Leichtes Maschinengewehr Typ 96

Das leichte Maschinengewehr Typ 96 (jap. 九六式軽機関銃, Kyūroku-shiki kei-kikanjū), auch leichtes Nambu genannt,[1] ist ein luftgekühltes, vollautomatisches leichtes Gasdrucklader-Maschinengewehr, das ab 1936 beim Kaiserlich Japanischen Heer und bei der Kaiserlich Japanischen Marine im Einsatz war. Die Bezeichnung Typ 96 bezieht sich auf das Jahr der Einführung innerhalb des japanischen kalendarischen Schemas im Jahre 2596 – im gregorianischen Kalender das Jahr 1936.

Leichtes Maschinengewehr Typ 96
Allgemeine Information
Militärische Bezeichnung: Typ 96
Einsatzland: Japan Kaiserlich Japanisches Heer
Entwickler/Hersteller: Nambu Kijirō
Entwicklungsjahr: 1936
Produktionszeit: 1936–1945
Waffenkategorie: leichtes Maschinengewehr
Ausstattung
Gesamtlänge: 1050 mm
Gewicht: (ungeladen) 9 kg
Lauflänge: 688 mm
Technische Daten
Kaliber: 6,5 × 50 mm HR
Mögliche Magazinfüllungen: 30 Patronen
Munitionszufuhr: Kurvenmagazin
Kadenz: 550 Schuss/min
Feuerarten: Dauerfeuer
Anzahl Züge: 4
Drall: rechts
Visier: offene Visierung
Verschluss: Kippblockverschluss
Ladeprinzip: luftgekühlter Gasdrucklader
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Entwicklung

Leichtes Maschinengewehr Typ 96 mit Typ-99-Schutzschild, der auf 35 Meter Entfernung einer 7,7-mm-Patrone (.303 British) standhält. Links d. MesG sind das Kurvenmagazin und ein Zielfernrohr zu sehen.

Das Typ 96 wurde ab seiner Einführung 1936 zum Standard-lMG der Kaiserlich Japanischen Streitkräfte.[1] Es war eine Weiterentwicklung des leichten Maschinengewehres Typ 11, hatte jedoch einige verbesserte Eigenschaften des tschechischen ZB vz. 26 übernommen wie z. B. ein von oben einsetzbares und austauschbares Kurvenmagazin und einen leicht konischen Mündungsfeuerdämpfer. Das Typ 96 war nach dem Typ 99 mit ca. 41.000 Exemplaren das am zweithäufigsten produzierte leichte Maschinengewehr im Japanischen Kaiserreich.[2]

Design

Japanische Infanteristen auf dem chinesischen Kriegsschauplatz. Im Hintergrund ist ein Soldat mit Typ 96-MG und aufgepflanztem Typ-30-Bajonett zu erkennen. Der liegende Schütze im Vordergrund bedient ein Typ 11 Leichtes Maschinengewehr.

Der Lauf war gerippt, um Stabilität zu geben und eine optimale Luftkühlung zu garantieren. Bei Überhitzung konnte der Lauf ausgetauscht werden.[3][4] Obwohl das Typ 96 mit beiden Händen an Lauf und Kolben getragen werden konnte hatte es zusätzlich einen Tragegriff, der etwa mittig angebracht war. Es war ca. 2,5 kg leichter als sein Vorgänger und kam auf ein Gewicht von knapp 9 kg. Trotz der technischen Überarbeitung verschoss es nur die 6,5×50-mm-HR-Munition.[1], die sich im Laufe des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges als zu schwach erwies und beim Nachfolger Typ 99 auf 7,7 mm erhöht wurde. Durch den Einsatz des Kurvenmagazins und der Positionsveränderung der Munitions-Ölungsmechanismus kam es zu geringeren Ladehemmungen als beim Vorgänger.[4]

Beim Sturmangriff wurde das Typ 96 aus der Hüfte gefeuert, wobei die Waffe mit einem Schultergurt getragen wurde.[1] Ungewöhnlich für ein MG hatte das Typ 96 eine Arretiervorrichtung für das Typ-30-Bajonett. Wie bei allen japanischen MGs konnte die Waffe ausschließlich im Dauerfeuer eingesetzt werden. Die Zielvorrichtung befand sich leicht links versetzt vom Lauf. Eine Anbringung für ein Zielfernrohr war möglich.

Literatur

  • James H. Willbanks: Machine Guns: An Illustrated History of Their Impact.
  • David Miller: Fighting Men of World War II, Axis Forces. Uniforms, Equipment & Weapons of Axis Forces. 1. Auflage. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-0277-5, Japan, S. 281.
  • Philip Warner: Japanese Army of World War II, Osprey Publishing, 2005, ISBN 978-0-8504-5118-4.
  • Philip Jowett: The Japanese Army 1931–45 (1), Osprey Publishing, 2002, ISBN 978-1-8417-6353-8.
Commons: leichtes Maschinengewehr Typ 96 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Miller, S. 281.
  2. Model 96 (1936). japaneseweapons.net, abgerufen am 3. Juli 2015 (englisch).
  3. Warner, S. 20.
  4. Jowett, S. 42.
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