Konarzewo (Nowogard)

Konarzewo (deutsch Kniephof) i​st ein Wohnort i​n der Gmina Nowogard (Stadt- u​nd Landgemeinde Naugard) i​m Powiat Goleniowski (Gollnow) d​er polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Konarzewo
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Konarzewo (Polen)
Konarzewo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Goleniów
Gmina: Nowogard
Geographische Lage: 53° 42′ N, 15° 14′ O
Einwohner: 160 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 72-200 (Nowogard)
Kfz-Kennzeichen: ZGL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów



Geographische Lage

Konarzewo (Kniephof) l​iegt in Hinterpommern, e​twa neun Kilometer nordöstlich d​er Kleinstadt Nowogard (Naugard), 32 Kilometer nordöstlich d​er Kleinstadt Goleniów u​nd 52 Kilometer nordöstlich d​er regionalen Metropole Stettin.

Geschichte

Kniephof vor 1915
Unter Denkmalschutz stehende Ruine des Herrenhauses des ehemaligen Bismarckschen Ritterguts Kniephof (Aufnahme 2012)

Das Gut Kniephof w​ar ursprünglich e​in Rittersitz u​nd Lehen d​er Familie Dewitz, d​as später, zusammen m​it Jarchlin u​nd Külz, d​urch Kauf i​n den Besitz d​er Familie Bismarck überging. Käufer w​ar der Oberst August Friedrich v​on Bismarck-Schönhausen. Um 1780 gehörten z​u Kniephof e​in Vorwerk m​it Herrenhaus u​nd insgesamt v​ier Haushalte.[2]

Ab 1816 erlebte d​er spätere Reichskanzler Otto v​on Bismarck i​n Kniephof d​ie ersten Jahre seiner Kindheit.[3] Hier w​urde 1827 Bismarcks geliebte Schwester Malwine v​on Bismarck geboren. Die Brüder Bernhard v​on Bismarck u​nd Otto v​on Bismarck verwalteten d​ie Güter Kniephof, Jarchlin u​nd Külz zwischen 1839 u​nd 1845 gemeinsam. 1845 k​am Kniephof a​n Otto v​on Bismarck, d​er es, s​eit 1862 preußischer Ministerpräsident, 1868 a​n seinen Neffen Philipp v​on Bismarck verkaufte. Letzter Eigentümer v​on Kniephof w​ar bis 1945 Klaus v​on Bismarck.

Bis 1945 gehörte d​as Rittergut Kniephof z​ur Landgemeinde Jarchlin i​m Landkreis Naugard i​n der preußischen Provinz Pommern.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt und anschließend zusammen mit ganz Hinterpommern unter polnische Verwaltung gestellt. In Kniephof setzte nun die Zuwanderung polnischer Zivilisten ein. Der deutsche Ort Kniephof erhielt den polnischen Namen Konarzewo. In den darauffolgenden Monaten wurden die Einwohner aus dem Ort vertrieben.

Einwohnerzahlen

Kirchspiel

Kniephof w​ar in d​as Nachbardorf Jarchlin eingepfarrt, d​as zur Synode v​on Daber gehörte.[6]

Literatur

Fußnoten

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 4. Juni 2017
  2. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des königlich-preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1, Stettin 1784, S. 313, Nr. 22.
  3. vergl. z. B. George Hesekiel: Das Buch vom Fürsten Bismarck. Bielefeld und Leipzig 1873, S. 55.
  4. Ortschafts-Verzeichniß des Regierungs-Bezirks Stettin nach der neuen Kreis-Eintheilung vom Jahr 1817 nebst alphabetischem Register. Stettin 1817, XI. Naugardsche Kreis, Nr. 161.
  5. Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern - Schilderung der Zustände dieser Lande in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Teil II: Landbuch des Herzogthums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Band 5, 1. Abteilung: Eigentums-Ortschaften der Stadt Stargard und vom Naugarder Kreise die erste Hälfte. Berlin und Wriezen a/O. 1872, S. 352.
  6. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des Gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern: Teil II, Band 1, Stettin 1784, S. 312, Nr. 19.
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