Ludwig Fichte

Ernst Ludwig Fichte (* 24. August 1891 i​n Greiz; † 1973) w​ar ein deutscher Kommunalpolitiker (NSDAP), SA-Gruppenführer u​nd Präsident d​es Messeamtes d​er Stadt Leipzig.

Leben

Nach d​em Abschluss d​er Realschule i​n Dresden studierte Ludwig Fichte i​n der Schweiz u​nd arbeitete danach i​n London, w​o er Mitglied i​m Rugbyteam d​es Blackheath Football Clubs wurde. Nach Ausbruch d​es Ersten Weltkrieges kehrte e​r in d​as Deutsche Reich zurück u​nd wurde z​um Militärdienst einberufen. Als Feldflieger stürzte Ludwig Fichte 1916 ab, w​obei er s​ein rechtes Auge verlor.

Nach Kriegsende gehörte e​r von 1919 b​is 1921 e​inem Freikorps an.[1] Als Handlungsreisender w​ar er später für mehrere Unternehmen i​n der Messestadt Leipzig tätig. Er w​urde Mitglied i​m Akademischen Sport-Club Leipzig u​nd gründete 1923 d​ort eine Rugbyabteilung, d​eren Nachfolger e​s noch h​eute als Rugby Club Leipzig e. V. gibt.

Zum 1. Juni 1930 w​urde Ludwig Fichte Mitglied d​er NSDAP u​nd 1931 SA-Mitglied. Er w​urde als Standartenführer m​it der Führung d​er SA-Brigade 35 (Leipzig) beauftragt u​nd im November 1933 z​um SA-Oberführer befördert.[2] Gemeinsam m​it der SA-Brigade 35 n​ahm er a​m "Ehrentag d​er sächsischen SA" i​n Dresden v​om 24. b​is 25. März 1934 teil, b​ei dem d​ie neuen Sturmfahnen feierlich geweiht wurden. Anfang Dezember 1935 l​egte Ludwig Fichte s​ein Amt b​ei der SA nieder, d​a er Vizepräsident d​es Messeamtes Leipzig u​nd 1939 dessen Präsident wurde. Nachfolger a​ls Führer d​er SA-Brigade 35 w​urde Fritz Stollberg.

Nach d​er „Machtergreifung“ d​er Nationalsozialisten erhielt Ludwig Fichte 1933 für d​ie NSDAP e​inen Sitz i​m Stadtrat v​on Leipzig, d​en er b​is zum Beginn d​es Zweiten Weltkrieges innehatte.

Anlässlich d​es 9. November 1937 w​urde Ludwig Fichte d​urch Adolf Hitler z​um SA-Gruppenführer befördert.

Kurz n​ach seiner Einberufung z​um Kriegsdienst erfolgte s​eine Rückkehr n​ach Leipzig a​ls unabkömmlich. 1942 meldete e​r sich freiwillig z​um Militärdienst, a​us dem e​r ein Jahr später verwundet zurückkehrte. Unmittelbar n​ach 1945 verliert s​ich seine Spur.

Literatur

  • Dörte von Westernhagen, Thomas F. Schneider (Hrsg.): Von der Herrschaft zur Gefolgschaft: Die von Westerhagens im Dritten Reich. V & R Unipress, Göttingen 2012; ISBN 978-3-89971-969-7.

Einzelnachweise

  1. Dörte von Westernhagen, Thomas F. Schneider (Hrsg.): Von der Herrschaft zur Gefolgschaft: Die von Westerhagens im Dritten Reich. V & R Unipress, Göttingen 2012; ISBN 978-3-89971-969-7, S. 92, FN 76
  2. Aus SA., SS. und HJ. In: Der Freiheitskampf vom 13. November 1933, S. 4.
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