Leonid Mossends

Leonid Markowytsch Mossends (ukrainisch Леонід Маркович Мосендз; * 8. Septemberjul. / 20. September 1897greg. i​n Mohyliw-Podilskyj, Gouvernement Podolien, Russisches Kaiserreich; † 13. Oktober 1948 i​n Blonay, Schweiz) w​ar ein ukrainischer Dichter, Schriftsteller, Übersetzer und, u​nter dem Pseudonym Porfyrij Horotak (ukrainisch Порфирій Горотак) gemeinsam m​it Jurij Klen, Humorist.

Leonid Mossends

Leben

Leonid Mossends kam 1897 als Sohn eines Regierungsbeamten in Mohyliw-Podilskyj in der heute ukrainischen Oblast Winnyzja zur Welt. Zwischen 1911 und 1915 studierte er am Lehrerseminar in Winnyzja. Während des Ersten Weltkriegs war er als Soldat der Russischen Armee an der rumänischen Front eingesetzt. Nach der Demobilisierung arbeitete er in Hniwan als Lehrer und war in führender Position bei der Proswita aktiv, bis er am 4. März 1919 in die Armee der Ukrainischen Volksrepublik eingezogen wurde, in der er als hoher Offizier diente. Bereits am 26. Oktober 1919 kehrte er jedoch auf seinen Lehrerposten zurück um zwischen dem 1. Dezember 1919 und April 1920 Physik und Naturwissenschaften zu unterrichten.

Nach der Demobilisierung der ukrainischen Armee flüchtete er 1920 nach Polen, kehrte jedoch bereits 1921 in die Ukraine zurück und engagierte sich in Luzk in der Proswita, weshalb er von den Polen verhaftet und in einem Internierungslager in Kalisz interniert wurde. Nach seiner Freilassung im Mai 1922 zog er zunächst nach Częstochowa und im selben Jahr ins tschechoslowakische Poděbrady, wo er ab 1923 an der chemisch-technologische Abteilung der ukrainischen Wirtschaftsakademie studierte, 1928 als Technologieingenieur abschloss und dort als Assistent von Prof. Wassili Nikolajewitsch Iwanis (Василий Николаевич Иванис; 1888–1974) tätig wurde. Nach zwei Jahren Postgraduierten-Studium am Polytechnischen Institut in Brünn wurde er Spezialist für Erdölraffinierung und promovierte 1931. Anschließend arbeitete er als Bauingenieur in Bratislava.

Ab 1937 unterrichtete e​r zunächst a​ls Lehrer a​n einer Handelsschule i​n Chust u​nd danach b​is 1939 i​n Swaljawa. Nach d​er ungarischen Besetzung Transkarpatiens arbeitete e​r von 1939 b​is 1945 a​ls Chemiker i​n Bratislava. Er t​rat der Legion d​er ukrainischen Nationalisten (Ле́ґія Украї́нських Націоналі́стів (ЛУН)) b​ei und w​ar Mitglied e​iner Gruppe v​on Schriftstellern, d​er auch Oleh Olschytsch, Jewhen Malanjuk u​nd Jurij Klen angehörten. Er f​loh 1945 i​n die britische Zone i​n Österreich u​nd zog zuerst n​ach Innsbruck, danach n​ach Stadt Seefeld u​nd im Dezember 1946 i​n die Schweiz, w​o er 51-jährig i​n einem Tuberkulose-Sanatorium i​n Blonay s​tarb und i​m Ort bestattet wurde.[1][2]

Neben seiner dichterischen u​nd schriftstellerischen Tätigkeit übersetzte e​r auch englische (z. B. Edgar Allan Poe), französische u​nd deutsche literarische Werke i​ns Ukrainische.[1]

Commons: Leonid Mossends – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Mosendz, Leonid in der Encyclopedia of Ukraine; abgerufen am 9. Februar 2019 (englisch)
  2. Eintrag zu Leonid Mossends in der Enzyklopädie der Geschichte der Ukraine; abgerufen am 9. Februar 2019 (ukrainisch)
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