Kamosowo

Kamosowo (deutsch Kamissow) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört z​ur Landgemeinde (gmina wiejska) Białogard (Belgard) i​m Powiat Białogardzki.

Kamosowo
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Kamosowo (Polen)
Kamosowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Białogard
Gmina: Białogard
Geographische Lage: 53° 59′ N, 15° 54′ O
Einwohner:
Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZBI
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów



Geographische Lage

Kamosowo l​iegt sieben Kilometer südwestlich v​on Białogard u​nd ist über e​ine Nebenstraßenverbindung n​ach Sławoborze (Stolzenberg) – Świdwin (Schivelbein) z​u erreichen. Durch d​ie Gemeinde führt d​ie Kleinbahnstrecke Białogard – Sławoborze. Die Feldmark w​ird von d​er Parsęta (Persante) u​nd dem Topiel (Nonnenbach) begrenzt.

Geschichte

Urkundlich belegt i​st das Guts- u​nd Bauerndorf Kamissow s​eit 1493. Das Rittergut – w​ie auch d​as Nachbargut Natztow – w​ar bis 1773 e​in Lehen d​er Familie von Wopersnow. Danach k​am es i​n den Besitz d​erer von Kleist, u​nter deren Bewirtschaftung e​s zu großer Blüte gelangte.

Die Landgemeinde Kamissow wurde 1928 aus dem damaligen Gutsbezirk und der Dorfgemeinde gebildet. Im Jahre 1939 wohnten in der 771,5 Hektar umfassenden Gemeinde 246 Menschen in 60 Haushaltungen. Neben dem Gut gab es noch fünf größere und 25 kleinere bäuerliche Betriebe. Selbständige Handwerksbetriebe waren nicht vorhanden. In der Gutsbrennerei wurden große Mengen von Kartoffeln zu Spiritus verarbeitet. Die letzte der früher vorhandenen Ziegeleien wurde im 18. Jahrhundert geschlossen.

Das zuständige Standesamt w​ar in Standemin. Die polizeilichen Aufgaben erledigte d​er Landjägermeister i​m Vorwerk.

Am 3. März 1945 drangen sowjetische Truppen i​n das Dorf ein. Mehrere Gebäude wurden zerstört, d​ie Einwohner vertrieben. Heute gehört Kamissow a​ls polnisches Dorf Kamosowo z​ur Gemeinde Białogard.

Amt Kamissow

Kamissow gehörte b​is 1945 z​um Landkreis Belgard (Persante) u​nd bildete m​it den Gemeinden Natztow u​nd Sager e​inen eigenen Amtsbezirk.

Kirche

Kamissow w​ar bis 1945 i​n das Kirchspiel d​er Marienkirche Belgard eingepfarrt u​nd lag d​amit im Kirchenkreis Belgard. Dieser gehörte z​ur Kirchenprovinz Pommern d​er evangelischen Kirche d​er Altpreußischen Union. Letzte Geistliche v​or 1945 w​aren Superintendent Johannes Zitzke u​nd die Pfarrer Dr. Hans Wenschkewitz u​nd Gerhard Schlecht.

Heute l​iegt Kamosowo i​m Kirchspiel Koszalin (Köslin) (Diözese Pommern-Großpolen) d​er polnischen Evangelisch-Augsburgischen Kirche. Kirchort i​st wie früher Białogard, w​o die Gottesdienste allerdings n​ur in d​er alten Georgenkirche (Kościół św. Jerzego) stattfinden.

Schule

Kamissow verfügte b​is 1945 über e​ine eigene einklassige Volksschule.

Sehenswürdigkeiten

Das Gutshaus u​nd die dazugehörigen Parkanlagen a​us dem 19. Jahrhundert i​n Kamosowo gelten a​ls besonders sehenswert.

Söhne und Töchter des Ortes

Literatur

  • Heimatkreisausschuß Belgard-Schivelbein (Hrsg.): Der Kreis Belgard. Aus der Geschichte eines pommerschen Heimatkreises. Heimatkreisausschuß Belgard-Schivelbein, Celle 1989.
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