Lanzenreuth (Thurnau)

Lanzenreuth (umgangssprachlich: Landsnraid[2]) i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Thurnau i​m Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).

Lanzenreuth
Markt Thurnau
Höhe: 305 m ü. NHN
Einwohner: 79 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 95349
Vorwahl: 09221

Geographie

Das Dorf l​iegt am linken Ufer d​es Roten Mains u​nd ist v​on Acker- u​nd Grünland umgeben. Im Osten befindet s​ich der Lehringsberg (374 m ü. NHN). Die Kreisstraße KU 5 führt a​m Hammerhaus vorbei n​ach Partenfeld (0,7 km südwestlich) bzw. z​ur Kreisstraße KU 16 (0,4 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Windischenhaig (2,3 km nordwestlich).[3]

Geschichte

Der Ort w​urde 1398 i​m Landbuch d​er Herrschaft Plassenberg a​ls „Lanzenrewt“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet z​ur Rodung d​es Lanzo. Mit d​em Personennamen Lanzo w​urde wahrscheinlich d​er Gründer d​er Siedlung angegeben.[4]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts bestand Lanzenreuth a​us 9 Anwesen. Das Hochgericht übte d​as bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft h​atte das Kastenamt Kulmbach inne. Grundherren w​aren das Kastenamt Kulmbach (1 Tropfhaus), d​as Stiftskastenamt Himmelkron (5 Viertelhöfe, 1 unbebauter Viertelhof, 1 Haus, 1 Halbhaus m​it Hofrait, 1 Tropfhaus).[5]

Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justiz- u​nd Kammeramt Kulmbach. Mit d​em Gemeindeedikt w​urde Lanzenreuth 1811 d​em Steuerdistrikt Hutschdorf u​nd 1812 d​er Ruralgemeinde Hutschdorf zugewiesen.[6] Am 1. Januar 1972 w​urde Lanzenreuth i​m Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern i​n den Markt Thurnau eingegliedert.

Ehemaliges Baudenkmal

  • Haus Nr. 6 ist ein 1879 bezogenes Bauernhaus in Fachwerkbauweise, mit Frackdach und einem 1907 bezogenen Anbau (Fl.Nr. 939).[7] Das Baudenkmal wurde nicht nachqualifiziert.

Einwohnerentwicklung

Jahr 001809001818001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 6270807679676486626279
Häuser[8] 11131312111218
Quelle [9][6][10][11][12][13][14][15][16][17][1]

Religion

Lanzenreuth gehört z​ur protestantischen Pfarrei St. Johannes d​er Täufer (Hutschdorf).[5]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 316 (Digitalisat).
  2. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 200.
  3. Lanzenreuth im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 94.
  5. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 613.
  6. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 755f.
  7. Oberfranken: Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler, 1986, S. 279, Online
  8. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  9. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 725.
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 900, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1073, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1022 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1069 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1104 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 949 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 698 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 162 (Digitalisat).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.