Lena Gorelik
Lena Gorelik (* 1. Februar 1981 in Leningrad, Sowjetunion) ist eine deutsche Journalistin und Schriftstellerin. Zu ihren Werken, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde, zählen Meine weißen Nächte (2004) und Die Listensammlerin (2013).
Leben
Lena Gorelik emigrierte 1992 zusammen mit den Eltern, der Großmutter und ihrem Bruder als Kontingentflüchtling aus Russland nach Deutschland. Die Eltern sind russische Juden. Die Familie musste zunächst achtzehn Monate in der Baracke einer Flüchtlingsunterkunft in Ludwigsburg leben.[1] Gorelik erhielt ihre Ausbildung zur Journalistin an der Deutschen Journalistenschule in München. Anschließend absolvierte sie den Masterstudiengang Osteuropastudien an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Gorelik veröffentlicht sowohl belletristische als auch wissenschaftliche Texte und Reiseliteratur. Sie ist Mitglied der Autorenedition Sarabande.[2] In unregelmäßigen Abständen verfasst sie Beiträge für Deutschlandradio Kultur und schreibt über aktuelle politische und gesellschaftliche Themen, u. a. in der Süddeutschen Zeitung, der ZEIT und im Magazin des schweizerischen Tages-Anzeigers.[3]
Auszeichnungen
- 2001: Scheffelpreis[4]
- 2005: Bayerischer Kunstförderpreis für Meine weißen Nächte
- 2007: Nominierung zum Deutschen Buchpreis mit Hochzeit in Jerusalem
- 2009: Ernst-Hoferichter-Preis gemeinsam mit Matthias Politycki
- 2009: Förderpreis zum Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg
- 2012: Literaturstipendium des Freistaats Bayern[5] für Die Listensammlerin
- 2014: Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag[6] für Die Listensammlerin
Werke
- Meine weißen Nächte. Roman. Graf, München 2004, Taschenbuchausgabe: ISBN 978-3-453-35106-6.
- Hochzeit in Jerusalem. Roman. SchirmerGraf Verlag, München 2007, Taschenbuchausgabe: ISBN 978-3-453-35253-7.
- Verliebt in Sankt Petersburg. Meine russische Reise. SchirmerGraf Verlag, München 2008, ISBN 978-3-86555-054-5.
- Lieber Mischa ... Du bist ein Jude. Graf, München 2011, ISBN 978-3-86220-012-2.
- Sie können aber gut Deutsch! Pantheon Verlag, München 2012, ISBN 978-3-570-55131-8.
- Diese eine Frage. Literatur-Quickie. Probsthayn, Hamburg 2013, ISBN 978-3-942212-90-8.
- Die Listensammlerin. Rowohlt, Berlin 2013, ISBN 978-3-87134-606-4.
- Null bis Unendlich. Rowohlt, Berlin 2015, ISBN 978-3-87134-806-8.
- Unter dem Baumhaus. Rowohlt Rotation, Berlin 2016, E-BOOK.
- Mehr Schwarz als Lila. Rowohlt, Berlin 2017, ISBN 978-3-87134-175-5.
- Wer wir sind. Roman. Rowohlt, Berlin 2021, ISBN 978-3-7371-0107-3.
Übersetzungen
- Lena Muchina: Lenas Tagebuch. Leningrad 1941–1942. Zusammen mit Gero Fedtke aus dem Russischen übersetzt und mit Vorwort, Nachwort sowie Anmerkungen versehen. Graf, München 2013, ISBN 978-3-86220-036-8.
Literatur
- Sylvia Jaworski: Gorelik, Lena. In: Andreas B. Kilcher (Hrsg.): Metzler Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur. Jüdische Autorinnen und Autoren deutscher Sprache von der Aufklärung bis zur Gegenwart. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 2012, ISBN 978-3-476-02457-2, S. 175–177.
Weblinks
- Literatur von und über Lena Gorelik im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Webpräsenz von Lena Gorelik
- Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Lena Gorelik bei perlentaucher.de
- Interview im Münchner Merkur vom 7. November 2004
- Interview mit Lena Gorelik von www.EastTalk.de
- Goethe-Institut - Lesetipp des Monats 11/2005 (Memento vom 3. Mai 2007 im Internet Archive)
- Lena Gorelik im Literaturportal Bayern
- Autobiographisches auf jetzt.de vom 16. Oktober 2006
Einzelnachweise
- Lena Gorelik: Dieses Gefühl von Fieber. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 71 vom 26./27./28. März 2016, S. 17.
- Autorenedition Sarabande
- Lena Gorelik: Putin und ich. Meine Cousine kauft einen Kühlschrank. Mein Bruder verschwindet im Wald. Und was macht dieses Land mit mir? Das Magazin, Tamedia, Zürich 17. Juni 2017, S. 10–17
- Scheffel-Preisträger
- Literaturstipendium
- Stiftung Ravensburger Verlag