Motor | |
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Bauart | luftgekühlter Vierzylinder-Viertaktmotor; zwei obenliegende Nockenwellen, über Zahnräder angetrieben; |
Hubraum | 497,5 cm³ |
Bohrung × Hub | 53 × 56,4 mm |
Verdichtung | 10 : 1 |
Vergaser | 4 × Dell’Orto SS 28 |
Antrieb | |
Kupplung | Ölbadlamellenkupplung |
Primärtrieb | Stirnräder |
Getriebe | angeblockt, 5 Gänge |
Sekundärtrieb | Kette |
Elektrik | |
Zündung | Lucas Magnetzündung |
Leistung | |
Leistung | 56 PS (41,8 kW) bei 10500/min |
Höchstgeschwindigkeit | 230 km/h |
Rahmen und Maße | |
Rahmen | geschlossener Rohrrahmen, Doppelschleife |
Radstand | 1370 mm |
Gewicht | 118 kg |
Tankinhalt | 24 l |
Verbrauch | 10 l / 100 km |
Fahrwerk | |
vorne | Langarmschwinge (Earles-Gabel), später hydraulisch gedämpfte Teleskopgabel |
hinten | Hinterradschwinge, Feder-Dämpfer-Einheiten (Schraubenfedern, hydraulische Stoßdämpfer) |
Räder vorne / hinten | Leichtmetallfelgen, Stahlspeichen 2,50 × 19″ / Leichtmetallfelgen, Stahlspeichen 3,00 × 18″ |
Reifen vorne / hinten | 3,00 × 19″ / 3,50 × 18″ |
Bremsen vorne / hinten | Trommel / Trommel |
Quelle:[5]
Galerie
- Eine MV Agusta 500 4C mit der „kurzen“ Verkleidung (1956)
- 500er quattro Catena von John Surtees (1960)
- MV Agusta 500 4C GP von Mike Hailwood (1964)
- MV Agusta 500 Corsa ST von 1976, die letzte 4-Zylinder-Version für die 500er Klasse
Literatur
- Mario Colombo, Roberto Patrignani: MV Agusta. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-613-01416-5.
Weblinks
- MV-Agusta-Club.de
- The bark of a famous MV Agusta 500/4 Motoren Warm-Up. auf Youtube. Abgerufen am 14. Juli 2021.
Einzelnachweise
- Ian Falloon: The Book of the Classic MV Agusta Fours. Veloce Publishing Ltd, 2011, ISBN 978-1-84584-203-1 (google.de [abgerufen am 30. März 2021]).
- 500 Bialbero 4 cilinder Cardano | MVagusta-Oldtimers. Abgerufen am 28. März 2021.
- Moto Guzzi 1951 500 Grand Prix Racer. Abgerufen am 30. März 2021.
- Waldemar Schwarz: MV Agusta 500 GP-Rennmaschine: Champions League. 8. Oktober 1996, abgerufen am 29. März 2021.
- MV Agusta Corse 500 Quatro Catena. Abgerufen am 14. Juli 2021 (deutsch).
- Colombo, Patrignani: MV Agusta. 2000, S. 246