Liste der Mitglieder der Badischen Ständeversammlung 1820
Diese Liste umfasst die Mitglieder der Ständeversammlung des Großherzogtums Baden für die Sessionen des Jahres von 1820.
Während dieser Zeit kam der wiedereröffnete 1. Badische Landtag vom 26. Juni bis zum 5. September 1820 in 28 Sitzungen der Ersten Kammer und 35 Sitzungen der Zweiten Kammer zusammen und wurde dann bis zur Eröffnung des 2. Landtags im Jahre 1822 geschlossen.
Präsidium der Ersten Kammer
Präsident: Markgraf Wilhelm von Baden
Vizepräsident: Fürst Karl Egon zu Fürstenberg
Mitglieder der Ersten Kammer
Prinzen des Hauses Baden
Standesherren
- Fürst Karl Egon zu Fürstenberg
- Fürst Karl zu Leiningen (war nie anwesend)
- Fürst Philipp von der Leyen (war nie anwesend)
- Fürst Georg zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg
- Fürst Friedrich Karl zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg (war nie anwesend)
- Fürst Karl zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg (war nie anwesend)
- Fürst Franz Wilhelm zu Salm-Reifferscheidt-Krautheim (war nie anwesend)
- Graf Karl Theodor zu Leiningen-Billigheim (war nie anwesend)
- Graf Wenzeslaus Josef zu Leiningen-Neudenau (war nie anwesend)
Vertreter der katholischen Kirche
- Freiherr Ignaz Heinrich von Wessenberg, Bistumsverweser
Vertreter der lutherischen Landeskirche
Oberhalb der Murg
- Freiherr Karl von Baden
- Freiherr Franz Anton von Falkenstein
- Freiherr Josef von Hornstein
- Johann von Türckheim
Unterhalb der Murg
Vertreter der Landesuniversitäten
- Karl Salomo Zachariä,[2] Geheimer Hofrat, Vertreter der Universität Heidelberg
- Karl von Rotteck,[2] Hofrat, Vertreter der Universität Freiburg
Vom Großherzog ernannte Mitglieder
- Karl Freiherr von Geusau, General und Großhofmeister
- Wilhelm Ludwig Leopold Reinhard Freiherr von Berstett, Staatsminister
- Konrad von Schäffer, Generalleutnant
- Karl Friedrich Freiherr von Fischer, Staatsminister
- Karl Freiherr von Berckheim, Staatsminister
- Ludwig Christian Freiherr von Gayling, Geheimer Rat und Oberhofmarschall
- Staatsrat Baumgärtner
- Karl Freiherr von Freystedt, Generalmajor
Präsidium der Zweiten Kammer
Präsident: Josef Karl Kern[2]
Vizepräsidenten: Joseph von Clavel, Ludwig Georg Winter
Die gewählten Abgeordneten der Zweiten Kammer
Stadtwahlbezirke
Wahlbezirk | Bezeichnung des Wahlbezirks | Name des Abgeordneten |
---|---|---|
S1 | Wahlbezirk der Stadt Überlingen | Johann Baptist von Ehren |
S2 | Wahlbezirk der Stadt Konstanz | Matthias Uhl |
S3 | Wahlbezirk der Stadt Freiburg | Johann Joseph Adrians |
S3 | Wahlbezirk der Stadt Freiburg | Josef Karl Kern[2] |
S4 | Wahlbezirk der Stadt Lahr | Karl Diebold |
S4 | Wahlbezirk der Stadt Lahr | Ernst Christoph Ludwig Embdt |
S5 | Wahlbezirk der Stadt Offenburg | Leopold von Lassolaye |
Joseph Matthäus Sebastian Gottwald (nachgerückt für Lassolaye ?) | ||
S6 | Wahlbezirk der Stadt Rastatt | Ignaz Höllmann |
S7 | Wahlbezirk der Stadt Baden[3] | Georg Schneider |
S8 | Wahlbezirk der Stadt Karlsruhe | Christoph Eisenlohr |
S8 | Wahlbezirk der Stadt Karlsruhe | Christian Wilhelm Griesbach |
S8 | Wahlbezirk der Stadt Karlsruhe | Friedrich Sievert |
S9 | Wahlbezirk der Stadt Durlach | Ludwig Georg Winter |
S10 | Wahlbezirk der Stadt Pforzheim | Wilhelm Reinhard |
S10 | Wahlbezirk der Stadt Pforzheim | Christoph Friedrich Witzenmann |
S11 | Wahlbezirk der Stadt Bruchsal | Christian Messing |
S12 | Wahlbezirk der Stadt Mannheim | Johann Ludwig Bassermann |
S12 | Wahlbezirk der Stadt Mannheim | Johann Daniel Diffené |
S12 | Wahlbezirk der Stadt Mannheim | Karl Ziegler |
