Möbel Pfister
Die Möbel Pfister AG mit Sitz in Suhr ist ein im Einrichtungsfachhandel tätiges Schweizer Unternehmen. Sie betreibt schweizweit 20 Filialen und beschäftigt rund 1'200 Mitarbeiter. Damit ist die Möbel Pfister AG Marktführerin im schweizerischen Einrichtungsfachhandel.
Möbel Pfister AG | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1882 |
Sitz | Suhr, Schweiz |
Leitung | Paul Holaschke (CEO) |
Mitarbeiterzahl | ca. 1'200[1] (2020) |
Umsatz | ca. 600 Mio. CHF (Stand: 2013, Zahlen werden seit 2014 nicht mehr veröffentlicht[2]) |
Branche | Einrichtungsfachhandel |
Website | www.pfister.ch |
Die Wurzeln des Unternehmens reichen zurück bis 1882. Ab 1991 war die Möbel Pfister AG im Besitz der Pfister Arco Holding AG (neu F.G. Pfister Holding AG). 2019 wurde Möbel Pfister von der österreichischen XXXLutz-Gruppe übernommen.
Geschäftstätigkeit
Möbel Pfister betreibt drei Einrichtungscenter, zwölf Einrichtungshäuser und fünf Stadtfilialen mit einer Verkaufsfläche von insgesamt 175'000 m². Zu Möbel Pfister gehört auch das Design-Haus Mobitare.
Das Unternehmen ist mit seinen Niederlassungen in der ganzen Schweiz vertreten und beschäftigt rund 1'200 Mitarbeiter und 200 Auszubildende.[3] Die Leitung unterliegt Paul Holaschke als CEO.[4] Mit Filial- und Online-Handel ist die Möbel Pfister AG der grösste Möbelfachhändler der Schweiz.[5]
Im Dezember 2020 trat die Möbel Pfister AG in das Küchensegment ein und eröffnete in Mels und Pratteln die ersten beiden Pfister-Küchenstudios.[6]
Geschichte
1882 eröffnete Johann Jakob Pfister im Kleinbasel einen Möbel- und Bettwarenladen mit Werkstatt. Nach seinem Tod 1912 wurde seine Frau Margaretha Pfister-Christen Leiterin des Ladengeschäfts samt Werkstatt. 1916 übernahm sein Sohn Fritz Gottlieb Pfister das Unternehmen. 1918 wurde der erste Lastwagen angeschafft, womit sich der Aktionsradius der Lieferungen über das Stadtgebiet in die Region ausweitete. 1922 wandelte Fritz Gottlieb Pfister das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft um und eröffnete eine Filiale in Zürich und zwei Jahre später auch in Bern. 1934 führte Pfister die „Sociale Versicherungskasse“, ein vorbildhaftes Vorsorgewerk für Mitarbeitende, ein.
1939 eröffnete das Unternehmen an der Hauptstrasse Zürich-Bern in Suhr ein grosses Fabrik- und Verwaltungsgebäude, das in der Folge zur Fabrikausstellung ausgebaut wurde. Wegen des Filialeröffnungsverbotes aufgrund des Kriegsausbruchs durfte die Wohnausstellung nicht betrieben werden; deshalb deckte man die Schaufenster mit weisser Farbe ab. 1941 wurde der Hauptsitz von Basel nach Suhr verlegt. Mit der Eröffnung von weiteren Filialen expandierte Pfister 1949 ins Tessin und 1950 in die Romandie. In den Boomjahren nach dem Kriegsende florierte das Unternehmen, dessen Mitarbeiterzahl bis zum 75-Jahr-Jubiläum im Jahr 1957 auf 500 anwuchs. Für die nationale Auslieferung standen damals 18 Lastwagen zur Verfügung. Anfang der 1960er-Jahre wurde das Produktsortiment erweitert und das Möbelgeschäft in ein Einrichtungshaus umgewandelt: Neu wurden neben Möbeln auch Leuchten, Heimtextilien, Vorhänge und Teppiche als ebenbürtige Abteilungen angeboten. Gleichzeitig wird mit Erfolg der Direkteinkauf von Orientteppichen aufgebaut, womit Pfister zum führenden Orientteppichfachhaus der Schweiz wurde. 1966 verkaufte Fritz Gottlieb Pfister, der das Unternehmen bis 1963 führte, die Familienaktien an die firmeneigene Vorsorgestiftung.
