Mühlberg (Schimmendorf)
Mühlberg ist eine Wüstung auf dem Gemeindegebiet des Marktes Mainleus im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).
Geografie
Die Einöde lag auf einer Höhe von 433 m ü. NHN an der Mühlbergersleite 0,6 km nordöstlich von Schimmendorf.[1]
Geschichte
Der Ort wurde 1692 als „Mühlrangen“ erstmals namentlich erwähnt. Die Herren von Guttenberg zu Kirchleus erhielten das Anwesen vom Markgraftum Brandenburg-Kulmbach als Lehen. 1750 wurde der Ort als „Mühlberg am Rangen“ erwähnt.[2]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Mühlberg ein Anwesen. Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Die Grundherrschaft über das Gütlein hatte das Amt I des Rittergutes Kirchleus inne.[3]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Mühlberg dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Kirchleus und der 1812 gebildeten Ruralgemeinde Kirchleus zugewiesen. Infolge des Zweiten Gemeindeedikts (1818) wurde der Ort in die neu gebildete Ruralgemeinde Schimmendorf umgemeindet.[4] 1899 wurde der Ort letztmals erwähnt. Wenig später wurde das Anwesen abgebrochen.[2]
Religion
Mühlberg war ursprünglich nach St. Maria Magdalena (Kirchleus) gepfarrt, das mit der Reformation protestantisch wurde.[3] Im 19. Jahrhundert war der Ort nach St. Maria, Paulus und Petrus in Gärtenroth gepfarrt.
Literatur
- Rüdiger Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3.
- Johann Kaspar Bundschuh: Mühlberg. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 659 (Digitalisat).
- Erich Freiherr von Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB 451738918, S. 115.
Einzelnachweise
- Mühlberg im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
- E. v. Guttenberg, S. 159.
- R. Barth, S. 621.
- R. Barth, S. 772.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1885 wurden diese als „Wohngebäude“ bezeichnet.
- A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, S. 107 (Digitalisat). Dort bei Schimmendorf aufgelistet.
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 898, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1071, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1019 (Digitalisat).