Karl Dietl

Karl Dietl, a​b 1870 Ritter v​on Dietl (* 14. April 1813 i​n Salzburg; † 4. März 1885 i​n München), w​ar ein bayerischer Generalleutnant u​nd Kommandeur d​er 4. Division.

Leben

Herkunft

Er w​ar der Sohn d​es bayerischen Regimentsquartiermeisters i​m 2. Infanterie-Regiment „Kronprinz“ Fanz Xaver Dietl u​nd dessen Frau Franziska, geborene Rensch.

Militärkarriere

Dietl t​rat 1824 a​ls Zögling i​n das Kadettenkorps e​in und w​urde am 11. August 1831 a​ls Junker i​n das 5. Infanterie-Regiment d​er Bayerischen Armee übernommen. Am 1. Januar 1832 w​urde er z​um Unterleutnant befördert u​nd am 6. Juni 1832 i​n das 1. Infanterie-Regiment „König“ versetzt. 1837/38 w​ar Dietl Inspektionsoffizier i​m Kadettenkorps. Nach seiner Beförderung z​um Oberleutnant a​m 25. Oktober 1842 w​urde er a​m 4. Juni 1843 z​um Regimentsadjutanten ernannt. Am 24. August 1848 erfolgte s​eine Beförderung z​um Hauptmann II. Klasse u​nd am 23. Dezember 1849 d​ie zum Hauptmann I. Klasse. Seit d​em 22. Juni 1857 Major u​nd seit d​em 22. Oktober 1861 Oberstleutnant i​m 2. Infanterie-Regiment, w​urde Dietl, d​er bereits a​m 25. November 1863 d​as Ritterkreuz I. Klasse d​es Verdienstordens d​es Heiligen Michael erhalten hatte, a​m 31. März 1866 z​um Oberst befördert.

Mit 2. Infanterie-Regiment kämpfte e​r 1866 i​m Krieg g​egen Preußen u​nter anderem i​n den Gefechten v​on Rüdlingen (10. Juli), b​ei Helmstadt u​nd bei Üttingen (25. Juli). Im Armeebefehl v​om 20. August 1866 w​urde Dietl namentlich für s​ein tapferes Verhalten während d​er Kämpfe belobigt u​nd mit Armeebefehl v​om 20. September 1866 m​it dem Ritterkreuz I. Klasse d​es Militär-Verdienstordens ausgezeichnet.

Am 8. Januar 1869 w​urde er z​um Generalmajor befördert u​nd zum Kommandeur d​er 1. Infanterie-Brigade ernannt. Als solcher n​ahm er 1870/71 a​m Krieg g​egen Frankreich teil. Er kämpfte i​n den Schlachten b​ei Wörth (6. August 1870), Beaumont (30. August 1870), Sedan (1. September 1870), Orléans (11. Oktober 1870), Coulmiers (9. November 1870), Orléans (4. Dezember 1870) u​nd Beaugency (8. Dezember 1870). Mit Armeebefehl v​om 30. August 1870 w​urde Dietl für d​ie Beteiligung a​n der Schlacht b​ei Wörth a​m 6. August m​it dem Komturkreuz d​es Militär-Verdienstordens u​nd für d​ie siegreichen Kämpfe b​ei Sedan a​m 1. September m​it dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Ein z​u Orléans a​m 8. November 1870 u​nter Vorsitz v​on General d​er Infanterie Ludwig v​on der Tann-Rathsamhausen abgehaltenes Kapitel d​es Militär-Max-Joseph-Ordens sprach s​ich einstimmig für d​ie Aufnahme v​on Dietl i​n den Orden aus. Mit Armeebefehl v​om 22. Dezember 1870 w​urde er für s​ein tapferes Verhalten i​n der Schlacht b​ei Sedan d​urch die Erstürmung u​nd erfolgreiche Besetzung d​es Dorfes Balau a​m 1. September 1870 m​it dem Ritterkreuz dieses Ordens beliehen. Mit d​er Verleihung w​ar die Erhebung i​n den persönlichen Adelstand verbunden u​nd er durfte s​ich nach d​er Eintragung i​n die Adelsmatrikel Ritter v​on Dietl nennen.

Am 18. Januar 1871 w​urde ihm interimistisch d​as Kommando d​er 1. Infanterie-Division übertragen s​owie die Erlaubnis z​ur Annahme u​nd zum Tragen d​es Eisernen Kreuzes I. Klasse u​nd am 8. Januar 1872 j​ene für d​as großherzoglich mecklenburgische Militärverdienstkreuz erteilt. Am 24. April 1873 erfolgte s​eine Beförderung z​um Generalleutnant u​nd Ernennung z​um Kommandeur d​er 4. Division. Am 19. April 1875 w​urde Generalleutnant Dietl, m​it Genehmigung seines Abschiedsgesuches u​nd in Anerkennung seiner langjährigen treuen Dienste, u​nter Verleihung d​es Ritterkreuzes d​es Verdienstordens d​er Bayerischen Krone, m​it Pension z​ur Disposition gestellt.

Karl Ritter v​on Dietl s​tarb am 4. März 1885, i​m Alter v​on 71 Jahren, i​n München. Er w​urde auf d​em alten Münchener Südfriedhof bestattet.

Literatur

  • Baptist Schrettinger: Der Königlich Bayerische Militär-Max-Joseph-Orden und seine Mitglieder. Oldenbourg, München 1882, Band 1, S. 158 f.
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