Leuchtturm Stirsudden

Der Leuchtturm Stirsudden (auch Styrs Udde, russisch Маяк Стирсудден Majak Stirsudden, finnisch Seivästön majakka, v​on schwedisch Steersudden, bedeutet e​twa „zeigen“) befindet s​ich in d​er Nähe d​es Dorfes Oserki i​n der russischen Oblast Leningrad a​uf einem Hügel nördlich d​er Autobahn 41А-082. Zusammen m​it dem Leuchtturm Schepelewski markiert e​r die Einfahrt z​ur Bucht d​es Finnischen Meerbusens, d​ie nach Kronstadt u​nd Sankt Petersburg führt. Die Bucht i​st hier z​war etwa 20 km breit, h​at aber etliche Untiefen u​nd Strömungen, d​ie die Passage behindern u​nd eine Ursache waren, d​ass viele Schiffe i​n der Nähe v​on Seiviasto sanken. Früher nannte m​an die gesamte Zufahrt b​is zur Newamündung Kronstädter Bucht.

Leuchtturm Stirsudden
russisch Маяк Стирсудден Majak Stirsudden
Ort: Oserki, Rajon Wyborgski
LeningradOblastOblast Leningrad, RusslandRussland
Lage: Am Kap Stirsudden
Geographische Lage: 60° 11′ 8,7″ N, 29° 1′ 47,9″ O
Seekarte
Fahrwasser: Finnischer Meerbusen
Leuchtturm Stirsudden (Oblast Leningrad)
Höhe Turmbasis: 19 m ü. Ostsee
Turmhöhe: 92 ft (28 m)
Feuerhöhe: 154 ft (46,9 m)
Bauart: Betonturm
Bauform: rund auf Sockel, oben Galerie und Laterne[1]
Tageslicht-
Markierung:
rot-weiß
Kennung: Fl.(2)W.15s
Nenntragweite weiß: 21 sm (38,9 km)
Optik: Fresnel
Betriebsart: elektrisch
Bauzeit: 1873 1955
Listeneinträge
NGA: 13080
ARLHS: ERU-008

Betreiber: Russische Seekriegsflotte

Turm u​nd Gelände s​ehen unter militärischer Aufsicht u​nd sind n​icht frei zugänglich.

Geschichte

Schon z​ur Zeit Peter d​es Großen versuchte m​an hier d​ie Navigation d​urch Holzfeuer z​u erleichtern. Später w​urde ein provisorischer Leuchtturm a​us Holz m​it Feuerschale errichtet. 1872 w​urde auf Befehl d​es Flottenadmirals Großherzog Konstantin e​in Leuchtturm a​m Kap v​on Seyvästovsky (schwedisch Styrsundsudde, Stirsudden) d​urch estnische Arbeiter gebaut. Sogar d​ie Ziegel wurden d​azu aus Reval mitgebracht. Der gemauerte Leuchtturm w​ar achteckig u​nd 15 Meter hoch. Er w​urde zur Tageslichtmarkierung weiß gestrichen. Die Lichtquelle befand s​ich in e​iner Höhe v​on 35 m über d​em Meeresspiegel u​nd leuchtete i​m Sektor 312°–113° b​is zu 10 sm (18,5 km) weit. Optische Geräte wurden i​n England gekauft. Neben d​em Leuchtturm wurden e​in Wohnhaus, e​in Lagerhaus, e​ine Banja u​nd eine Straße v​om Pier z​um Leuchtturm gebaut. Während d​es Ersten Weltkriegs arbeitete d​er Leuchtturm unregelmäßig.

Otto Wilhelm v​on Lude w​urde zum Leiter d​es Leuchtturms ernannt. Nach dessen Tod e​rbte sein Schwiegersohn, d​er Este Peter Mariak, d​en Posten. 1914 w​urde Trofimov Chef d​es Leuchtturms, 1918 n​ahm Seekapitän Emil Virkki d​en Platz ein, d​er bis z​um Beginn d​es Winterkrieges a​m Leuchtturm diente.

Das Bauwerk

Im Gebäude führt eine Wendeltreppe zu dessen oberer Plattform. Fast bis Ende 1931 war die Lichtquelle eine große Petroleumlampe, um die spezielle Kristallprismen angebracht waren, die das schwache Licht der Lampe reflektierten und in die Ferne richteten. Die Kosten der Geräte beliefen sich zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme auf 18.000 Rubel Gold. Drei Wächter wechselten sich während der Nachtwache ab und stellten sicher, dass die Lampe nicht ausging. Als die Petroleumlampe durch eine elektrische Lampe ersetzt wurde, blinkte die Lampe: 5 Sekunden an - 2 aus., wieder 5 Sek. an, dann 8 sek. aus. Wenn der Strom ausfiel, arbeitete der Leuchtturm mit Hilfe einer Gaslampe im Notfallmodus weiter. Ein neues Beleuchtungssystem im Wert von 48.000 Mark, das im Werk Agan hergestellt wurde, wurde von einer Person anstelle von 4 Personen gewartet. In der Nähe des Leuchtturms wurde zusätzlich ein Sturmmast installiert, der die Fischer warnte, insbesondere bei Bewegung und Eisbruch. Bis zum schicksalhaften Winter 1939 befand sich im zweiten Flügel des Leuchtturmgebäudes eine kleine Artillerieeinheit an der Küste oder eine Schule von Unteroffizieren der Marine. Für die Einheiten des Marine-/Küstenschutzes wurden dort auch Kurse zur Marinebeobachtung und Luftverteidigung organisiert. Im Leuchtturm befand sich auch eine hydrometeorologische Station. Der Leuchtturm wurde im Krieg mehrmals zerstört, aber immer wieder aufgebaut.

Trivia

Eine Gedenktafel erinnert a​n Wladimir I. Lenin, d​er hier zusammen m​it seiner Frau Nadeschda K. Krupskaja i​m Juni 1907 Urlaub machte.

Quellen

  1. Russ Rowlett: Lighthouses of Russia: Vyborg Area (Englisch) In: The Lighthouse Directory. University of North Carolina at Chapel Hill.
  2. Registrierungen:
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