M’banza Kongo
M’banza Kongo (Alternativschreibungen M’Banza Congo, Mbanza Koongo, Mbanza Kôngo etc.) ist eine Stadt in Angola mit etwa 212.000 Einwohnern.[1] Sie liegt im Nordwesten des Landes, unweit der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo.
M’banza Kongo | |||
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Koordinaten | 6° 16′ S, 14° 14′ O | ||
Basisdaten | |||
Staat | Angola | ||
Zaire | |||
Município | M’banza Kongo | ||
Comuna | M’banza Kongo | ||
Fläche | 7651 km² | ||
Einwohner | 212.000 (2019) | ||
Dichte | 27,7 Ew./km² |
Geschichte
M’banza Kongo war die Hauptstadt des Kongoreiches. Ihr Name bedeutet Königshof Kongo oder Kongo-Stadt. Bekannt ist die Stadt auch für die Ruinen einer im 16. Jahrhundert erbauten Kathedrale, die manche Angolaner als die älteste Kirche Afrikas südlich der Sahara ansehen.
Nach der Schlacht von Ambuila (1665) und der daraus resultierenden Zerschlagung des Kongoreiches durch Portugal sowie den darauffolgenden Bürgerkriegen wurde M’banza Kongo 1678 aufgegeben, 1705 aber von Kimpa Vita und ihren Anhängern erneut besiedelt. Von 1570 bis zum Ende der portugiesischen Kolonialherrschaft 1975 trug die Stadt den portugiesischen Ortsnamen „São Salvador do Congo“ oder (meistens) einfach São Salvador. Seit 1985 ist die Stadt Sitz des röm.kath. Bistums Mbanza Congo.
Sehenswürdigkeiten
Die Ruinen der alten Königsstadt sind seit dem 10. Juni 2013 als nationales Kulturerbe (port.: património cultural nacional) geschützt. Dazu gehören das historische Zentrum mit Ruinen, archäologischen Ausgrabungen, und insbesondere den Überresten des Königspalastes Tadi dia Bukukua. Auch die katholische Mission, das Haus des Königssekretärs, das Grab von Dona Mpolo, der Mutter des Königs Afonso I., und der Friedhof der Kongo-Könige gehören zur Liste. Ein Antrag zur Anerkennung als UNESCO-Welterbe wurde Ende Januar 2015 gestellt,[2] seit Juli 2017 ist die Altstadt Weltkulturerbe.[3]
Verwaltung
M’banza Kongo ist Hauptstadt der Provinz Zaire. Die Stadt ist zudem Sitz eines gleichnamigen Kreises (Município) mit einer Fläche von 7651 km² und etwa 212.000 Einwohnern (Schätzung 2019). Die Volkszählung 2014 ergab 180.329 Einwohner.
Sechs Gemeinden (Comunas) bilden den Kreis:
- Kalambata
- Kaluka (auch Caluca)
- Kiende
- Luvo (auch Luvu)
- Madimba
- M’banza Kongo (auch Mbanza Kongo)
Söhne und Töchter der Stadt
- Holden Roberto (1923–2007), Politiker und Befreiungskämpfer
- Waldemar Bastos (1954–2020), Sänger und Komponist
Siehe auch
Weblinks
- Profil des Kreises M’banza Kongo auf der offiziellen Website zur Volkszählung 2014
- Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
Einzelnachweise
- Bevölkerungsstatistik (Memento des Originals vom 13. Juli 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. citypopulation.de, abgerufen am 18. Juni 2019.
- Artikel vom 31. Januar 2015 zur Kandidatur Mbanza Kongos als UNESCO-Welterbe (Memento des Originals vom 20. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf den Arika-Seiten der portugiesischen Zeitung A Bola, abgerufen am 19. Februar 2015
- Deutsche UNESCO-Kommission: Welterbeliste, abgerufen am 8. Juli 2017