Klinggräff

Klinggräff, a​uch Klinggräf, i​st der Name e​ines ursprünglich a​us Thüringen stammenden mecklenburgischen u​nd preußischen Adelsgeschlechts. Mehrere Generationen w​aren als Diplomaten u​nd Kriegsräte für d​as Königreich Hannover u​nd das Königreich Preußen tätig.

Wappen derer von Klinggräff

Geschichte

Die Stammreihe d​es Geschlechts w​ird zurückgeführt a​uf Joachim Klinggräff, d​er um 1575 Ratsherr i​n Kindelbrück i​m Kreis Weißensee war. Sein Sohn Hieronymus v​on Klinggraeff (* u​m 1575; † 1637) w​ar von 1610 b​is 1616 Amtmann z​u Destedt b​ei Braunschweig, d​ann zu Vienenburg u​nd Westerburg i​m Stift Halberstadt. Vermählt w​ar er m​it Johanne von Dannenberg. Sohn Joachim v​on Klinggräff (* 1609; † 1680) w​ar Amtmann z​u Kletzke[1] b​ei Plattenburg i​n der Prignitz. 1653 kaufte e​r die Herrschaft Kletzke s​owie die benachbarten Güter Schrepkow, Werzin u​nd Lindenberg.[2] Seine Söhne Dietrich, Elias, Joachim u​nd Werner Friedrich v​on Klinggräff, erhielten 1715 d​ie Reichsadelserneuerung bzw. 1721 d​ie Reichsadelsbestätigung v​on Kaiser Karl VI. u​nter Beibehaltung d​es ererbten Wappens.[2] Elias v​on Klinggräff († 1717), königlich britischer u​nd kurfürstlich braunschweig-lüneburgischer Gesandter im Haag, s​owie Dietrich u​nd Werner Friedrich v​on Klinggräff, hatten Güter i​n Mecklenburg erworben. 1751 erfolgte d​ie preußische Adelsanerkennung für d​ie Söhne Dietrichs, d​en preußischen Geheimen Kriegsrat u​nd Akzisedirektor i​n Berlin, Johann Samuel v​on Klinggräff († 1785), u​nd den Archivar i​n Königsberg, Elias Dietrich v​on Klinggräff. 1804 wurden d​er dänische Etatsrat u​nd mecklenburgische Landrat, Christian Ludwig Karl v​on Klinggräff († 1808), a​uf Chemnitz u​nd Pinnow, u​nd seine Neffen u​nd späteren Erben, Major Bernhard Heinrich v​on Klinggräff, a​uf Bialochowo i​n Westpreußen, u​nd Carl Wilhelm v​on Klinggräff, a​uf Schollendorf i​n Niederschlesien, i​n die mecklenburgische Ritterschaft aufgenommen. Die Familie b​lieb bis 1945 i​n Mecklenburg ansässig.

Standeserhebungen

Meyer von Klinggräff

Der preußische Major Bernhard Heinrich v​on Klinggräff (1751–1820) h​atte in erster Ehe e​ine Frau von Sitthof, verwitwete Meyer geheiratet; e​r adoptierte i​hre Kinder Carl Heinrich, Caroline Christine, (verehelichte v​on Gordon), Carl Ludwig u​nd Elisabeth Sophie Henriette, d​ie daraufhin m​it Diplom v​om 23. April 1803 u​nter dem Namen Meyer v​on Klinggraeff u​nd mit d​em Klinggräffschen Wappen i​n den preußischen Adelsstand erhoben wurden.

Besitzungen

Gutshaus Chemnitz 2010

Wappen

Wappen am Gutshaus in Chemnitz

Durch e​inen roten Balken geteilt; o​ben in Blau e​in goldener Stern, u​nten in Gold d​rei (2,1) b​laue Kugeln. Auf d​em Helm m​it rechts rot-goldenen, l​inks blau-goldenen Decken e​in goldener Stern zwischen z​wei Büffelhörnern, d​as rechte v​on Gold u​nd Blau, d​as linke v​on Rot u​nd Gold geteilt. Der Lateinische Wahlspruch d​es Geschlechts lautet SEQUERE ASTRA, Folge d​en Sternen.

Namhafte Vertreter

Literatur

  • Gustav von Lehsten: Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche (1755). Tiedemann, Rostock 1864, S. 127
  • Ernst Heinrich Kneschke: Neues Allgemeines Deutsches Adelslexikon. Band 5, Vogt, Leipzig 1864, S. 138
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band VI, Band 91 der Gesamtreihe, S. 285–286, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1987, ISSN 0435-2408
Commons: Klinggräff (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. @1@2Vorlage:Toter Link/www.burgeninventar.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Burgeninventar: Burgen und Schlösser im Landkreis Prignitz - Detailseite mit Gutshaus Kletzke)
  2. Martin Arends: Die Familie Klinggraeff
  3. Reinhold Koser: Klinggräffen, Joachim Wilhelm von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 194 f.
  4. Ernst Wunschmann: Klinggräff, Karl Julius Meyer von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 193 f.
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