Liste von Burgen und Schlössern im Kanton Solothurn

Die Liste v​on Burgen u​nd Schlössern i​m Kanton Solothurn stellt e​ine (noch unvollständige) Übersicht v​on Burgen u​nd Schlössern i​m Schweizer Kanton Solothurn dar.

Burgen und Schlösser im Kanton Solothurn (Auswahl)

Im Kanton Solothurn befinden s​ich zahlreiche mittelalterliche Burgen u​nd Schlösser, manche n​ur noch a​ls Ruine o​der Burgstall erhalten. Die ersten Burgen wurden u​m das e​rste Jahrtausend erbaut. Das letzte Schloss w​urde im Jahr 1870/71, a​lso schon i​n der Neuzeit, fertiggestellt.

Erklärung zur Liste

  • Name: Betitelt den offiziellen Namen des Gebäudes.
  • Ortschaft: Zeigt an, in welcher Gemeinde das Gebäude steht.
  • Jahr: Zeigt das Baujahr an. Meist jedoch ungenau.
  • Typ: Es werden folgende Gebäudetypen unterschieden: Burg und Schloss.
  • Zustand: Zeigt an, in welchem Zustand sich das Gebäude befindet. Es wird unterschieden nach «erhalten», «Ruine» und «zerfallen».
  • Zutritt: Weist aus, ob das Gebäude öffentlich zugänglich ist.
  • Bild: Zeigt wenn möglich ein Bild des Gebäudes an.
  • Bemerkenswertes: Nennt eine Besonderheit zum Gebäude.

