Kozielno
Kozielno (deutsch Kosel) ist eine Ortschaft der Gemeinde Paczków in Polen. Sie liegt im Powiat Nyski (Kreis Neisse) in der Woiwodschaft Opole.
Kozielno Kosel | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Opole | ||
Powiat: | Nyski | ||
Gmina: | Paczków | ||
Geographische Lage: | 50° 29′ N, 16° 58′ O | ||
Höhe: | 210–250 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 299 (31. Dez. 2018[1]) | ||
Postleitzahl: | 48-370 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
Kfz-Kennzeichen: | ONY | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Nächster int. Flughafen: | Flughafen Breslau | ||
Geographie
Geographische Lage
Das Straßendorf Kozielno liegt im Südwesten der historischen Region Oberschlesien. Der Ort liegt etwa vier Kilometer nordwestlich des Gemeindesitzes Paczków, etwa 30 Kilometer westlich der Kreisstadt Nysa und etwa 84 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole. Nördlich sowie westlich des Dorfes liegt die Grenze zur Woiwodschaft Niederschlesien.
Kozielno liegt in der Przedgórze Sudeckie (Sudetenvorgebirge) innerhalb der Obniżenie Otmuchowskie (Ottmachauer Senke). Nördlich des Dorfes liegt der 2003 fertiggestellte Jezioro Paczkowskie (Patschkauer Stausee), welcher die Glatzer Neiße staut. Südlich des Ortes liegt das Reichensteiner Gebirge.
Geschichte
Als Paczków im Jahre 1254 gegründet wurde, gab es Kosel schon. Es gehörte ursprünglich zum Herzogtum Münsterberg. Wann der Ort deutsches Recht erhielt, ist nicht bekannt. Die Bevölkerung wird im 13. Jahrhundert gemischt aus Polen und Deutschen zusammengesetzt gewesen sein. Im 14. Jahrhundert stiftete die Schulzin Elisabeth Lenge Geld für den Ausbau der Pfarrkirche in Patschkau – ein Hinweis, dass damals diese Kirche errichtet worden ist. Zu dieser Pfarrei gehört das Dorf auch bis heute.[2] 1379 wurde der Ort als Kosla erwähnt.[3]
Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort – wie die ganze Umgebung – verwüstet; in der Folge siedelten sich dort Soldaten an.[2]
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 gelangte Kosel mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.
Nach der Säkularisation des Fürstentums Neisse 1810 wurde die weltliche Herrschaft der Breslauer Bischöfe beendet. Mit der Neugliederung Schlesiens 1813 wurde Kosel, das bis dahin zum Regierungsbezirk Breslau gehörte, dem oberschlesischen Regierungsbezirk Oppeln eingegliedert. Ab 1816 gehörte es zum neu errichteten Landkreis Neisse, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. 1817 wurde im Ort eine Schule eingerichtet. 1843 wurde ein neues Schulgebäude erbaut. 1845 bestanden im Dorf ein Lehngut, eine katholische Schule, eine Betkapelle sowie 51 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Kosel 325 Menschen, allesamt katholisch. Eingepfarrt waren die Bewohner nach Patschkau.[3] 1855 lebten 325 Menschen in Kosel. 1865 bestanden im Ort 12 Bauern-, 10 Gärtnerstellen und 13 Häuslerstellen sowie eine Ziegelei und eine Schankwirtschaft.[4] Zusammen mit den Landgemeinden Fuchswinkel, Gostitz, und Kamitz sowie den gleichnamigen Gutsbezirken gehörte Kosel ab 1874 zum Amtsbezirk Patschkau.[5] 1885 zählte Kosel 277 Einwohner.[6]
1925 besuchten 47 Kinder die einklassige Schule. 1933 lebten 293 Menschen im Kosel.[7] 1935 wurde das alte Schulgebäude aus dem Jahre 1843 durch ein neues ersetzt. 1939 zählte Kosel 300 Einwohner.[7]
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Kosel 1945 an Polen, wurde in Kozielno umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. 1950 wurde es in die Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 kam es zum wiederbegründeten Powiat Nyski. Zwischen 1995 und 2003 wurde der Jezioro Paczkowskie (Patschkauer Stausee) angelegt.
Einwohnerentwicklung
- 1784: 36 Stellen
- 1845: 316 Einwohner, 51 Häuser
- 1895: 300 Einwohner, 65 Haushalte
- 1939: 300 Einwohner, 73 Haushalte;[8]
Sehenswürdigkeiten
- Betkapelle St. Maria
- Friedhof mit Friedhofskapelle
- Fragment des Denkmals für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs
- Steinernes Wegekreuz
- Hölzernes Wegekreuz
Vereine
- Fußballverein LZS Kozielno
Weblinks
Einzelnachweise
- Graport o stanie Gminy Paczków za 2018 rok, abgerufen am 28. April 2020
- 1254–2004. 750 Jahre Patschkau. Die Geschichte der Stadt Patschkau in Schlesien. Hrsg. von Mohr Hans-Georg und Leo Schiller. Osnabrück 2004. S. 125
- Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 308.
- Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 1007
- Territorial Amtsbezirk Patschkau
- AGOFF Kreis Neisse
- Michael Rademacher: Neisse. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Be-such mich zu Patschkau. Der schlesischen Stadt Patschkau zum Gedächtnis. Hrsg. von Leo Schiller. Osnabrück: Selbstverlag 1999. S. 242.