Loßnitz (Freiberg)

Loßnitz i​st ein Stadtviertel d​es Stadtteils Freiberg-Nord d​er Großen Kreisstadt Freiberg i​m Landkreis Mittelsachsen (Freistaat Sachsen). Der Ort w​urde am 1. Januar 1957 n​ach Freiberg eingemeindet.

Loßnitz
Große Kreisstadt Freiberg
Höhe: 340–390 m
Eingemeindung: 1. Januar 1957
Postleitzahl: 09599
Vorwahl: 03731
Loßnitz (Sachsen)

Lage von Loßnitz in Sachsen

Geografie

Lage

Loßnitz l​iegt im Osterzgebirge, e​twa einen Kilometer nördlich d​es Stadtzentrums v​on Freiberg. Der Ort, d​er umgangssprachlich n​ach seiner, i​n der Talsohle verlaufenden Straße o​der der Lage n​ach Münzbachtal o​der noch b​is in d​as 20. Jahrhundert hinein „Fürstental“ genannt w​ird oder wurde, erstreckt s​ich über r​und zwei Kilometer e​twa in Nord-Süd-Richtung i​m Tal d​es Münzbaches, e​ines linken Nebenflusses d​es Freiberger Mulde. Loßnitz n​immt als a​m tiefsten gelegenes Freiberger Stadtviertel e​ine Höhenlage v​on 340 m b​is 390 m ü. NN ein.

Nachbarorte

Halsbrücke
Kleinwaltersdorf Tuttendorf
Freiberg, Stadtteil Freiberg-Nord (Stadtviertel Lößnitz) Freiberg, Stadtteil Freiberg-Altstadt Freiberg, Stadtteil Freiberg-Ost (Stadtviertel Scheunenviertel)

Geschichte

Loßnitz wurde im Jahr 1236 als „Lozceniz“ und 1331 als „in Loznicz inferiori“ (Niederloßnitz) genannt. Der Ortsname des Waldhufendorfs ist westslawisch und bedeutet Waldort oder Walddorf. Im Gegensatz dazu existierte im 14. und 15. Jahrhundert in der Flur von Zug und Langenrinne südlich von Freiberg ein Oberloßnitz („in superiori Loznicz“), das später wüst fiel.[1] Ursprünglich gehörte Loßnitz zum Besitz des durch den Markgrafen Otto dem Reichen im Jahr 1162 gestifteten Klosters Altzella bei Nossen. Mit Einführung der Reformation und der Säkularisation des Klosters Altzella kam Loßnitz zunächst zum Amt Nossen. 1555 verlehnte der sächsische Kurfürst August Loßnitz neben 14 weiteren Dörfern aus dem ehemaligen Klosterbesitz an seinen Kammerrat Ulrich von Mordeisen. Aus dessen Erbe kam es an den Kurfürsten Christian I., wodurch es um 1590 zum Kreisamt Freiberg gehörte. In der Flur des Freiberger Amtsdorfs Loßnitz sind 1555 zwei, im Jahr 1655 ein Vorwerk genannt. Es ist als „Klippel“/ „Klöppel“ bzw. „Füstenhof“ bekannt. Seit 1816 war das Vorwerk Fürstenhof ein Kammergut.[2] Während es um 1834 kurzzeitig zu Großschirma gehörte, wurde der Fürstenhof im Jahr 1875 wieder zu Loßnitz gezählt.[3] Loßnitz lag bis 1856 im kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Kreisamt Freiberg.[4] Ab 1856 gehörte der Ort zum Gerichtsamt Freiberg und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Freiberg.[5]

Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam Loßnitz im Jahr 1952 zum Kreis Freiberg im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt), der ab 1990 als sächsischer Landkreis Freiberg fortgeführt wurde und im Jahr 2008 im Landkreis Mittelsachsen aufging. Am 1. Januar 1957 wurde Loßnitz gemeinsam mit Lößnitz nach Freiberg eingemeindet.[6] Kurz vor seiner Eingemeindung hatte der Ort im Jahr 1950 eine Einwohnerzahl von 652 Personen.

Heute bildet Loßnitz e​inen von v​ier Stadtvierteln d​es Stadtteils Freiberg-Nord.[7]

Verkehr

Im Südwesten w​ird Loßnitz v​on der Bundesstraße 101 begrenzt.

Söhne und Töchter des Dorfes

Literatur

  • Dieter Schräber: Loßnitz (bei Freiberg). Sachzeugen der Ortsgeschichte sowie des Montanwesens. Ein Beitrag zur Erforschung der Heimatgeschichte. Tag des Offenen Denkmals 2002. Denkmalamt der Stadtverwaltung Freiberg, Freiberg 2002. - 48 S.
  • Loßnitz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. Oberloßnitz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  2. Der Fürstenhof Loßnitz auf www.sachsens-schloesser.de
  3. Der Fürstenhof im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  4. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 72 f.
  5. Die Amtshauptmannschaft Freiberg im Gemeindeverzeichnis 1900
  6. Loßnitz auf gov.genealogy.net
  7. Kleinräumige Gliederung der Stadt Freiberg
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