Liujia (Tainan)
Liujia oder Lioujia (chinesisch 六甲區, Pinyin Liùjiǎ Qū, Tongyong Pinyin Liòujiǎ Cyu, W.-G. Liu4-chia3 Ch'ü1, Pe̍h-ōe-jī La̍k-kah-khu) ist ein Bezirk der regierungsunmittelbaren Stadt Tainan im Südwesten der Republik China auf Taiwan.
Liujia 六甲區 | |||
Lage von Liujia in Tainan | |||
Staat: | Republik China (Taiwan) | ||
Koordinaten: | 23° 13′ N, 120° 23′ O | ||
Höhe: | 15 — 249 m | ||
Fläche: | 67,5471 km² | ||
Einwohner: | 22.148 (Dez. 2018) | ||
Bevölkerungsdichte: | 328 Einwohner je km² | ||
Zeitzone: | UTC+8 (Chungyuan-Zeit) | ||
Telefonvorwahl: | (+886) (0)6 | ||
Postleitzahl: | 734 | ||
ISO 3166-2: | TW-TNN | ||
Gemeindeart: | Stadtbezirk von Tainan | ||
Gliederung: | 11 Ortsteile (里, Lǐ) | ||
Webpräsenz: | |||
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Lage und Beschreibung
Liujia liegt nördlich-zentral im Stadtgebiet von Tainan. Der Bezirk hat ungefähr die Form eines liegenden Rechtecks mit den Kantenlängen 3–4 × 18 km. Im Westen hat der Bezirk Anteil an der Jianan-Ebene, einer fruchtbaren Schwemmebene. Im Osten ist das Terrain bergiger und schon von den Ausläufern des Zentralgebirges geprägt.[1]
Geschichte
Nach der legendenhaften Überlieferung wurde das Land des heutigen Liujia erstmals zur Zeit Zheng Chenggongs im 17. Jahrhundert in Kultur genommen. Gefolgsleute Zhengs siedelten sich hier als Bauern an und teilten das Land je nach Jia (甲, ein taiwanisches Flächenmaß) ein. So entstanden die Namen Erjia (二甲 – „zwei Jia“), Liujia (六甲 – „sechs Jia“), und Qijia (七甲 – „sieben Jia“). Später ging der Name Liujia auf die ganze Örtlichkeit über. Die ersten dauerhaften Han-chinesischen Siedler kamen vom chinesischen Festland aus der Küstenprovinz Fujian. Zur Zeit der Qing-Herrschaft war Liujia Teil des Kreises Zhuluo (諸羅). Während der Zeit der japanischen Herrschaft (1895–1945) erfolgten verschiedene Reorganisationen der Verwaltung und ab dem 1. Oktober 1920 war Liujia eine Gemeinde in der Präfektur Tainan. Nach der Übernahme Taiwans durch die Republik China 1945 wurde Liujia eine Landgemeinde im neu eingerichteten Landkreis Tainan und nach Angliederung des Landkreises in die Stadt Tainan am 25. Dezember 2010 zu einem Stadtbezirk Tainans.[2]
Bevölkerung
Mit etwa 22.000 Einwohnern gehört Lujia zu den Stadtbezierken mit eher geringerer Bevölkerung in Tainan. Angehörige indigener Völker machen nur einen ganz geringen Bevölkerungsanteil aus (unter 0,5 %).[3]
Gliederung von Liujia |
Verwaltungsgliederung
Liuying ist in 13 Ortsteile (里, Lǐ) gegliedert.
1. Jingpu (菁埔里)
2. Guigang (龜港里)
3. Zhongshe (中社里)
4. Shuilin (水林里)
5. Erjia (二甲里)
6. Qijia (七甲里)
7. Liujia (六甲里)
8. Jianan (甲南里)
9. Jiadong (甲東里)
10. Wangye (王爺里)
11. Daqiu (大丘里)
Verkehr
Die größeren Straßen verlaufen meist in Nord-Süd-Richtung. Dies sind im Zentrum die Nationalstraße 3 (Autobahn) und weitgehend parallel dazu die Kreisstraße 165, sowie im Westteil die Provinzstraße 1 und am Ostrand die Kreisstraße 174. Letztere biegt nördlich von Liujia nach Westen ab und verläuft dann über eine längere Strecke durch den Bezirk in Ost-West-Richtung.
Wirtschaft
Dominierender Erwerbszweig in Liujia ist die Landwirtschaft. In den Ebenen im Westen überwiegt der Reisanbau, sowie die Kultur von Spezialitäten wie Zucht-Champignons und „chinesischen Oliven“ (den Früchten des „Weißen Kanarienbaums“ Canarium album). Im bergigen Osten wird überwiegend Bambus angebaut (Varietäten Phyllostachys makinoi, „Makino-Bambus“ und Bambusa blumeana, „Dornen-Bambus“). Der Obstbau umfasst Orangen (ca. 15.000 t auf etwa 500 ha) und Longans (etwa 3670 t auf 370 ha). Letztere werden vor allem in Wangye und Daqiu angebaut. Der Gartenbau (Flamingoblumen) wird auf etwa 20 ha betrieben. Die Fischzucht (Tilapia, 吳郭魚, Wúguō yú) spielt eine gewisse Rolle und an Nutztieren werden Schweine, Milchvieh und Schafe gehalten.[4]
Neben der Landwirtschaft gibt es eine alte, schon auf die Zeit der niederländischen Kolonialherrschaft zurückgehende kleingewerbliche Tradition der Töpfer- und Keramikwirtschaft. Aus dem örtlichen Tonboden wurden und werden rote Keramiken hergestellt.[4]
Besonderheiten und touristische Ziele
Als sehenswert gilt der Chihshan Longhu-Tempel (赤山龍湖巌, Chìshān lónghú yán). Der Tempel hat eine mehr als 300-jährige Geschichte, wurde aber vielfach umgebaut. Hier finden alljährlich Festlichkeiten um den 19. Februar herum zu Ehren Gautama Buddhas statt.[5] Teilweise auf dem Gebiet Liujias befindet sich der Wushantou-Stausee, der auch den Namen Korallensee (珊瑚潭) trägt. Der Staudamm wurde ab den 1920er Jahren vom japanischen Ingenieurs-Ehepaar Yoichi Hatta (八田 與一) geplant und realisiert, woran ein kleines Denkmal erinnert.[6]
In Liujia befindet sich der Süd-Campus des Forschungsinstituts für Industrietechnologie (ITRI), mit Hauptsitz in Hsinchu. Die Einrichtungen wurden am 14. Oktober 2005 eröffnet.[7]
- Bahnhof Linfengying
- Chishan Longhu-Tempel
- Reisfeld im Ortsteil Zhongshe
Weblinks
Einzelnachweise
- Natural Environment. Webseite von Liujia, abgerufen am 2. März 2019 (englisch).
- History. Webseite von Liujia, abgerufen am 2. März 2019 (englisch).
- 原住民戶數及人數 Households and Persons of Indigenous People. (xls) Taiwanisches Innenministerium, abgerufen am 5. Mai 2018 (chinesisch, englisch).
- Industry Profile. Webseite von Liujia, abgerufen am 2. März 2019 (englisch).
- Chihshan Longhu Temple. Webseite von Liujia, abgerufen am 2. März 2019 (englisch).
- Coral Lake, Honoring Yoichi. Webseite von Liujia, abgerufen am 2. März 2019 (englisch).
- Industrial Technology Research Institute southern branch campus. Webseite von Liujia, abgerufen am 2. März 2019 (englisch).