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Liste

Name Ortschaft Jahr Typ Zustand Zutritt Bild Bemerkenswertes
Balm Balm bei Günsberg 1150 Burg Ruine ja
Ruine Balm
Die Ruine Balm gehört zu den wenigen Grottenburgen in der Schweiz.
Alt-Bechburg Holderbank 1000 Burg Ruine ja
Ruine Alt-Bechburg
Die bereits verfallene Burg ging 1713 aus unbekannten Gründen in Flammen auf und wurde zur Ruine.
Neu-Bechburg Oensingen 1250 Burg erhalten ja
Burg Neu-Bechburg
Die Burg wurde im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut. Vom ursprünglichen Zustand sind nur Teile der Ostburg erhalten, mit ihrem fast 30 Meter hohen runden Bergfried, welcher zinnenbewehrt und aus Bruchsteinen aufgeschichtet ist.
Palais Besenval Solothurn 1703–1706 Stadtpalais erhalten ja
Palais Besenval
Als Hôtel entre cour et jardin direkt an der Aare gelegen und für die Gebrüder Johann Viktor II. Besenval (1671–1736) und Peter Joseph Besenval (1675–1736) gebaut und nach Ihnen benannt. Im 19. Jahrhundert Residenz des Bischofs von Basel. 1990 bis 2000 kantonales Kulturzentrum.
Blauenstein Kleinlützel Frühes 13. Jahrhundert Burg Ruine ja
Ruine Blauenstein
Ruine auf 607 m felsigem Grat eines gleichnamigen Berges nördlich über der solothurnischen Exklave Kleinlützel. Palas- und weitere Gebäudereste nebst Gräben und Wällen. Durch Nebenlinie der Herren von Biederthal erbaut, später bischöfliches Lehen. 1370 einer sechseinhalbwöchigen Belagerung durch die Basler standgehalten, wurde aber in der «Neuensteiner Fehde» 1411/12 durch ebendiese erobert und zerstört.[1]
Landsitz Hinter-Bleichenberg Biberist 1738 Schloss erhalten ?
Schloss Hinter-Bleichenberg
Erbaut für Viktor August von Roll, Landsitz mit Park im französischen Stil, heute Elisabethenheim (nach Elisabeth Hänggi) des Klosters Ingenbohl
Schlösschen Vorder-Bleichenberg Biberist um/vor 1614 Schloss erhalten ja
Schlösschen Vorder-Bleichenberg
Erbaut für Hieronymus von Roll von Emmenholz; seit 1970 im Besitz der Moos-Flury-Stiftung, 1971 restauriert, heute Kunstausstellungs- und Konzertplatz
Blumenstein Solothurn 1725 Schloss erhalten ja
Schloss Blumenstein – Historisches Museum
Für Franz Heinrich von Stäffis-Mollondin und seine Ehefrau Maria Franziska geborene von Wartenfels erbauter Landsitz. Heute als Historisches Museum Blumenstein das Geschichtsmuseum der Stadt Solothurn
Buchegg
(Burg Buchegg, Buechischlössli)
Kyburg-Buchegg 11. Jahrhundert Burg erhalten ja
Schloss Buchegg
Vermutlich bereits im 11. Jahrhundert auf der Kuppe eines Höhenzugs des Bucheggbergs errichtet. Im Burgdorferkrieg von 1383 niedergebrannt und nicht wieder aufgebaut. Von der ehemals mächtigen Burganlage sind nur noch einige wenige Mauerzüge erhalten. In der Kernburg steht der 1546 von Solothurn errichtete Buechischlössli Turm. 1966 kam noch ein Speicherhaus aus Brügglen dazu. Der Turm diente bis ins 18. Jahrhundert als Gefängnis. Seit 1938 ist der Turm und das Areal der Kernburg im Besitz der Stiftung Schloss Buchegg. Vorburg mit Halsgraben noch rudimentär sichtbar.
Dorneck Dornach 11. Jahrhundert Burg Ruine ja
Ruine Dorneck
Im Dreißigjährigen Krieg blieb die Festung zuerst unbeschädigt, beim Einfall der Franzosen 1798 wurde die Burg jedoch erobert und zerstört und im 19. Jahrhundert als Steinbruch benutzt.
Hintere Erlinsburg Oensingen 11. oder 12. Jahrhundert Burg Ruine ja
Hintere Erlinsburg
Eine der Erlinsburgen. Vermutlich von den Bechburgern erbaut, erhalten sind zwei Zugänge, der Hof mit Mauerresten, ein Keller und eine teilweise verschüttete Zisterne. Vermutlich beim Basler Erdbeben 1356 zerstört.
Hinterste Erlinsburg Oensingen 11. oder 12. Jahrhundert Burg Ruine ja
Hinterste Erlinsburg
Eine der vier Erlinsburgen. Nordöstlich der Hinteren Erlinsburg liegend auf einem Felsstock; Überreste eines Holz- oder Fachwerkbaus mit gemauertem Sockel; möglicherweise nur Teilbau der Hinteren Erlinsburg.
Mittlere Erlinsburg Oensingen 11. oder 12. Jahrhundert Burg Ruine ja
Mittlere Erlinsburg
Eine der vier Erlinsburgen. Südwestlich der Hinteren Erlinsburg; Überreste von Halsgräben und einem Turmhügel; möglicherweise wie die Hinterste Erlinsburg nur Vorwerk der weit größeren Hinteren Erlinsburg am südwestlichen Aufgang der Lehnflue
Falkenstein Niedergösgen 1230 Burg teilweise erhalten ja
Schloss Falkenstein
Die Burgruine wurde 1904 teilweise umgebaut und ist nun eine Kirche. Sie wird jetzt Schlosskirche genannt.
Alt-Falkenstein Balsthal 1100 Burg Ruine ja
Alt-Falkenstein
Anfang des 15. Jahrhunderts wurde die Burg an die Stadt Solothurn verkauft. Heute beherbergt sie ein Heimatkundemuseum.
Neu-Falkenstein Balsthal 1100 Burg Ruine ja
Neu-Falkenstein
Die Anlage gliedert sich in zwei Kernbereiche, eine Zwingeranlage sowie Annäherungshindernisse. Der westliche Kernbereich wird von einem runden Hauptturm dominiert.
Frohburg Trimbach 1000 Burg Ruine ja
Ruine Frohburg
Die Burg zählt zu den grössten mittelalterlichen Burgruinen im Juragebirge.
Gilgenberg Zullwil 1300 Burg Ruine ja
Ruine Gilgenberg
Aufgebrachte Landbewohner steckten die Burg in den Wirren der Helvetischen Revolution von 1798 in Brand – die Burg wurde zerstört und danach als Steinbruch benutzt.
Göskon Obergösgen 11. Jahrhundert Burg Ruine ja
Ruine Göskon
Die Burg Göskon war ein frühmittelalterlicher Bergfried. Da der kleine Burghügel eine spätere Erweiterung der Burg nicht zuliess, ist die Burgruine eine der wenigen erhaltenen, die ihrer ursprünglichen Anlage entsprechen
Grenchen
(Bettleschloss)
Grenchen um 1000 Burg Ruine ja
Die Burg Grenchen (Bettleschloss) war ein frühmittelalterliche Höhenburg als Holzburg. Ab 1150 als Wohnturm aufgebaut, bestand noch eine Vorburg. Bis Anfang 14. Jahrhundert bewohnt, ab 1583 abgerissen, 1959–61 ergraben. Mauerreste sind erhalten.
Halten Halten um 1200 Burg erhalten ja
Um 1200 als Sitz der Ritter von Halten und Mittelpunkt einer kleinen Herrschaft im Einflussbereich der Zähringer. Nach 1218 unter Herrschaft der Buchegger, später der Habsburg-Neukyburger. 1332 von Bern und Solothurn erobert und in Besitz der Spiegelberg. 1451 an Solothurn; bis Ende des 18. Jahrhunderts als Gefängnis. Danach in bürgerlichen Privatbesitz. Heute Teil des kulturgeschichtlichen Museums Wasseramt.
Hilsenstein Dornach 1250 Burg Ruine ja
Ruine Hilsenstein
Rund um den Felskopf wurden, wo es in dem steilen Gelände möglich war, noch heute sichtbare Terrassierungen vorgenommen.
Kienberg-Heidegg Kienberg ca. Ende 12. Jahrhundert Burg Ruine ja
Ruine Kienberg-Heidegg
Jüngere Burg der Kienberger, 1241 in der Frohburg-Fehde zerstört, 1261 wiederaufgebaut, ab 1359 verpfändet, vor 1530 bereits Ruine
Alt-Kienberg Kienberg 11. Jahrhundert Burg Ruine ja
Ruine Alt-Kienberg
In den 1960er Jahren ergrabene Burgruine. Reste eines Rundturms und Palasgrundmauern. Um 1200 aufgegeben.
Rotberg Metzerlen-Mariastein 1413 Burg Wiederaufgebaut ja
Burg Rotberg
Im Jahre 1666 war die Burg verlassen und unbewohnbar. Sie zerfiel immer mehr und wurde häufig als Steinbruch verwendet. 1935 im Burgenstil neu aufgebaut; heute Jugendherberge.
Sälischlössli Starrkirch-Wil 1870/71 Schloss, neuzeitlich erhalten ja
Sälischlössli
Ursprünglich Burg Neu-Wartburg von 1260. 1415 von den Berner Truppen niedergebrannt und nicht wiederaufgebaut. Name stammt von der Feuerwächterfamilie Sali, die bis 1774 im Amt war. 1870/71 vom Säliclub in einem historisierenden, spätklassizistischen Picturesque-Stil als Schloss im Burgenstil neu aufgebaut. Heute Restaurant.
Schauenburg Selzach 12. Jahrhundert Burg Ruine ja Spärliche Überreste.
Staalenhof Langendorf vor 1580 (Ersterwähnung) Landschloss erhalten Privatbesitz
Landsitz Staalenhof
Erst Jagdschlösschen, dann Landsitz von Patriziergeschlechtern, benannt nach den von Staal. Erstmals erwähnt 1580 im Eigentum des Solothurner Schultheissen Lorenz Aregger. Weitere Besitzerfamilien: Gibelin, Glutz, vom Staal, Tugginer und von Roll. Zum Hofgut erweitert. Die Türmchen (eines davon als Hauskapelle) stammen von den Staal: Franz Philipp vom Staal († 1770), Chorherr zu Schönenwerd und später Chorherr des St.-Ursen-Stiftes. 1934 erwarb Viktor von Roll-Ziegler den Landsitz, der heute noch im Besitz der Bentz-von Roll ist.[2]
Sternenberg Hofstetten-Flüh 1350 Burg Ruine ja
Ruine Sternenberg
Um die Zeit des St. Jakoberkriegs (1444), wurde die Burg durch eine Feuersbrunst verwüstet. Ein Teil der Ruine wurde 1852 abgebrochen und die Steine zum Strassenbau verwendet.
Neu-Thierstein Büsserach 1250[3] Burg Ruine nein
Ruine Neu-Thierstein
Nach der Schlacht von St. Jakob (1444) besetzten die Solothurner die Burg, die sie erst nach fünf Jahren Besatzung wieder zurückgaben.
Waldegg Feldbrunnen-St. Niklaus 1686[4] Schloss erhalten ja
Schloss Waldegg
Die Erneuerungsarbeiten und die Wiederherstellung des Barockgartens erhielten 1995 internationale Anerkennung.
Wartenfels Lostorf 1250[5] Schloss erhalten ja
Schloss Wartenfels zwischen 1754 und 1773
Es besteht eine direkte Sichtverbindung zu den Schlössern Wildegg, Lenzburg, Wartburg und Aarburg.

