Kiesteich bei Frieda
Der Kiesteich bei Frieda auf der rechten Seite der Werra ist ein Relikt einer Kiesabbaufläche im Eschweger Becken. Nach beendeter Auskiesung entwickelte sich der Bereich zum Lebensraum für Arten die an das Wasser gebunden sind. Wegen der großen Bedeutung als störungsfreies Biotop wurde die Wasserfläche mit den Uferbereichen 1988 zum Naturschutzgebiet erklärt.
Kiesteich bei Frieda
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Flur aus Schilfröhricht und Gehölzen im nordwestlichen Teil. | ||
Lage | Frieda im Werra-Meißner-Kreis in Hessen. | |
Fläche | 6,57 Hektar | |
Kennung | 1636017 | |
WDPA-ID | 164089 | |
Geographische Lage | 51° 11′ N, 10° 8′ O | |
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Einrichtungsdatum | 1988 | |
Besonderheiten | Besonderer Schutz als Naturschutzgebiet und Teil des Landschaftsschutzgebiets „Auenverbund Werra“. |
Geografische Lage
Das Naturschutzgebiet liegt in der Gemarkung des Ortsteils Frieda der Gemeinde Meinhard im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis. Südlich und südöstlich wird es von der Werra begrenzt. Nordwestlich reicht das Schutzgebiet bis an den alten Eisenbahndamm der ehemaligen Werratalbahn neben der Bundesstraße 249. Östlich und westlich grenzen Ackerflächen an das Schutzgebiet.
Naturräumlich wird es der „Schwebda-Jestädter Werraaue“ im unteren Werraland zugeordnet, das zu der Haupteinheitengruppe Osthessisches Bergland gehört.[1]
Unterschutzstellung
Mit Verordnung vom 22. Juli 1988 wurde der unmittelbar neben der Werra gelegene Teich als Naturschutzgebiet ausgewiesen, um ihn als Amphibienlaichplatz und als Rast- und Brutgebiet der Wasservögel zu erhalten und zu sichern.[2] Das Schutzgebiet mit einer Größe von 6,57 Hektar hat die nationale Kennung 1636017 und den WDPA-Code 164089.[3] Als Teilgebiet gehört der Kiesteich zu dem 1992 ausgewiesenem Landschaftsschutzgebiet „Auenverbund Werra“,[4] mit dem naturnahe Gewässerabschnitte in den Landkreisen Hersfeld-Rotenburg und Werra-Meißner erhalten und wiederhergestellt werden sollen.[5]
Natur
Die Wasserfläche des in der Mitte der 1930er Jahre durch Kiesabbau entstandenen Teichs wird von einem Gürtel aus Schilfröhricht und Gehölzen umrahmt. Auf den ehemaligen Äckern um den Teich haben sich mit den Jahren im Verlaufe der Sukzession zunächst artenreiche Gras- und Hochstaudenfluren ausgebildet, die durch den Aufwuchs von Gehölzen in ein Vorwaldstadium übergegangen sind. Der Teich und seine Uferbereiche besitzen, ähnlich wie das nahegelegene Naturschutzgebiet Kiesteich unter der Aue’schen Kugel, eine wichtige Funktion als störungsfreies Brut-, Rast- und Nahrungsgebiet für Wasservögel. Zu den typischen Vogelarten, die am Wasser und in den Baumbeständen nachgewiesen wurden, gehören neben relativ anspruchslosen und häufigen Arten auch seltene Arten, die stark bedroht und gefährdet sind.
Eine große Population der Erdkröte laicht im Kiesteich ab und überwintert im nördlich gelegenen Naturschutzgebiet Eichenberg bei Frieda auf der anderen Straßenseite. Um die Verluste durch den Verkehr zu reduzieren, wurden entlang der neuausgebauten B 249 dauerhafte Barrieren installiert, um die Kröten sowie Frosch- und Molcharten am Überqueren zu hindern. Sie müssen notgedrungen an den Leitbarrieren entlangwandern und gelangen so zu Amphibientunneln, in denen sie gefahrlos die Straße unterqueren können.[6]
Touristische Erschließung
Das Naturschutzgebiet ist nicht durch Wege erschlossen und die Wasserfläche ist von außen nicht einsehbar.
Literatur
- Lothar und Sieglinde Nitsche, Marcus Schmidt: Naturschutzgebiete in Hessen, Band 3, cognitio Verlag, Niedenstein 2005, ISBN 3-932583-13-2.
Weblinks
Einzelnachweise
- Naturräumliche Gliederung nach Otto Klausing im Umweltatlas Hessen auf atlas.umwelt.hessen.de; abgerufen am 11. November 2018.
- Verordnung über das Naturschutzgebiet „Kiesteich bei Frieda“ vom 22. Juli 1988 im Staatsanzeiger für das Land Hessen, 33/1988 vom 15. August 1988, S. 1883 f.
- „Kiesteich bei Frieda“ in der Weltdatenbank für Schutzgebiete; abgerufen am 27. November 2018.
- „Auenverbund Werra“ in der Weltdatenbank für Schutzgebiete; abgerufen am 27. Oktober 2018.
- Die Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet „Auenverbund Werra“ auf der Webseite des Regierungspräsidiums Kassel; abgerufen am 27. November 2018.
- Lothar und Sieglinde Nitsche, Marcus Schmidt: Naturschutzgebiete in Hessen, Band 3, S. 135.