Linie 7 der Pariser Straßenbahn
Die Linie T7 der Straßenbahn Île-de-France stellt eine Verlängerung der Métrolinie 7 in die südliche Île-de-France dar. Das erste Teilstück, von der Endstation Villejuif – Louis Aragon der Métro 7, verläuft in südlicher Richtung bis Porte de l’Essonne (Athis-Mons) und wurde am 16. November 2013 für den öffentlichen Verkehr freigegeben. Bis 2018 soll die Strecke dann bis zum Bahnhof von Juvisy-sur-Orge verlängert werden.
Damit werden Orte mit großem Personenverkehr wie z. B. der Großmarkt Rungis (Marché international de Rungis) oder der Flughafen Paris-Orly besser an die Hauptstadt und die südliche Ile-de-France angebunden. Zur Fahrt vom und zum Flughafen reicht ein einfaches T+-Ticket.
Geschichte
Planung
Erste Absprachen mit den beteiligten Gebietskörperschaften finden bereits im Herbst 2000 statt. Zwei Jahre später gibt das STIF seine grundsätzliche Zustimmung. Im Winter 2003/04 wird eine öffentliche Anhörung durchgeführt. Im Dezember 2006 stimmt das STIF den inzwischen getroffenen finanziellen Vereinbarungen zu.
Im Februar 2009 erhielt die Linie die offizielle Nummer „7“.[1]
Bau
Erste vorbereitende Bauarbeiten fanden im Zeitraum von Februar 2009 bis Sommer 2011 statt. Es handelte sich hier um Verlegung von Versorgungsleitungen, Baumfällarbeiten, Anpassung der Verkehrsführung, Einrichtung von Fußgängerinseln.
Ab Ende Juni 2011 wurden die ersten Schienen verlegt, nachdem bereits Anfang des gleichen Jahres die Auftragsvergabe für die Fahrzeuge erfolgt war.
Nach Abschluss der Bauarbeiten und ca. ein Jahr nach der Lieferung der ersten Fahrzeuge wurden auf den fertiggestellten Teilstrecken Probefahrten durchgeführt, seit Mitte Oktober 2013 dann auf der Gesamtstrecke und unter Berücksichtigung des Fahrplans – allerdings noch ohne Fahrgäste. Am 16. November 2013 wurde der reguläre Betrieb aufgenommen.
Streckenverlauf
Der nördliche Teilabschnitt
Die Haltestellen von Norden nach Süden:
Tramlinie T7 | ||
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Station | Gemeinde(n) | Anschluss |
Villejuif – Louis Aragon | Villejuif | |
Lamartine | Villejuif | |
Domaine Chérioux | L’Haÿ-les-Roses, Vitry-sur-Seine | |
Moulin Vert | Chevilly-Larue, Vitry-sur-Seine | |
Bretagne | Chevilly-Larue | |
Auguste Perret | Chevilly-Larue, Thiais | |
Porte de Thiais | Chevilly-Larue, Thiais | Tvm |
La Belle Épine | Rungis, Thiais | |
Place de la Logistique | Rungis | |
Porte de Rungis | Rungis | |
Saarinen | Rungis | |
Robert Schumann | Rungis | |
La Fraternelle | Rungis | |
Hélène Boucher | Paray-Vieille-Poste | |
Caroline Aigle | Orly | |
Cœur d’Orly | Orly | |
Aéroport d’Orly | Paray-Vieille-Poste | Orlyval |
Porte de l’Essonne | Athis-Mons, Villeneuve-le-Roi, Paray-Vieille-Poste |
Der erste Teilabschnitt ist 11,2 km lang. Alle 18 Haltestellen sind behindertengerecht ausgebaut. Die Linie soll den Verkehr innerhalb der Vororte erleichtern und folgt im Wesentlichen der Nationalstraße N 7, die übrigens zur Departementalstraße D 7 herabgestuft wurde. Sie verlässt die Nord-Süd-Richtung nur im mittleren Streckenabschnitt um die Anbindung wichtiger Orte zu gewährleisten: Großmarkt Rungis, Gewerbegebiete Rungis und SILIC mit 350 Unternehmen und 16.000 Arbeitsplätzen, Einkaufszentren, RER-Bahnhof und Flughafen Orly.[2] Die Stromversorgung wird durch sechs Transformatorenunterwerken sichergestellt.
Längs der Strecke werden in großer Anzahl Pinien und Steineichen gepflanzt. So weit wie möglich wird die Strecke als Rasengleis ausgeführt, bepflanzt mit Sedum (Fetthenne), eine Pflanze die kaum Pflege verlangt.
Der südliche Teilabschnitt
Eine Verlängerung der Strecke um 3,7 km nach Süden wird die Linie bis zum Bahnhof Juvisy führen. Dabei führt die Strecke durch einen 900 m langen Tunnel. Beginn der Bauarbeiten ist für Mitte 2015 vorgesehen; Aufnahme des Verkehrs im Jahr 2018. Insgesamt entstehen sechs neue Haltestellen, eine davon unterirdisch in 17 m Tiefe.
Zukünftige Anbindungen an das Métronetz
Im Augenblick gibt es nur die Umsteigemöglichkeit zur Linie 7.
Später kommen im Rahmen des Grand Paris Express weiter Umstiegsmöglichkeiten hinzu: Ab 2020 entsteht eine Station der Linie 15 an der Haltestelle Villejuif – Louis-Aragon. Erst nach 2020 wird es an der Haltestelle Aéroport d’Orly Verbindungen zu den Linien 14 und 18 geben.
Die Fahrzeuge
Auf der Strecke werden 19 niederflurige Straßenbahnen des Typ Alstom Citadis 302 eingesetzt, sie sind jeweils 32 m lang und bieten 200 Fahrgästen Platz mit allerdings nur 54 Sitzplätzen. In den Hauptverkehrszeiten fahren die Züge im 5-Minuten-Takt.
Nach Ausbau des 2. Teilabschnitts kommen 30 Gliederzüge zum Einsatz. Der Taktintervall soll dann auf vier Minuten verkürzt werden.[2]
Betriebshof
Für den Unterhalt und das Abstellen der Fahrzeuge wurde ein 24.000 m² großes Gelände im Bereich von Vitry-sur-Seine erworben. Hier wurde ein Verwaltungs- und Technikzentrum errichtet, welches alle wichtigen Funktionen zum Betrieb einer Straßenbahnlinie erfüllt: Einsatzleitstelle, Büros, Schulungsräume, Werkstätten, Zugwaschanlage, Abstellgleise. Die Gebäude wurden nach den modernsten Anforderungen gebaut und können durch die Qualität ihrer Wärmedämmung, Verwendung des Regenwassers, Abwasserrecycling. als „Bâtiment Basse Consommation“ (Niedrigenergiehaus) eingestuft werden.
Weblinks
- Ausführlicher schematischer Streckenplan der RATP einschließlich der durchfahrenen Tarifzonen, Gemeinden und Straßen sowie der Busverbindungen
- Verlautbarung der RATP (frz.). Archiviert vom Original am 16. November 2013; abgerufen am 9. Mai 2017.