S13 | Wahlbezirk der Stadt Heidelberg | Christian Adam Fries |
S13 | Wahlbezirk der Stadt Heidelberg | Christian Friedrich Winter |
S14 | Wahlbezirk der Stadt Wertheim | Johann Christoph Schlundt |
Ämterwahlbezirke
Wahlbezirk | Bezeichnung des Wahlbezirks | Name des Abgeordneten |
---|---|---|
A1 | Wahlbezirk der Ämter Meersburg, Salem, Pfullendorf und Überlingen | Joseph von Clavel |
A2 | Wahlbezirk der Ämter Radolfzell, Blumenfeld und Konstanz | Fidel Zembrodt |
A3 | Wahlbezirk der Ämter Stockach, Meßkirch und Engen | Josef Leiber |
A4 | Wahlbezirk der Ämter Blumberg, Stühlingen, Bonndorf, Löffingen und Neustadt |
Josef Anton Sautier |
A5 | Wahlbezirk der Ämter Villingen und Hüfingen | Philipp Josef Mahler |
A6 | Wahlbezirk der Ämter Tiengen, Jestetten, St. Blasien und Waldshut | Johann Georg Duttlinger[2] |
A7 | Wahlbezirk der Ämter Säckingen, Laufenburg und Schönau | Mathias Föhrenbach |
A8 | Wahlbezirk der Ämter Schopfheim und Kandern | Johann Friedrich Gottschalk |
Friedrich Wilhelm Hitzig (nachgerückt für Gottschalk ?) | ||
A9 | Wahlbezirk des Amtes Lörrach | Johann Georg Grether |
A10 | Wahlbezirk des Amtes Müllheim | Nicolaus Blankenhorn |
A11 | Wahlbezirk der Ämter Staufen und Heitersheim | Johann Billmann |
A12 | Wahlbezirk des Amtes Altbreisach mit zum Stadtamt Freiburg zugehörigen Landorten |
Freiherr Ignaz von Gleichenstein |
A13 | Wahlbezirk des Landamtes Freiburg (I) und des Amtes St. Peter | Anton Fetzer[2] |
A14 | Wahlbezirk des Landamtes Freiburg (II) und der Ämter Waldkirch und Elzach | Franz Sales Fackler |
A15 | Wahlbezirk des Amtes Emmendingen | Ludwig von Liebenstein |
A16 | Wahlbezirk der Ämter Endingen und Kenzingen | Franz Xaver Frey |
A17 | Wahlbezirk der Ämter Triberg, Hornberg, Wolfach und Haslach | Josef Ruth[2] |
A18 | Wahlbezirk des Amtes Ettenheim | Michael Winterer |
A19 | Wahlbezirk des Amtes Lahr | Daniel Völcker |
A20 | Wahlbezirk des Amtes Offenburg mit Teilen des Amtes Appenweier | Franz Michael Knapp |
A21 | Wahlbezirk der Ämter Gengenbach und Oberkirch mit Teilen des Amtes Appenweier |
Xaver Schrempp[4] |
A22 | Wahlbezirk der Ämter Rheinbischofsheim und Kork | Johann Jakob Dörr |
A23 | Wahlbezirk der Ämter Achern und Bühl | Franz Cornelius |
A24 | Wahlbezirk der Ämter Ettlingen und Rastatt | Franz Anton Christoph Buhl |
A25 | Wahlbezirk der Ämter Baden,[3] Gernsbach und Steinbach | Franz Caspar Ignaz Reinbold |
A26 | Wahlbezirk des Landamtes Karlsruhe mit Teilen des Landamtes Bruchsal | Gottlieb Bernhard Fecht |
A27 | Wahlbezirk der Ämter Durlach und Stein | Franz Frommel |
A28 | Wahlbezirk des Amtes Pforzheim | Jakob Friedrich Dreher |
A29 | Wahlbezirk des Amtes Bruchsal mit Teilen des Amtes Eppingen | August Ludwig Hüber |
A30 | Wahlbezirk des Amtes Bretten mit Teilen des Amtes Eppingen | Andreas Schühle |
A31 | Wahlbezirk der Ämter Philippsburg und Schwetzingen | Johann Philipp Körner |
A32 | Wahlbezirk der Ämter Wiesloch und Neckargmünd | Jakob Friedrich Rausmüller |
A33 | Wahlbezirk des Amtes Sinsheim mit Teilen des Amtes Eppingen | Christof Keidel |
A34 | Wahlbezirk des Amtes Heidelberg | Christian Friedrich Walz |
A35 | Wahlbezirk der Ämter Ladenburg und Weinheim | Cornelius Maas |
A36 | Wahlbezirk des Amtes Neckarbischofsheim mit Teilen des Amtes Mosbach (links des Neckars) |
Johann Adam Weller |
A37 | Wahlbezirk des Amtes Eberbach mit Teilen des Amtes Mosbach (rechts des Neckars) |
Hiob Daniel Leutz |
A38 | Wahlbezirk der Ämter Buchen und Osterburken | Heinrich Josef Kreutter |
A39 | Wahlbezirk des Amtes Boxberg | Friedrich Ludwig Hoffmann |
A40 | Wahlbezirk der Ämter Tauberbischofsheim und Gerlachsheim | Gottfried Steinam |
