kkStB 174

Die kkStB 174 w​ar eine Güterzug-Schlepptenderlokomotivreihe d​er kkStB.

kkStB 174 / kkStB 174.500 / BBÖ 174 / BBÖ 174.500 / ČSD 414.2 / PKP Tp17 / ÖBB 155
174.01–02174.03–20174.500–510174.511–521174.522–523Reko
BauartD n2 BrotanD n2D t2 BrotanD t2D n2
Zylinder-Ø500 mm
Kolbenhub570 mm
Treibrad-Ø1.100 mm
fester Radstand2.550 mm
Gesamtradstand3.900 mm
Gesamtradstand mit Tender11.357 mm
Anzahl d. Rohre ?236218236
Heizfl. d. Rohre ?168,1 m²122,5 m²124,0 m²173,5 
Heizfl. d. Feuerbüchse ?11,6 m²10,6 m²
Überhitzerfläche44,4 m²48,8 m²51,6 m²
Rostfl. ?2,48 m²2,54 m²
Dampfdruck11
Tender9, 56, 156, 256, 76, 86, 88
Gewicht (leer) ?50,5 t52,3 t50,7 t50,2 t
Adhäsionsgewicht ?55,5 t56,7 t55,7 t56,7 t
Dienstgewicht ?55,5 t56,7 t55,7 t56,7 t
Länge16,209 m
Höhe4,500 m
Vmax ?40 km/h35/40 km/h40 km/h

Wegen des ständigen Bedarfes der kkStB an Güterzug- und Verschublokomotiven entwickelte Karl Gölsdorf aus der Reihe 73 1905/06 eine zeitgemäß verbesserte Variante. Da die schwefelhaltige Kohle zu Problemen bei den Kupferfeuerbüchsen führte, wurden auch Varianten mit Brotankessel versucht. Um aufwändige Konstruktionsarbeit zu sparen, übernahm Gölsdorf die Räder und die Steuerung unverändert von der Reihe 73.

1906/07 lieferte die Lokomotivfabrik Floridsdorf die ersten beiden Nassdampf-Lokomotiven (174.01–02) mit Brotankessel. 1908 folgten elf Maschinen mit Brotankessel und Clench-Dampftrockner (174.500–510). 1910/11 wurden 13 Exemplare mit Stehbolzenkessel und Dampftrockner (174.511–523) und 1912 bis 1915 18 Stück mit gewöhnlichem Nassdampfkessel (174.03–20) geliefert. Lieferfirmen waren außer Floridsdorf auch die Wiener Neustädter Lokomotivfabrik, die Lokomotivfabrik der StEG und die Böhmisch-Mährische Maschinenfabrik. Bei der zweiten Serie der Brotan-Maschinen war das Dampfsammelrohr am Kesselscheitel gemeinsam mit dem Kessel verkleidet und nicht mehr getrennt wie bei den beiden erst gelieferten Lokomotiven. Da sich weder der Dampftrockner noch der Brotankessel bewährte, wurden die Maschinen sukzessive in Lokomotiven mit normalem Nassdampfkessel umgebaut. Im Unterschied zur Ursprungsversion, die zwei Dampfdome mit Verbindungsrohr hatte, erhielten die rekonstruierten Maschinen nur einen mittigen Dampfdom.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Reihe 174 wie folgt auf die Nachfolgestaaten der Monarchie aufgeteilt: 18 Exemplare kamen als Tp17 zur PKP, 12 kamen als 414.2 zu den ČSD, der BBÖ blieben 13 Exemplare, eine Maschine ging im Krieg verloren. Die ČSD schieden die letzte Maschine der Reihe 414.2 erst 1969 aus ihrem Bestand.

Nach dem Anschluss Österreichs durch das Deutsche Reich ordnete die Reichsbahn alle 13 BBÖ-Maschinen als 55 5901–5913 ein. Während des Zweiten Weltkriegs gelangten alle ehemaligen 174er von den PKP in den Bestand der DR und wurden als 55 5914–5931 eingereiht.

Nach dem Zweiten Weltkrieg blieben der ÖBB noch 11 Stück, die als Reihe 155 bezeichnet wurden. Die letzte Maschine wurde 1959 ausgemustert.

Literatur

  • Verzeichnis der Lokomotiven, Tender, Wasserwagen und Triebwagen der k. k. österreichischen Staatsbahnen und der vom Staate betriebenen Privatbahnen nach dem Stande vom 30. Juni 1917. 14. Auflage, Verlag der k. k. österreichischen Staatsbahnen, Wien 1918
  • Karl Gölsdorf: Lokomotivbau in Alt-Österreich 1837–1918. Verlag Slezak, 1978. ISBN 3-900134-40-5
  • Helmut Griebl: ČSD-Dampflokomotiven. Teil 2, Verlag Slezak, Wien 1969
  • Heribert Schröpfer: Triebfahrzeuge österreichischer Eisenbahnen – Dampflokomotiven BBÖ und ÖBB. alba-Verlag, Düsseldorf 1989, ISBN 3-87094-110-3
  • Johann Stockklausner: Dampfbetrieb in Alt-Österreich. Verlag Slezak, Wien 1979, ISBN 3-900134-41-3
  • Johann Blieberger, Josef Pospichal: Enzyklopädie der kkStB-Triebfahrzeuge, Band 3. Die Reihen 61 bis 380. bahnmedien.at, 2010, ISBN 978-3-9502648-6-9
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