Kirschhofen
Kirschhofen ist ein Stadtteil von Weilburg im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg.
Kirschhofen Stadt Weilburg | |
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Höhe: | 151 (137–173) m ü. NHN |
Fläche: | 7,04 km²[1] |
Einwohner: | 654 (30. Jun. 2021)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 93 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1970 |
Postleitzahl: | 35781 |
Vorwahl: | 06471 |
Kirschhofen liegt auf der linken Seite der Lahn (Lahnbogen) und ist über eine Fußgängerbrücke mit dem rechtslahnischen Odersbach verbunden. |
Geographische Lage
Das Dorf liegt im Weilburger Lahntalgebiet, am Rande des östlichen Hintertaunus, 2 km südwestlich der Weilburger Kernstadt an einem Lahnbogen. Auf der gegenüberliegenden Flussseite liegt der Stadtteil Odersbach. Beide Orte sind durch eine Fußgängerbrücke miteinander verbunden. Östlich am Ort vorbei führt die Landesstraße 3323.
Geschichte
Von den Anfängen bis zur Gebietsreform in Hessen
Im Jahr 1363 wurde die Ortschaft bekanntermaßen zum ersten Mal mit dem Ortsnamen Kyrchschyrben urkundlich erwähnt.[3] Im 18. Jahrhundert gab es im Ort ein Kupferbergwerk.
Gebietsreform
Zum 31. Dezember 1970 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbstständigen Gemeinden Ahausen, Bermbach, Drommershausen, Gaudernbach, Hasselbach, Hirschhausen, Kirschhofen, Odersbach und Waldhausen und die Stadt Weilburg auf freiwilliger Basis zur erweiterten Stadt Weilburg.[4] Dadurch wurde Kirschhofen ein Stadtteil von Weilburg. Für die ehemals eigenständigen Gemeinden sowie für die Kernstadt wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Kirschhofen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]
- bis 1806: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Weilburg, Amt Weilburg
- ab 1806: Herzogtum Nassau, Amt Weilburg
- ab 1816: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Weilburg
- ab 1849: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Kreisamt Hadamar
- ab 1854: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Weilburg
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Oberlahnkreis
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Oberlahnkreis
- am 1. Dezember 1970 wurde Kirschhofen als Stadtteil in die Stadt Weilburg eingegliedert.
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Limburg-Weilburg
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Limburg-Weilburg
Einwohnerzahlen
Kirschhofen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 331 | |||
1840 | 352 | |||
1846 | 386 | |||
1852 | 402 | |||
1858 | 430 | |||
1864 | 469 | |||
1871 | 481 | |||
1875 | 468 | |||
1885 | 478 | |||
1895 | 431 | |||
1905 | 446 | |||
1910 | 460 | |||
1925 | 502 | |||
1939 | 514 | |||
1946 | 715 | |||
1950 | 732 | |||
1956 | 714 | |||
1961 | 704 | |||
1967 | 771 | |||
1970 | 809 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 729 | |||
2016 | 712 | |||
2020 | 665 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Weilburg[7]; Zensus 2011[8] |
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Kirschhofen 729 Einwohner. Darunter waren 12 (1,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 120 Einwohner unter 18 Jahren, 270 zwischen 18 und 49, 180 zwischen 50 und 64 und 159 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 312 Haushalten. Davon waren 87 Singlehaushalte, 90 Paare ohne Kinder und 96 Paare mit Kindern, sowie 36 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 72 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 198 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]
Religionszugehörigkeit
• 1885: | 436 evangelische (= 91,21 %), 42 katholische (= 8,79 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 574 evangelische (= 81,53 %), 125 römisch-katholische (= 17,76 %) Einwohner[1] |
Politik
Ortsvorsteher ist nach der Kommunalwahl in Hessen 2021 Heiko Rabs.[9]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kulturdenkmäler
Vereine
Das Vereinsleben wird hauptsächlich von dem Dorfverein Kirschhofen, der Ev. Frauenhilfe, dem Formel 1-Club Kirschhofen, der Freiwilligen Feuerwehr Kirschhofen, dem Heimat- und Wanderverein, dem TuS Kirschhofen, dem VdK-Ortsverein Kirschhofen sowie den Bayern Kuckucks Kirschhofen und der Burschenschaft Kirschhöfer Kuckucksbube 1989 geprägt.
Infrastruktur
Durch eine Brücke für Fußgänger über die Lahn ist Kirschhofen mit dem Stadtteil Odersbach seit den 1970er Jahren verbunden.
Seit dem Jahr 1925 sorgt die Freiwillige Feuerwehr Kirschhofen (ab 14. April 1974 mit Jugendfeuerwehr) für den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe in diesem Ort. Es wird die städtische Kindertagesstätte „Kuckucksnest“ betrieben. Es bestehen in Kirschhofen das Bürgerhaus in der Roßsteinstraße, der Sportplatz, ein Kinderspielplatz sowie ausgeschilderte Rad- und Wanderwege, 2 Schutzhütten und 30 Ruhebänke im Ort und in der Gemarkung.
Literatur
- Literatur über Kirschhofen nach Stichwort In: Hessische Bibliographie
- Suche nach Kirschhofen In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
Weblinks
- Stadtteil Kirschhofen. In: Webauftritt der Stadt Weilburg.
- Stadtteile Weilburgs. Kurzinfo Kirschhofen. In: www.weilburg-lahn.info. Private Website
- Informationen zum Ort Kirschhofen. Ortsgeschichte, Infos. In: www.kirschhofen.org. Private Website
- Kirschhofen, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- Kirschhofen, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Leben in der Stadt Weilburg – Zahlen, Daten, Fakten. In: Webauftritt. Stadt Weilburg, abgerufen im Dezember 2021.
- Ortsteil Kirschhofen. In: Webauftritt. Stadt Weilburg, abgerufen im Dezember 2021.
- Zusammenschluß im Oberlahnkreis zur Stadt „Weilburg“ und der Gemeinden Ahausen, Bermbach, Drommershausen, Gaudernbach, Hasselbach, Hirschhausen, Kirschhofen, Odersbach und Waldhausen zur Gemeinde „Löhnberg“ vom 5. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 3, S. 111, 119 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5 MB]).
- Hauptsatzung. § 6. In: Webauftritt. Stadt Weilburg, abgerufen im Dezember 2021.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Leben in der Stadt Weilburg – Zahlen, Daten, Fakten (aus Webarchiv). In: Webauftritt. Stadt Weilburg, archiviert vom Original; abgerufen im Dezember 2021.
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 22 und 62 .
- Ortsbeiräte / Ortsvorsteher. Stadt Weilburg, abgerufen am 30. Juli 2021.