Siehe auch

Literatur

  • Bruno Amiet: Die Burgen und Schlösser des Kantons Solothurn, Basel 1930
  • Stefan Blank, Markus Hochstrasser: Die Kunstdenkmäler des Kantons Solothurn, Bd. II: Die Stadt Solothurn 2, Profanbauten, Bern, 2008
  • Eduard Fischer, Otto Allemann: Solothurnische Burgen, Solothurn 1962
  • Fritz Hauswirth: Burgen und Schlösser der Schweiz, Band 7: Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Solothurn, Kreuzlingen 1971
  • Gottlieb Loertscher: Die Kunstdenkmäler des Kantons Solothurn, Bd. III: Die Bezirke Thal, Thierstein und Dorneck, Basel 1957
  • Werner Meyer: Burgen der Schweiz, Bd. 7: Kantone Basel-Stadt, Basel-Land, Solothurn, Neuenburg, Jura und Laufental, Zürich 1981
  • Werner Meyer: Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio, Basel 1981
  • Johann Rudolf Rahn: Die mittelalterlichen Kunstdenkmäler des Cantons Solothurn, Zürich 1893
  • Benno Schubiger: Die Kunstdenkmäler des Kantons Solothurn, Bd. I: Die Stadt Solothurn 1, Basel 1994
Commons: Castles in the canton of Solothurn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Bemerkungen und Einzelnachweise

  1. Ruine Blauenstein auf www.burgenwelt.org; abgerufen am 24. November 2020
  2. Rahel Meier: Langendorf. Ein alter Lindenbaum als einziger Zeuge einer langen Geschichte (8. August 2013), Solothurner Zeitung; abgerufen am 23. Januar 2020
  3. Ruine Neu-Thierstein. Abgerufen am 26. April 2009.
  4. Geschichte Schloss Waldegg. Abgerufen am 26. April 2009.
  5. erstmals urkundlich erwähnt
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