Kucharzowice
Kucharzowice (deutsch Köchendorf) ist ein Dorf in der Landgemeinde Wiązów (Wansen) im Powiat Strzeliński (Kreis Strehlen) in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.
Kucharzowice Köchendorf | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Niederschlesien | ||
Powiat: | Strzeliński | ||
Gmina: | Wiązów | ||
Geographische Lage: | 50° 47′ N, 17° 15′ O | ||
Einwohner: | 266 | ||
Kfz-Kennzeichen: | DST | ||
Lage
Kucharzowice liegt etwa drei km südöstlich von Wiązów (Wansen), 13 km östlich der Kreisstadt Strzelin (Strehlen) und 41 km südlich von Breslau.
Geschichte
Der Ort erscheint urkundlich 1346 als „Cochansdorff“, 1359 als „Muchowicz“, 1360 als „Kuchindorf“ und schließlich 1362 als Kocherdorf. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Köchendorf mit fast ganz Schlesien an Preußen.
Köchendorf war bis zur Säkularisation Eigentum des Breslauer Domkapitels und ging darauf in den Besitz des königlichen Rentamtes Ohlau über. Das Dorf bestand früher aus einem großen Dominium, dessen Äcker und Ländereien an örtliche Gärtner verkauft wurden, aus denen Bauerngüter entstanden. Die 4 1/2 Hufen große Erbscholtisei hatte Vorrechte vor allen anderen Bauerngütern. So erhielt sie a. a. von drei Bauern Abgaben. Nachdem die Erbscholtisei der Verpflichtung im Kriegsfall, einen Reiter zu stellen nicht nachkam, übernahm gegen die Zahlung von 16 Talern die Herrschaft diese Verpflichtung.
1783 zählte Köchendorf 2 1/2 Meilen von Ohlau entfernt, eine katholische Kirche und Schule, 22 Bauern, 28 andere Häuser und 312 katholische und deutsch sprechende Einwohner.[1] 1845 waren es 75 Häuser, eine Freischoltisei, 431 überwiegend katholische Einwohner (6 evangelisch), evangelische Kirche zu Mechwitz, eine katholische Pfarrkirche unter königlichem und fürstbischöflichem Patronat, zwei Hufen Pfarrwidum, eingepfarrt Deutsch-Breile und Bankau, eine katholische Schule nur für den Ort, eine Windmühle, eine Brau- und Brennerei, ein Kretscham, fünf Leinwebstühle, 21 andere Handwerker, fünf Händler, 1293 Schafe und 275 Rinder.[2] Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Köchendorf ab 1816 zum Landkreis Ohlau im Regierungsbezirk Breslau.
Köchendorf gehörte seit 1874 zum Amtsbezirk Knischwitz.[3] Nach der vorübergehenden Auflösung des Landkreises Ohlau 1932 wurde Köchendorf dem Landkreis Strehlen zugeschlagen. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Köchendorf mit dem größten Teil Schlesiens 1945 an Polen. Nachfolgend wurde es durch die polnische Administration in Kucharzowice umbenannt. Die Einwohner wurden größtenteils vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner stammten teilweise aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war. Heute ist Kucharzowice Teil der Landgemeinde Wiązów.
Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche St. Andreas aus dem 16. Jahrhundert, im 19. Jahrhundert erneuert[4]
Weblinks
Einzelnachweise
- Friedrich Albert (1745-1815) Zimmermann: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien Bd. 1 1783. Tramp, Johann Ernst, 1783 (bibliotekacyfrowa.pl [abgerufen am 19. Oktober 2021]).
- Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien. Graß, Barth, 1845 (google.de [abgerufen am 19. Oktober 2021]).
- Amtsbezirk Knischwitz. Abgerufen am 19. Oktober 2021.
- koechendorf01. Abgerufen am 19. Oktober 2021.