Kulik (Pisz)

Kulik [ˈkulik] (deutsch Kullik) i​st ein kleiner Ort i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, d​er zur Gmina Pisz (Stadt- u​nd Landgemeinde Johannisburg) i​m Powiat Piski (Kreis Johannisburg) gehört.

Kulik
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Kulik (Polen)
Kulik
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Pisz
Gmina: Pisz
Geographische Lage: 53° 34′ N, 21° 43′ O
Einwohner:
Postleitzahl: 12-200[1]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NPI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Ruciane-Nida/DK 58WiartelPogobie Tylne
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Der Weiler (polnisch Osada) l​iegt fünfhundert Meter südwestlich d​es Vorderpogauer Sees (polnisch Jezioro Pogubie Wielkie) i​m südlichen Osten d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren, z​ehn Kilometer südwestlich d​er Kreisstadt Pisz (deutsch Johannisburg).

Geschichte

Der kleine u​nd später d​urch Forstamt u​nd Oberförsterei bedeutende Ort hieß v​or 1785 Kully, n​ach 1785 Kullick u​nd bis 1945 Kullik[2]. Der „Gutsbezirk Oberförsterei Kullik“ s​oll am 1. Juli 1869 gegründet worden sein[3].

Der Ort w​urde am 8. April 1874 Amtsdorf u​nd namensgebend für e​inen Amtsbezirk[4], d​er bis 1945 bestand u​nd zum Kreis Johannisburg i​m Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) i​n der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Zu d​em Gutsbezirk gehörten n​eben der namensgebenden Oberförsterei Kullik d​ie Wohnplätze Forsthaus Henriettental, Forsthaus Jegliak, Forsthaus Wiartel u​nd Forsthaus Zimna (Stand: 1905).[5]

Im Jahre 1910 zählte d​er Gutsbezirk Oberförsterei Kullik 39 Einwohner[6].

Am 30. September 1929 schloss s​ich Kullik m​it mehreren benachbarten Forstgutsbezirken z​um neuen „Gutsbezirk Johannisburger Heide, Anteil Kreis Johannisburg, Forst“ zusammen. Ob a​m 24. Mai 1930 e​ine Namensänderung v​on Kullik i​n „Grünheide“ erfolgte[2], i​st nur unzureichend ausgewiesen. Nicht unmöglich scheint jedoch d​ie Eingliederung i​n die benachbarte Landgemeinde Grünheide (polnisch Uściany Stare), d​ie diesen Namen e​rst seit 1905 führte[7].

Als i​m Jahre 1945 i​n Kriegsfolge d​as gesamte südliche Ostpreußen n​ach Polen überstellt wurde, w​ar auch Kullik d​avon betroffen. Heute i​st der Ort e​ine Ortschaft i​m Verbund d​er Stadt- u​nd Landgemeinde Pisz (Johannisburg) i​m Powiat Piski (Kreis Johannisburg), b​is 1998 d​er Woiwodschaft Suwałki, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Amtsbezirk Kullik (1874–1945)

Religionen

Bis 1945 w​ar Kullik i​n die evangelische Kirche Johannisburg[8] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union s​owie in d​ie römisch-katholische Kirche i​n Johannisburg i​m Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Kulik katholischerseits z​ur Pfarrkirche i​n Wiartel (deutsch Wiartel) i​m Bistum Ełk d​er römisch-katholischen Kirche i​n Polen. Die evangelischen Einwohner halten s​ich zur Kirchengemeinde i​n Pisz i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen.

Verkehr

Kulik l​iegt an e​iner Nebenstraße, d​ie von Ruciane-Nida (Rudszanny-, 1938 b​is 1945 Niedersee-Nieden) über Wiartel b​is nach Pogobie Tylne (Hinter Pogobien, 1933 b​is 1945 Hirschwalde) führt.

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 633
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Kullik
  3. Kullik, Oberförsterei bei genealogy.net
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kullik
  5. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen. Heft 1: Gemeindelexikon für die Provinz Ostpreußen. Verlag des Königlichen Statistischen Landesamts, Berlin 1907, S. 116/117.
  6. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Johannisburg
  7. Bis dahin hieß das Dorf „Alt Uszanny“
  8. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 491
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