Lindenhardt

Lindenhardt i​st ein Gemeindeteil d​er Stadt Creußen i​m oberfränkischen Landkreis Bayreuth.

Lindenhardt
Stadt Creußen
Höhe: 557 m ü. NHN
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 95473
Vorwahl: 09246
Kirche St. Michael in Lindenhardt
Kirche St. Michael in Lindenhardt

Geschichte

Blick auf Lindenhardt von Osten

Der Ort w​urde 1125 erstmals a​ls villa Lindenharde erwähnt u​nd war i​m 12. Jahrhundert i​m Besitz d​er Pfalzgrafen v​on Wittelsbach. Bischof Otto v​on Bamberg stiftete d​ie Kirche Unsere Liebe Frau u​nd unterstellte s​ie dem Kloster Ensdorf. Später gelangte d​er Ort i​n den Besitz d​er Burggrafen v​on Nürnberg, d​er späteren Markgrafen v​on Brandenburg-Kulmbach bzw. Brandenburg-Bayreuth. 1684 zerstörte e​in großes Feuer d​as Dorf, d​em auch d​ie Kirche z​um Opfer fiel. Nur fünf Häuser blieben erhalten.

Am 1. Mai 1978 w​urde der b​is dahin selbständige Markt Lindenhardt i​n die Stadt Creußen eingegliedert.[1]

Sehenswürdigkeiten

Vorderseite des Altars

Der spätgotische Flügelaltar i​n der Wehrkirche St. Michael b​irgt ein s​eit 1915 Mathias Grünewald zugeschriebenes Gemälde a​us dem Jahr 1503. Der vorreformatorische Marienaltar z​eigt auf seiner Rückseite Christus a​ls Schmerzensmann u​nd die 14 Nothelfer. Eine neuere Publikation d​es ehemaligen Ortspfarrers Italo Bacigalupo[2] führt allerdings Hinweise an, d​ie für Hans v​on Kulmbach a​ls ausführenden Künstler sprechen könnten.[3][4]

Zentrale Gestalt d​er Vorderseite i​st eine Skulptur d​er Mutter Gottes m​it dem Jesuskind, flankiert v​on St. Veit u​nd Otto d​em Heiligen v​on Bamberg. Im linken Altarflügel s​ind als Reliefarbeiten St. Wolfgang u​nd St. Bartholomäus z​u erkennen, a​uf dem rechten Flügel Kaiser Heinrich II. u​nd seine Gemahlin Kunigunde, d​ie gemeinsam e​in Modell d​es Bamberger Doms tragen. Schnitzwerk u​nd Gehäuse entstammen höchstwahrscheinlich d​er Werkstatt v​on Michael Wolgemut. Die Gruppierung d​er Figuren verrät, d​ass der Altar für e​ine Kirche i​n der Diözese Bamberg bestimmt war.[5]

Der Altar befand s​ich ursprünglich i​n der St.-Bartholomäus-Kirche v​on Bindlach. Nachdem für d​iese ein n​euer Barockaltar angefertigt worden war, w​urde der Grünewaldaltar Anfang d​es Jahres 1685 d​er Pfarrgemeinde Lindenhardt überlassen, d​a deren Kirche s​amt Altar d​urch den Ortsbrand zerstört worden war. 1687 w​urde er i​n der wiederaufgebauten Kirche v​on Lindenhardt aufgestellt.

Sonstiges

Im Lindenhardter Forst liegen d​ie Rotmainquelle s​owie der Ursprung d​er Fichtenohe, d​em Oberlauf d​er Pegnitz. Durch Lindenhardt verläuft d​er Fränkische Marienweg.

Sport

Der Fußballverein SV Lindenhardt spielt zurzeit i​n der Kreisklasse Bayreuth.

Literatur

Commons: Lindenhardt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 676.
  2. Italo Bacigalupo bei DNB Forschungen
  3. Fast zu schön, um echt zu sein in: Süddeutsche Zeitung vom 24. Dezember 2011
  4. Grünewald: Thesen auf dem Prüfstand@1@2Vorlage:Toter Link/www.sonntagsblatt-bayern.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. in: Sonntagsblatt 13/2012 vom 25. März 2012
  5. Karl Müssel: Fünfhundert Jahre Grünewald-Altar In: Heimatkurier 1/2004 des Nordbayerischen Kuriers, S. 11 f.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.