In den 1970er- und 1980er-Jahren expandierte das Unternehmen durch Eröffnung grosser Verkaufscentren, insbesondere 1978 dem «Centre de l'Habitat» in Etoy und 1988 dem «Wohnland» in Dübendorf. 1991 wurden die verschiedenen Unternehmensteile unter dem Dach der Pfister Arco Holding zusammengefasst. 1995 gehörte Pfister zu den ersten Lizenznehmern der Teppich-Fair-Trade-Organisation STEP. Ende der 1990er-Jahre und in den 2000er-Jahren beschleunigte sich die Expansion durch die Eröffnung weiterer Filialen und Centren in der ganzen Schweiz (1997 Pratteln, 2001 Genf-Meyrin, 2002 Mels, 2003 Spreitenbach, 2005 Emmen, 2007 Alchenflüh-Lyssach, 2008 Berner Innenstadt, 2011 Villeneuve). 1994 verkaufte Pfister die Tochtergesellschaft Rudolf Müller AG, welche die Möbelhauskette «Top Tip» führte, an Coop. 2015 wurde die Möbel Hubacher AG übernommen.
Aus der Idee eines Förderwettbewerbs für junge Schweizer Designer entwickelte sich bis Juni 2010 eine neue Einrichtungskollektion mit dem Markennamen "Atelier Pfister". 2017 stellte das Unternehmen den weltweit ersten vollständig biologisch abbaubaren Vorhang nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip vor.[7]
Seit November 2018 bietet Möbel Pfister einen Teil seines Sortiments auch auf galaxus.ch an.[8]
Im Oktober 2019 wurde bekannt, dass das operative Möbelgeschäft der Pfister-Gruppe von der XXXLutz-Gruppe übernommen werde, neben der Möbel Pfister AG, auch die Schwesterunternehmen Arco Regio AG mit den Marken «Möbel Hubacher», «Möbel Egger» und «Möbel Svoboda», sowie die Dienstleister Pfister Professional (Planung/Umsetzung von Innenausbauten und Einrichtungen) und Pfister Vorhang Service.[9] Die Dachgesellschaft Pfister Arco Holding, die nicht an XXXLutz veräussert wurde, sondern im Besitz der F.G. Pfister Stiftung verbleibt, wurde vorgängig im Juli 2019 in F.G. Pfister Holding umbenannt, und umfasst die Immobiliensparte (ehemals Arco Immobilien) und eine Beteiligungsgesellschaft. Im Jahr 2022 übernahm diese Beteiligungsgesellschaft (F.G. Pfister Beteiligungen) 90 Prozent der Goba-Aktien.[10]
Literatur
- Imagebroschüre, Suhr 1989.
- Helmut Hillen: Marketing des Marktführers Möbel Pfister, in: Realisierung des Marketing. Marketing in unterschiedlichen Situationen von Märkten und Unternehmen, hg. von Christian Belz, St. Gallen 1986, S. 667–689.
- Andreas Steigmeier: Möbel Pfister. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Möbel Pfister auf der Industriekultur-Datenbank des Verbands Aargauer Museen und Sammlungen
Einzelnachweise
- https://www.pfister.ch/de/karriere/pfister-als-arbeitgeberin Möbel Pfister AG - Pfister als Arbeitgeberin (abgerufen am 29. Juli 2017)
- vgl. Handelszeitung, 14. April 2016, S. 19
- Geschichte (abgerufen am 29. Juli 2017)
- Paul Holaschke wird neuer Chef von Möbel Pfister. Abgerufen am 16. Dezember 2020.
- vgl. Handelszeitung, 14. April 2016, S. 21
- Möbel Pfister steigt ins Küchen-Segment ein. 29. September 2020, abgerufen am 16. Dezember 2020 (deutsch).
- Möbel Pfister bringt den Super-Vorhang (abgerufen am 29. Juli 2017)
- Marcel Speiser: Pfister verkauft auf Galaxus – und will ins Ausland. In: handelszeitung.ch. 7. November 2018, abgerufen am 9. November 2018.
- Verkauf nach Österreich - XXXLutz-Gruppe übernimmt Möbel Pfister. In: srf.ch. 23. Oktober 2019, abgerufen am 23. Oktober 2019.
- Getränkeproduzentin Goba — Flauder-Herstellerin wechselt den Besitzer. In: srf.ch. 2. März 2022, abgerufen am 2. März 2022.