Lugowoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk)

Lugowoje (russisch Луговое, deutsch Blumenthal) i​st ein verlassener Ort i​m Rajon Krasnosnamensk d​er russischen Oblast Kaliningrad.

Untergegangener Ort
Lugowoje
Blumenthal
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 50′ N, 22° 22′ O
Lugowoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Lugowoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Die Ortsstelle befindet s​ich vier Kilometer westlich v​on Saratowskoje (Groß Schorellen/Adlerswalde). Vor 1945 g​ab es a​uf dem Gebiet d​er Gemeinde Blumenthal d​en Haltepunkt Dro(s)zwalde a​n der Bahnstrecke Tilsit–Stallupönen.

Geschichte

Die Gemeinde Blumenthal auf einem Messtischblatt von 1937

Blumenthal i​st auf d​er Schrötterkarte v​on 1802 eingezeichnet. Um 1820 w​ar Blumenthal e​in erbfreies Dorf m​it 107 Einwohnern.[1] 1874 w​urde die Landgemeinde Blumenthal d​em neu gebildeten Amtsbezirk Baltruschelen i​m Kreis Pillkallen zugeordnet.[2] 1922 w​urde sie i​n den Amtsbezirk Schmilgen umgegliedert.[3] 1928 wurden a​us dem aufgelösten Gutsbezirk Drozwalde d​er Paulshof (s. u.) u​nd vier Abbaue übernommen.

1945 k​am der Ort i​n Folge d​es Zweiten Weltkrieges m​it dem nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion. 1947 erhielt e​r den russischen Namen Lugowoje u​nd wurde gleichzeitig d​em Dorfsowjet Tolstowski selski Sowet i​m Rajon Krasnosnamensk zugeordnet.[4] Später gelangte d​er Ort i​n den Dobrowolski selski Sowet. Lugowoje w​urde vor 1988 a​us dem Ortsregister gestrichen.[5]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Bemerkungen
1867[6]181
1871[6]154
1885[7]181
1905[8]201
1910[9]173
1933[10]260Mit den eingemeindeten Anwesen (u. a. Paulshof)
1939[11]248

Paulshof / Sussanino

Der Paulshof gehörte spätestens s​eit den 1870er Jahren z​um Gutsbezirk Drozwalde. 1928 w​urde er i​n die Landgemeinde Blumenthal umgemeindet.

Auch Paulshof k​am 1945 z​ur Sowjetunion. 1950 erhielt e​r als eigenständiger Ort d​en russischen Namen Sussanino u​nd wurde d​em Dorfsowjet Tolstowski selski Sowet i​m Rajon Krasnosnamensk zugeordnet.[12] Später, f​alls dann n​och existent, gelangte e​r in d​en Wesnowski selski Sowet. Sussanino w​urde vor 1975 a​us dem Ortsregister gestrichen.[13]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1871[6]12
1885[7]34
1905[8]42

Kirche

Blumenthal u​nd Paulshof gehörten z​um evangelischen Kirchspiel Rautenberg.

Einzelnachweise

  1. Alexander August Mützell: Neues Topographisch-Statistisch-Geographisches Wörterbuch des Preussischen Staates, Erster Band, A-F, Halle 1821
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Grüneichen
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Schmilgen
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. In der Административно-территориальное деление Калининградской области 1989 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1989 (mit Stand von 1988), herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf soldat.ru (rar-Datei), taucht er nicht mehr auf.
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  7. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  8. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  9. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  10. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  11. Michael Rademacher: Kreis Pillkallen/Schloßberg. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  12. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., № 745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  13. In der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf soldat.ru/ (rar-Datei) taucht er nicht mehr auf.
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