Kobeln
Kobeln ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Hirschstein im Landkreis Meißen.
Kobeln Gemeinde Hirschstein | |
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Höhe: | 125 m |
Fläche: | 3,14 km² |
Eingemeindung: | 1. März 1951 |
Eingemeindet nach: | Prausitz |
Postleitzahl: | 01594 |
Vorwahl: | 035266 |
Lage und Verkehr
Kobeln liegt auf der linken Elbseite ca. sieben Kilometer südöstlich von Riesa am östlichen Talhang des Keppritzbaches. Durch den Ort verläuft die Staatsstraße 87, die den Ort mit Riesa und über Zehren mit Meißen verbindet. Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr besteht über eine Buslinie nach Riesa und Zehren.
Geschichte
Erstmals findet sich der Name Kobeln im Jahr 1233 in den Urkunden, als ein Martinus de Kobelowe erwähnt wird. 1334 ist das Dorf als Cobelow, 1378 als Kabelow genannt, bevor 1546 erstmals der heute gültige Ortsname Kobeln auftaucht. Älteste Besiedlungsspuren stammen jedoch bereits aus der Bronzezeit und werden der Aunjetitzer Kultur zugerechnet.
Kobeln war vermutlich im Mittelalter Sitz eines Herrengutes. Das sackgassenartige Platzdorf besaß eine Gewannflur von 314 Hektar. Die Gerichtsbarkeit lag ursprünglich bei den Markgrafen von Meißen, ging jedoch 1465 an das Rittergut Hirschstein über. Die Verwaltung oblag 1843 dem Amt Meißen, danach dem Gerichtsamt Riesa. Eingepfarrt ist das Dorf seit dem Mittelalter zur Heydaer Kirche. Auch die Kinder des Ortes besuchten die dortige Schule.
Ab 1874 gehörte Kobeln zur Amtshauptmannschaft Großenhain. 1929 entdeckte ein Einwohner bei Feldarbeiten einen aus zahlreichen Silbermünzen, einem Tonkrug und zwei Truhenschlüsseln bestehenden Fund aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Vermutlich waren die Gegenstände zum Schutz vor drohenden Plünderungen durch einen Häusler vergraben worden. Der vor allem aus sozialgeschichtlicher Sicht bedeutende Fund befindet sich heute im Heimatmuseum Riesa.
Am 1. März 1951 wurde Kobeln nach Prausitz eingemeindet und kam ein Jahr später im Zuge der Verwaltungsreformen in der DDR zum neugebildeten Kreis Riesa. Mit dem Zusammenschluss von Prausitz und Mehltheuer (Hirschstein) wurde auch Kobeln ein Ortsteil dieser neuen Gemeinde, welche seit dem 1. Oktober 1996 den Namen Hirschstein trägt. Eine von 1950 bis 1994 genutzte Mülldeponie am Ortsrand wurde 2008 im Rahmen eines EFRE-Förderprogramms des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung saniert.[1]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner |
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1547 | 15 besessene Mann, 14 Inwohner, 20 Hufen |
1764 | 16 besessene Mann,4 Häusler, 20 Hufen |
1834 | 154 |
1871 | 197 |
1890 | 223 |
1910 | 239 |
1925 | 240 |
1939 | 221 |
1946 | 326 |
Sehenswürdigkeiten
- Am Dorfteich 13, Kumthalle aus dem 19. Jahrhundert (Baudenkmal)
Literatur
- Dietrich Zühlke (Hrsg.): Elbtal und Lößhügelland bei Meissen (= Werte unserer Heimat, Band 32), Akademie-Verlag Berlin, 1982, S. 47.
- Müllers Großes Deutsches Ortsbuch 2012, S. 743
Weblinks
- Kobeln im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Kobeln auf der Webseite der Gemeinde Hirschstein
Einzelnachweise
- Pressemitteilung des Zweckverbandes Oberes Elbtal (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 7. Juli 2008.