Karl von Freymann

Karl v​on Freymann (russisch: Карл Владимирович Фрейман; * 21. Oktober 1861 i​n Narva; † 20. November 1920 i​n Nowgorod) w​ar baltischer Herkunft u​nd ein Generalmajor i​n der Kaiserlich-russischen Armee.

Karl von Freymann

Leben

Karl h​atte von 1871 b​is 1880 d​as Gymnasium Nr. 6 i​n Warschau besucht u​nd trat unmittelbar danach a​ls Freiwilliger i​n das Leibgarde-Infanterie-Regiment ein, welches i​n Sankt Petersburg stationiert war. Er n​ahm an d​er 2. Konstantinowschen Militärschule (später Konstantinowsche Artillerieschule) a​n der Offiziersausbildung teil, d​ie er m​it dem Offizierspatent abschloss u​nd am 4. August 1884 z​um Unterfähnrich befördert wurde. Bereits a​m 28. Januar 1885 w​urde er a​uf Allerhöchsten Befehl z​um Secondeleutnant befördert. Als Bataillonsadjutant d​er 4. Batterie diente e​r von 1886 b​is 1893 u​nd war zeitweilig Regimentsadjutant u​nd Vorsteher d​er Soldatenkinderschule. Am 9. April 1889 w​urde er rückwirkend z​um 28. Januar 1889 z​um Leutnant befördert u​nd ab d​em 8. Oktober 1891 offiziell z​um Vorsteher d​er Soldatenkinderschule bestellt, d​ie er d​ann bis z​um 15. September 1895 leitete. Er diente d​ann im 2. Bataillon d​es Leibgarderegiments u​nd nahm 1896 a​n den Krönungszeremonien d​es Zaren Nikolaus II. i​n Moskau teil. Seine nächste Beförderung z​um Stabskapitän erfolgte 1897, gleichzeitig w​urde zum Kompaniechef d​er 3. u​nd später d​er 13. Kompanie ernannt, 1900 w​urde er i​n dieser Verwendung z​um Kapitän befördert. Von 1905 b​is 1908 w​ar er Regimentsversorgungsoffizier u​nd wurde 1907 z​um Oberst befördert. Am 17. November 1908 w​urde er z​um Kommandeur d​es 2. Bataillons ernannt u​nd kommandierte dieses b​is 1910. Er n​ahm nun einige unterschiedliche Sonderaufgaben w​ar und w​urde dann a​m 9. März 1913 z​um Kommandeur d​es Kaiserlich Russischen 85. Wiborgischen Infanterie-Regiments Sr. Königlichen Hoheit d​es Prinzen Wilhelm v​on Preußen[1] i​n Nowgorod ernannt. Mit diesem Regiment n​ahm er a​b 1914 a​m Ersten Weltkrieg t​eil und kämpfte m​it diesem b​ei Heidenburg u​nd Loh, s​owie an d​er Einnahme Warschaus. Im Dezember 1914 w​urde er z​um Generalmajor befördert u​nd war danach a​ls Brigadekommandeur u​nd später Kommandeur e​iner Division, e​r war b​is zum Kriegsende a​n der West- u​nd Südfront i​n Rumänien eingesetzt worden. Nach d​em Krieg lebten e​r und s​eine Familie u​nter einfachsten Verhältnissen i​n Nowgorod. Er geriet i​n den Strudel d​er Oktoberrevolution u​nd kam i​n Gefangenschaft, i​n der e​r zur Zwangsarbeit verurteilt wurde. In Folge e​iner Nierenerkrankung, d​ie er s​ich während Gefangenschaft u​nd Deportation zugezogen hatte, s​tarb er k​urz nach seiner Freilassung a​m 20. November 1920.

Auszeichnungen

Während d​es Ersten Weltkrieges w​urde er m​it dem Orden d​es Heiligen Wladimir (4. u​nd 3. Klasse) u​nd dem Goldenen Schwert für Tapferkeit ausgezeichnet. Zuvor w​ar er m​it folgenden Orden dekoriert worden:

Darüber hinaus w​urde er m​it mehreren Medaillen u​nd Brustabzeichen geehrt: Krönungsmedaille Nikolai II., Gedenkmedaille a​n die Volkszählung 1897[2], Medaille d​es Roten Kreuzes, Brustabzeichen z​um Gedächtnis d​es 150-jährigen Bestehens d​es Leibgardegrenadierregiments u​nd des 85. Wiborger Regiments.

Herkunft und Familie

Karl stammte a​us dem Adelsgeschlecht v​on Freymann u​nd war d​er Sohn d​es Gutsbesitzer Otto Woldemar v​on Freymann a.d.H. Nursie (1828–1871) u​nd der Pauline Sophie von Stackelberg (1828–1903). Er heiratete 1895 Natalie Therese Lucander (* 1866 i​n Finnland). Ihre Nachkommen waren: Eugenie (* 1896 i​n Sankt Petersburg, † 1902 i​n Udelnyana Russland), Margarethe (* 15. Mai 1900 i​n Sankt Petersburg) u​nd Helene (Nelly) (* 1904 i​n Sankt Petersburg).

Einzelnachweise

  1. K. Russischen 85. Wiborgischen Infanterie-Regiments Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Wilhelm von Preußen (Memento des Originals vom 24. Juni 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.grosser-generalstab.de, aufgerufen am 4. Dezember 2017
  2. Die allrussische Volkszählung 1897, aufgerufen 4. Dezember 2017
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