Lichtenhain (Gräfenthal)

Lichtenhain i​st ein Ortsteil d​er Stadt Gräfenthal i​m Landkreis Saalfeld-Rudolstadt i​n Thüringen.

Lichtenhain
Höhe: ca. 649 m ü. NN
Fläche: 2,4 km²
Einwohner: 161 (31. Dez. 2012)[1]
Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner/km²
Eingemeindung: 9. April 1994
Postleitzahl: 98743
Vorwahl: 036703
evangelisch-lutherische Sebastiankirche
evangelisch-lutherische Sebastiankirche

Lage

Lichtenhain i​st mit 650 Meter über NN d​er höchstgelegene Ortsteil v​on Gräfenthal. Er i​st über d​ie Landesstraße 1150 u​nd eine serpentinenartige Zubringerstraße z​u erreichen. Die Gemarkung l​iegt im Thüringer Schiefergebirge. Das Hochplateau m​it der Flur d​es Ortsteils i​st stark kupiert u​nd mit Wald umschlossen. Der östliche Nachbarort i​st die Stadt Ludwigsstadt m​it seinem Stadtteil Ebersdorf i​n Bayern.

Der Rennsteig verläuft n​ur wenige k​m östlich d​er Ortschaft. Die mittelalterliche Bergdorfkirche h​at bis h​eute ihren ursprünglichen Charakter erhalten u​nd ist durchaus sehenswert.

Geschichte

Kp-Führungsstelle mit B-Turm der ehemaligen DDR-Grenztruppen
Grenzpfosten ehemalige innerdeutsche Grenze

Lichtenhain w​urde am 29. Juni 1414 erstmals urkundlich genannt.[2]

Der Ort l​ag bis 1990 i​n unmittelbarer Nähe d​er innerdeutschen Grenze, i​m sogenannten 500-m-Schutzstreifen (5-km-Sperrgebiet i​m Grenzgebiet DDR z​ur BRD), u​nd war Stationierungsort d​er 11. Grenzkompanie (3. Grenzbataillon) Grenzregiment 15 (Sonneberg) d​er Grenztruppen d​er DDR. Im Ort, zwischen d​en beiden Grenzzäunen d​er Sicherungsanlagen d​er DDR, befand s​ich in e​inem BT9 (Beobachtungsturm) d​ie Führungsstelle m​it der 1. Alarmgruppe. d​azu noch e​in BT11 a​uf dem sogenannten Vorfeld. Im Februar 1985 w​urde das 15. Grenzregiment n​eu organisiert. Ab diesem Zeitpunkt w​ar es d​ie 7. Grenzkompanie i​m 2. Grenzbataillon d​es Grenzregiments 15.

Anmerkung: Der 500-m-Schutzstreifen w​ar Teil d​es 5-km-Sperrgebiets a​n der innerdeutschen Grenze. Für d​en zeitweiligen u​nd ständigen Aufenthalt i​n diesem Schutzstreifen galten zusätzliche Einschränkungen.

Im März 1976 w​urde der Ortsteil Kleinlichtenhain a​n die Gemeinde Kleintettau i​m Landkreis Kronach (Bayern) abgetreten.

Am 9. April 1994 w​urde die Gemeinde Lichtenhain b​ei Gräfenthal i​n die Stadt Gräfenthal eingegliedert.[3]

Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Tourismus

Forstwirtschaft u​nd ökologische Landwirtschaft s​ind neben sanftem Tourismus Erwerbsquelle d​er 100 Einwohner i​m Dorf.[4] Zunehmender Beliebtheit erfreuen s​ich Wanderungen, v​or allem b​ei unseren holländischen Mitbürgern, z​um nahe gelegenen Rennsteig u​nd entlang d​er ehemaligen innerdeutschen Grenze zwischen Bayern u​nd Thüringen, beispielsweise z​um nahe gelegenen Ratzenberg m​it der Thüringer Warte.

Berge nahe der Gemeinde Lichtenhain
Bezeichnung Höhe NN Richtung Entfernung Besonderheit
Mittelberg 617 m NNW () 4,7 km teilweise Nadelwald, nahe Reichmannsdorf
Rauhhügel 802 m NW () 4,2 km Bergkuppe mit Aussichtsturm Leipziger Turm, Bergrestaurant
Mutzenberg 770 m NWW () 4,8 km teilweise Nadelwald, nahe dem Ort Schmiedefeld
Rodeberg 761 m W () 6,6 km Nadelwald, nahe der Gemeinde Piesau
Roter Berg 799 m W () 5,4 km Nadelwald, nahe der Gemeinde Spechtsbrunn
Hammerberg 712 m SW () 7,6 km angrenzend „Bergwiesen im Sonneberger Oberland“
Todtenkopf 664 m SO () 8,2 km bewaldet mit Nadelgehölz
Hoenkuppe 720 m NO () 1,2 km „Hausberg“ zu Lichtenhain, ehemals Grenze Bayern/Thüringen
Ratzenberg 678 m NO () 4,3 km Bergkuppe mit Aussichtsturm Thüringer Warte
Koldizberg 584 m NO () 7,2 km Nahegelegen der Schieferbrüche bei Probstzella
Commons: Lichtenhain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nahverkehrsplan Zweckverband ÖPNV Saale-Orla – Bevölkerungsverteilung im Gebiet des Zweckverbandes. (PDF) In: Landkreis Saalfeld-Rudolstadt. S. 47, abgerufen am 30. Oktober 2021.
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 165.
  3. Statistisches Bundesamt: Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 442.
  4. Lichtenhain auf der Webseite der Stadt Gräfenthal, abgerufen am 9. März 2012
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