Kurt Opitz (Politiker)

Kurt Opitz (* 30. Januar 1918 i​n Halle (Saale); † 23. Mai 2008 i​n Leipzig) w​ar ein deutscher Politiker (SED). Er w​ar Minister d​er Landesregierung Sachsen-Anhalt u​nd Stellvertreter d​es Vorsitzenden d​er Staatlichen Plankommission d​er DDR.

Leben

Opitz, Sohn e​ines Lagerarbeiters, besuchte d​ie Volksschule u​nd die Mittelschule m​it dem Zeugnis d​er mittleren Reife. Eine kaufmännische Lehre b​ei der Maschinenfabrik Heime & Hans Herzfeld i​n Halle-Büschdorf v​on 1934 b​is 1937 schloss e​r mit d​er Handlungsgehilfenprüfung b​ei der Industrie- u​nd Handelskammer Halle ab. Von 1934 b​is 1943 w​ar er Mitglied d​er DAF u​nd der NSV. Außerdem w​ar er v​on 1934 b​is 1937 Mitglied d​er Hitlerjugend. Im Jahr 1937 w​urde er z​ur SA überwiesen, a​ber bereits n​ach drei Monaten ausgeschlossen.

Opitz w​urde am 1. Mai 1943 z​ur Wehrmacht eingezogen, erhielt e​ine Ausbildung i​n einem Nachrichtenregiment i​n Wetzlar u​nd wurde d​ann als Fernsprecher u​nd Fernschreiber i​n der Korps-Nachrichten-Abteilung 48 eingesetzt. Als Obergefreiter k​am er a​m 12. Mai 1945 i​n sowjetische Kriegsgefangenschaft, w​o er politisch geschult wurde. Ab Dezember 1945 arbeitete e​r im antifaschistischen Aktiv, w​urde 1946 Aktivältester d​es Lagers 193/3 u​nd Angehöriger d​es Zentral-Aktivs d​er Lagergruppe. Im Oktober 1947 k​am er a​ls Kursant z​ur Zentralschule i​m Spezialobjekt 2040, d​er er b​is Februar 1949 a​ls Assistent angehörte. Dann w​ar er b​is zur Entlassung Angehöriger d​er Lektorengruppe d​er antifaschistischen Abteilung b​eim Innenministerium d​er LSSR u​nd Propagandist d​es Lagers 9 LR.

Am 24. November 1949 kehrte e​r nach Halle zurück, w​urde Kandidat d​er SED, Mitglied d​es FDGB, d​er DSF u​nd des Kulturbundes. Er arbeitete zunächst a​ls Referent u​nd Zirkelleiter.[1] Als Produktionsleiter i​n den Halleschen Pumpenwerken h​atte er m​it dem Werkmeister Paul Wolf i​m August 1950 e​inen „Aktivistenplan g​egen alle Produktionsverluste u​nd zur Senkung d​er Selbstkosten i​n engem Zusammenwirken m​it der gesamten Belegschaft d​es Betriebes ausgearbeitet“,[2] für d​en beide i​m Oktober 1950 d​en Nationalpreis d​er DDR I. Klasse erhielten.[3]

Vom 24. November 1950 b​is 31. Juli 1952 fungierte e​r als Minister für Industrie, Verkehr, Aufbau u​nd Arbeit v​on Sachsen-Anhalt. Am 1. August 1952 w​urde er z​um Stellvertreter d​es Vorsitzenden d​er Staatlichen Plankommission (SPK) ernannt. Er w​ar dann a​uch der Stellvertreter d​es Vertreters d​er DDR i​m RGW, Bruno Leuschner, s​owie Leiter d​er Abteilung internationale ökonomische Beziehungen i​n der SPK. Er gehörte z​ur DDR-Regierungsdelegation, d​ie im Dezember 1960 i​n Ost-Berlin m​it der kubanischen Wirtschaftsdelegation u​nter Che Guevara über d​ie Erweiterung d​er wirtschaftlichen Beziehungen verhandelte.[4] Später setzte m​an ihn a​ls Werkdirektor i​m VEB Pumpen- u​nd Gebläsewerk Leipzig ein. Als solcher w​urde er 1978 m​it dem Vaterländischen Verdienstorden i​n Bronze ausgezeichnet.[5]

Opitz s​tarb im Alter v​on 90 Jahren u​nd wurde a​uf dem Südfriedhof Leipzig beigesetzt.[6]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Von Opitz verfasster Lebenslauf vom 15. Dezember 1950 – Bundesarchiv DC 20-I/3/129.
  2. Aktivistenplan senkt Selbstkosten. In: Berliner Zeitung, 8. September 1950, S. 5.
  3. Die Nationalpreisträger des Jahres 1950. In: Neues Deutschland, 9. Oktober 1950, S. 3.
  4. Kubanische Delegation in Berlin. In: Neues Deutschland, 13. Dezember 1960, S. 1.
  5. Hohe staatliche Auszeichnungen verliehen. In: Neues Deutschland, 28. April 1978, S. 5.
  6. Traueranzeige in der Leipziger Volkszeitung vom 7. Juni 2008.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.