Friedrich-Hölderlin-Preis
Friedrich-Hölderlin-Preis ist der Name von zwei Literaturpreisen, die zu Ehren Friedrich Hölderlins gestiftet wurden.
Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg
Der Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg ist ein mit 20.000 Euro[1] dotierter Literaturpreis, der seit 1983 alljährlich am 6. Juni, dem Vorabend des Todestags von Friedrich Hölderlin, oder im Umkreis dieses Datums verliehen wird. Er wurde von der Stadt Bad Homburg vor der Höhe gestiftet und wird aufgrund einer Zustiftung von 100.000 DM der Stiftung Cläre Jannsen jährlich vergeben. Der gleichzeitig vergebene Förderpreis ist mit 7.500 Euro dotiert.[2] 2000 erhielt der Mitinitiator Marcel Reich-Ranicki den Preis. Den Jury-Vorsitz hatte von 2005 bis 2012 der FAZ-Feuilleton-Redakteur und Germanist Jochen Hieber inne.
Hölderlin lebte 1798 bis 1800 sowie von 1804 bis 1806 in Bad Homburg.
- Preisträger
- 1983: Hermann Burger, Förderpreis: Peter Maiwald
- 1984: Sarah Kirsch, Förderpreis: Marcel Konrad
- 1985: Ulla Hahn, Förderpreis: Dante Andrea Franzetti
- 1986: Elisabeth Borchers, Förderpreis: Klaus Hensel
- 1987: Peter Härtling, Förderpreis: Uwe Kolbe
- 1988: Karl Krolow, Förderpreis: Werner Söllner
- 1989: Wolf Biermann, Förderpreis: Sabine Techel
- 1990: Rolf Haufs, Förderpreis: Jan Koneffke
- 1991: Günter Kunert, Förderpreis: Lioba Happel
- 1992: Hilde Domin, Förderpreis: Barbara Köhler
- 1993: Friederike Mayröcker, Förderpreis: Zehra Cirak
- 1994: Ludwig Harig, Förderpreis: Norbert Gstrein
- 1995: Ernst Jandl, Förderpreis: Sabine Küchler
- 1996: Martin Walser, Förderpreis: Raoul Schrott
- 1997: Doris Runge, Förderpreis: Walle Sayer
- 1998: Christoph Ransmayr, Förderpreis: Katrin Askan
- 1999: Reiner Kunze, Förderpreis: Karl-Heinz Ott
- 2000: Marcel Reich-Ranicki, Förderpreis: Jörg Bernig
- 2001: Dieter Wellershoff, Förderpreis: Ulrike Draesner
- 2002: Robert Menasse, Förderpreis: Julia Schoch
- 2003: Monika Maron, Förderpreis: Juli Zeh
- 2004: Johannes Kühn, Förderpreis: Gregor Sander
- 2005: Durs Grünbein, Förderpreis: Arno Geiger
- 2006: Rüdiger Safranski, Förderpreis: Beate Rothmaier
- 2007: Urs Widmer, Förderpreis: Nadja Einzmann
- 2008: Ror Wolf, Förderpreis: Hendrik Jackson
- 2009: Judith Hermann, Förderpreis: Lena Gorelik
- 2010: Georg Kreisler, Förderpreis: Eva Baronsky
- 2011: Arno Geiger, Förderpreis: Daniela Seel
- 2012: Klaus Merz, Förderpreis: Judith Schalansky
- 2013: Ralf Rothmann, Förderpreis: Arno Camenisch
- 2014: Peter Stamm, Förderpreis: Nellja Veremej
- 2015: Michael Kleeberg, Förderpreis: Teresa Präauer[3]
- 2016: Christoph Peters, Förderpreis: Per Leo[4]
- 2017: Eva Menasse, Förderpreis Nele Pollatschek[5]
- 2018: Daniel Kehlmann; Förderpreis: Alina Herbing für ihren Debütroman Niemand ist bei den Kälbern
- 2019: Anke Stelling; Förderpreis: Eckhart Nickel für seinen Debütroman Hysteria
- 2020: Navid Kermani; Förderpreis: Dana von Suffrin für ihren Debütroman Otto
- 2021: Marcel Beyer; Förderpreis: Joshua Groß für seinen Debütroman Flexen in Miami
Friedrich-Hölderlin-Preis der Universität und der Universitätsstadt Tübingen
Der Friedrich-Hölderlin-Preis der Universität und der Universitätsstadt Tübingen ist ein internationaler Nachwuchs-Förderpreis, der seit 1989 im zweijährlichen Rhythmus verliehen wird. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Er wurde gemeinsam von Universität und Universitätsstadt Tübingen gestiftet. Mit diesem Preis kann ausgezeichnet werden, wer einen neuen dichterischen Beitrag zur deutschen Sprache geleistet hat oder als Forscher, Schriftsteller, Künstler oder Kritiker dem Werk Friedrich Hölderlins besonders verbunden ist.
Die Jury besteht aus sechs Mitgliedern: je zwei Vertretern der Philosophischen Fakultät der Universität, des Deutschen Literaturarchiv Marbach und der Hölderlin-Gesellschaft.[6]
Hölderlin lebte während des Studiums sowie von 1806 bis zum Tod im Jahr 1843 in Tübingen.
- Preisträger
- 1989: Theater Lindenhof Melchingen
- 1991: Michael Hamburger
- 1993: Uwe Kolbe
- 1995: Dieter Henrich
- 1997: Philippe Jaccottet
- 1999: Thomas Rosenlöcher
- 2001: György Kurtág
- 2003: Marcel Beyer
- 2005: Andrea Zanzotto
- 2007: Harald Bergmann
- 2009: D. E. Sattler
- 2011: Jan Wagner
- 2013: Peter Brandes
- 2015: Herta Müller
Literatur
- Jürgen Conradi: Der Hölderlinpreis der Stadt Bad Homburg. In: Ingrid Berg (Hrsg.): Heimat Hochtaunus, Frankfurt 1988, ISBN 3-7829-0375-7, S. 434–437.
Einzelnachweise
- Stand 2019; bis 2007 mit 12.500 Euro
- Bis 2007 mit 5.000 Euro
- buchmarkt.de vom 20. März 2015
- Leichthändiger Ernst in FAZ vom 15. März 2016, Seiter 14
- orf.at: Schriftstellerin Eva Menasse erhält Hölderlin-Preis. Artikel vom 24. April 2017, abgerufen am 24. April 2017.
- Friedrich Hölderlin Preis 2015 für Herta Müller. Schriftstellerin wird für ihre „virtuose Sprachgenauigkeit, Unbestechlichkeit und ihr Gefühl für Fremdheitserfahrungen“ ausgezeichnet, Pressemitteilung der Universität Tübingen, 17. August 2015