A41 | Wahlbezirk der Ämter Wertheim und Walldürn | Franz Heinrich von Städel |
Literatur
- Digitale Sammlung badischer Landtagsprotokolle bei der Badischen Landesbibliothek. Verzeichnis der Mitglieder beider Kammern
- Protokolle des Badischen Landtags, 1. Kammer - digitalisiert von der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe, 1819 – 1918
- Protokolle des Badischen Landtags, 2. Kammer - digitalisiert von der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe, 1819 – 1933
- Ludwig Bauer, Bernhard Gißler: Die Mitglieder der Ersten Kammer der Badischen Ständeversammlung von 1819 – 1912. Fidelitas, Karlsruhe 1913, 5. Auflage, S. 12
- Hans-Peter Becht: Die badische zweite Kammer und ihre Mitglieder, 1819 bis 1841/42. Untersuchungen zu Struktur und Funktionsweise eines frühen deutschen Parlaments. Dissertation Universität Mannheim, Heidelberg 1985
- Adolf Roth und Paul Thorbecke: Die badischen Landstände. Landtagshandbuch. Verlag der G. Braunschen Hofbuchdruckerei, Karlsruhe 1907
Belege und Anmerkungen
- Laut den Angaben im Biographischen Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten auf S. 253 von Frank Raberg, Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, soll Ludwig Eberhard von Gemmingen-Guttenberg von 1819 bis 1841 der Ersten Kammer der Badischen Ständeversammlung angehört haben, jedoch nur von 1819 bis 1822 persönlich anwesend gewesen sein. Diese Angabe steht im Widerspruch zu Ludwig Bauer und Bernhard Gißler, die im Handbuch über die Mitglieder der Ersten Kammer der Badischen Ständeversammlung von 1819 – 1912, S. 83 namentlich anderslautende Angaben machen. Demnach gehörte nicht jener bei Raberg genannte Ludwig Eberhard von Gemmingen-Guttenberg sondern sein Namensvetter Freiherr Ludwig Eberhard von Gemmingen-Presteneck von 1819 bis 1822 der Ersten Badischen Kammer an. Laut den Angaben von Bauer und Gißler auf S. 83 soll jener Freiherr Ludwig Eberhard von Gemmingen-Presteneck ebenfalls im Jahre 1841 verstorben sein. Das Todesjahr wäre demnach dasselbe gewesen wie bei Ludwig Eberhard von Gemmingen-Guttenberg. Dies passt jedoch nicht zum Todesjahr 1831 des hier angegebenen Ludwig Eberhard von Gemmingen, der als Großherzoglich badischer Kammerherr zu Presteneck viel eher vom Namen her den Angaben bei Bauer und Gißler entsprechen würde. Möglicherweise handelt es sich im Handbuch von Bauer und Gißler um einen Druckfehler, so dass statt des korrekten Todesjahres 1831 versehentlich 1841 angegeben wurde? Möglicherweise haben Bauer und Gißler das Todesjahr 1831 mit dem Todesjahr des Bruders Friedrich Carl Gustav Casimir von Gemmingen (1770–1841) verwechselt? Raberg hat daraufhin möglicherweise einen Folgefehler begangen und wegen des bei Bauer und Gißler angegebenen Todesjahres 1841 angenommen, dass es sich bei dem fraglichen Vertreter des grundherrlichen Adels unterhalb der Murg in der Ersten Badischen Kammer in den Jahren 1819 bis 1822 um Ludwig Eberhard von Gemmingen-Guttenberg († 1841) und nicht um den hier für diese Liste angenommenen Ludwig Eberhard von Gemmingen-Presteneck (1771–1831) gehandelt haben könnte?
- Dieser Mandatsträger ist in den amtlich veröffentlichten Abgeordnetenlisten als promovierter Akademiker ausgewiesen, d. h. dort üblicherweise mit einem vor dem Namen stehenden Doktor-Grad verzeichnet
- Bis 1931 hieß die Stadt Baden-Baden nur Baden.
- Im Landtagshandbuch von Adof Roth und Paul Thorbecke: Die badischen Landstände, Karlsruhe 1907, S. 349 als Joh. Nep. (Johann Nepomuk ?) Schrempp bezeichnet
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