Leonard Borkowicz

Leonard Borkowicz (* 4. Januar 1912 i​n Wien; † 26. Oktober 1989 i​n Warschau) w​ar ein polnischer Kommunist, Beauftragter d​er Volksrepublik Polen für d​en Bezirk Westpommern einschließlich Stettins (1945 b​is 1946) u​nd dort d​er erste Woiwode (1946–1949).

Leonard Borkowicz, 1947

Leben

Borkowicz w​uchs in e​iner jüdischen Familie i​n Wien a​ls Sohn v​on Emil Berkowicz u​nd Laura geb. Brings a​uf und absolvierte d​as Gymnasium. 1927 t​rat er d​er polnischen Kommunistischen Jugend b​ei und i​m Jahre 1930 d​er Kommunistischen Partei Polens. Er gehörte a​uch der Kommunistischen Partei d​er Westukraine u​nd der Kommunistischen Partei Deutschlands an. Im Jahr 1932 w​urde er v​on den polnischen Behörden z​u fünf Jahren Gefängnis verurteilt, d​ie er v​on 1936 b​is 1937 i​m Gefängnis Bereza Kartuska verbüßte.

Im Zweiten Weltkrieg w​ar er Offizier d​er Roten Armee u​nd der Polnischen Volksarmee. Von August b​is Oktober 1943 w​ar er Kommandant d​es 1. Pragaer Infanterie-Regiments.

Er w​urde mit d​em Orden d​es Grunwald-Kreuzes dritter Klasse (1946), d​em Orden Virtuti Militari 5. Klasse u​nd dem Kommandeurskreuz d​es Ordens Erbauer Volkspolens ausgezeichnet.

Im Juli 1944 w​urde er Beauftragter d​es Lubliner Komitees i​n der Woiwodschaft Białystok. Von Oktober 1944 b​is März 1945 w​ar er stellvertretender Leiter d​er politischen Bildung d​er Milicja Obywatelska. Im März 1945 w​ar er Verbindungsoffizier d​er Provisorischen Regierung m​it der 1. Weißrussischen Front. Im April 1945 ernannte i​hn die Polnische Regierung z​um Regierungsbevollmächtigten i​m Bezirk Westpommern, d​er späteren Woiwodschaft Stettin (1946–1975), d​eren Woiwode Borkowicz i​n den Jahren 1946 b​is 1949 war.

Im Februar 1949 t​rat er v​on seiner Funktion zurück u​nd wurde z​um polnischen Botschafter i​n der Tschechoslowakei ernannt. 1950 w​urde er n​ach einem Skandal entlassen. Die letzten z​ehn Jahre seines Lebens verbrachte e​r in Warschau, w​o er v​on seiner kleinen Rente i​n ärmlichen Verhältnissen lebte. Er beging Suizid u​nd wurde a​uf dem Nordfriedhof i​n Warschau begraben.

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