Loferer und Leoganger Steinberge

Die Loferer u​nd Leoganger Steinberge s​ind eine Gebirgsgruppe d​er Alpenvereinseinteilung d​er Ostalpen (AVE, Nr. 9). Sie liegen zwischen Großache (auch Tiroler Achen, Kössener Ache) u​nd Kaisergebirge i​m Westen u​nd der Saalach u​nd dem Steinernen Meer i​m Osten. Sie erstrecken s​ich im Pinzgau (Bezirk Zell a​m See) i​m Nordwesten d​es Land Salzburg u​nd im Bezirk Kitzbühel i​m Nordosten d​es Bundeslands Tirol, a​n der Grenze z​u Oberbayern.

Loferer und Leoganger Steinberge
Übersichtskarte der Steinberge in den Ostalpen

Übersichtskarte d​er Steinberge i​n den Ostalpen

Loferer (rechts) und Leoganger Steinberge (links)

Loferer (rechts) u​nd Leoganger Steinberge (links)

Höchster Gipfel Birnhorn (2634 m ü. A.)
Lage Pinzgau, Salzburg/Bezirk Kitzbühel, Tirol
Teil der Nördliche Kalkalpen, Nordalpen
Einteilung nach AVE 9
Koordinaten 47° 30′ N, 12° 41′ O

Lage und Begriffsgeschichte

Die Berge zwischen Pillerseetal u​nd Saalach stellen s​ich von d​er Tiroler Seite e​her geschlossen d​ar und werden d​ort allgemein der Steinberg genannt (Steinberge allgemein a​ls Bergname für d​ie Salzburger Kalkhochalpen). Von d​er Salzburger Seite a​us zerfallen s​ie aber i​n zwei deutliche Stöcke, d​ie dann a​uch vom Saalachtal h​er genauer benannt sind, v​on Lofer v​on Norden u​nd Leogang v​on Süden a​us gesehen. Schon i​n der Moriggl-Teilung (Josef Moriggl 1928)[1] findet s​ich als Gruppe 9 d​er Ostalpen Die Steinberge (Loferer u​nd Leoganger), u​nd in d​er neu überarbeiteten gemeinsamen Gliederung d​es deutschen, österreichischen u​nd Südtiroler Alpenvereins (AVE) v​on 1984[2] wurden s​ie als Loferer u​nd Leoganger Steinberge beibehalten.

Traditionell werden d​iese Berge, gemeinsam m​it den nördlich anschließenden Stöcken v​on Steinplatte u​nd Fellhorn n​ach dem mitten i​n dieser Gruppe liegenden Dorf Waidringer Alpen genannt – n​ach der AVE gehören d​iese Berge s​chon zu d​en Chiemgauer Alpen.

Umgrenzung und benachbarte Gebirgsgruppen

Die Gruppe umgrenzt s​ich folgendermaßen:

Gliederung und Gipfel

Die Gruppe gliedert s​ich in folgende Untergruppen:

  • Loferer Steinberge nördlich am Saalachtal und bis Waidring und St. Ulrich am Pillersee: Großes Ochsenhorn (2511 m ü. A.), Mitterhorn/Großes Hinterhorn (2506 m ü. A.), Großes Reifhorn (2480 m ü. A.), Breithorn (2413 m ü. A.)
  • Leoganger Steinberge im Südosten anschließend, an Saalach und Leoganger Ache: mit dem Birnhorn (2634 m ü. A.) als höchster Gipfel
    getrennt werden die beiden Stöcke durch den Nordost-Südwest streichenden Talzug Schidergraben (Saalachtal nordwestlich Weißbach bei Lofer) – Römerbach – Römersattel – Schüttachgraben – Hochfilzen
  • Buchensteinwand (1462 m ü. A.), ein kleines freistehendes Massiv bei Hochfilzen und St. Jakob in Haus (im Pillerseetal)
    durch das Wiesenseetal St. Jakob–Hochfilzen von den Leoganger Steinbergen getrennt, und auch teils zu diesen, teils zum Kalkstein gerechnet
  • Kirchbergstock (auch Kalksteinmassiv) im Westen, von St. Johann i.T. bis Waidring, mit Wallerberg (1682 m ü. A.), Kirchberg (1678 m ü. A.), Kalkstein (1506 m ü. A.)
    von Loferer- und Leoganger Steinbergen ist es Nord–Süd durch das Pillerseetal Waidring – Fieberbrunn getrennt

Tourismus

Wege und Hütten

Besteigungen s​ind von a​llen genannten Talorten möglich, d​ie ganze Gruppe i​st gut erschlossen. Auch zahlreiche Klettertouren s​ind beschrieben.

Wintersport

Die Buchensteinwand ist ein kleines Schigebiet, die Bergbahn Pillersee.[3] Im Talort Hochfilzen befindet sich – in Kombination mit einem Truppenübungsplatz des Bundesheeres – das Langlauf- und Biathlonzentrum Hochfilzen, Weltcup- und Weltmeisterschaftsort.

Natursehenswürdigkeiten

Literatur

  • Adi Stocker: Loferer und Leoganger Steinberge. Panico Alpinverlag, Köngen 2016, ISBN 978-3-95611-057-3.
  • Adi Stocker, Nikolaus Stockklauser: Loferer und Leoganger Steinberge. 3. Auflage. Bergverlag Rother, 1991, ISBN 978-3-7633-1249-8 (Digitalisat. Wege- und Kletterführer).
  • Sepp Brandl: Berchtesgadener und Chiemgauer Alpen: Kaisergebirge, Loferer und Leoganger Steinberge, Dientner Berge. 50 ausgewählte Skitouren zwischen Kufstein und Salzburg, Chiemgau und Pinzgau. 3. Auflage. Bergverlag Rother, 2009, ISBN 978-3-7633-5906-6.
  • Toni Dürnberger: Loferer und Leoganger Steinberge. Ein Führer für Täler, Hütten und Berge mit 19 Bildern, 3 Anstiegsskizzen und eine Übersichtskarte 1:100.000; Reihe: Nördliche Kalkalpen. 2. Auflage. Bergverlag Rother, 1976, ISBN 3-7633-1221-8 (Alpenvereinsführer).

Karten:

  • AV-Karte 9 Loferer und Leoganger Steinberge 1:25.000
  • Österreichische Karte (ÖK) 1:50.000, Blätter 91 Sankt Johann in Tirol, 92 Lofer, 122 Kitzbühel, 123 Zell am See, 124 Saalfelden
Commons: Loferer Steinberge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Leoganger Steinberge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Eintrag zu Loferer und Leoganger Steinberge im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
  1. Josef Moriggl: Ratgeber für Alpenwanderer in den Ostalpen. Mit Schutzhüttenverzeichnis. Hrsg.: Hauptausschuß des D. u. Ö. Alpenvereins. 2. Auflage. Lindauer, München 1928 (Kl.-8°, Taschenbuch, 456 S. – Moriggl-Einteilung, Vorläufer der heutigen Alpenvereinseinteilung).
  2. Franz Graßler: Alpenvereinseinteilung der Ostalpen (AVE). Alpenvereins-Jahrbuch. In: DAV, OeAV, AVS (Hrsg.): Berg '84. Band 108, 1984, S. 215–224. Zitiert nach Mathias Zehring: Alpenvereinseinteilung der Ostalpen. In: bergalbum.de. Abgerufen am 26. August 2009.
  3. Bergbahn Pillersee
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