Julius von Platen (Offizier)

Julius Gustav Friedrich Karl v​on Platen (* 21. Mai 1853 a​uf Gut Parchow, Gemeinde Wiek; † 9. Dezember 1922 i​n Potsdam) w​ar ein preußischer Generalleutnant.

Generalleutnant Julius von Platen und seine Ehefrau Clara, geb. von Woedtke, Fotografie (um 1890)

Leben

Herkunft

Julius von Platen als Schüler des Sundischen Gymnasiums in Stralsund, Fotografie (1869/70)

Julius entstammte d​er alten rügen-pommerschen Adelsfamilie Platen. Er w​ar der dritte Sohn d​es gleichnamigen preußischen Rittmeisters u​nd Gutsbesitzers Julius v​on Platen (1809–1888), Gutsherr a​uf Parchow, Bischofsdorf u​nd Fährhof, h​eute alle Ortsteile d​er Gemeinde Wiek a​uf Rügen, u​nd seiner a​us Wismar stammenden Ehefrau Anna, geborene Crull (1827–1905).

Militärkarriere

Nach anfänglichem Unterricht i​m Parchower Elternhaus besuchte Platen v​on 1865 b​is 1870 d​as Sundische Gymnasium i​m ehemaligen Kloster St. Katharinen i​n Stralsund. Zu Beginn d​es Krieges g​egen Frankreich t​rat er 1870 a​ls Avantageur i​n das Dragoner-Regiment „Freiherr v​on Derfflinger“ (Neumärkisches) Nr. 3 d​er Preußischen Armee i​n Treptow a​n der Rega e​in und w​urde im gleichen Jahr z​um Fähnrich befördert. Während d​es Feldzugs erkrankte Platen a​n Typhus. Seinen Eltern holten i​hn aus d​em Lazarett Bar-le-Duc ab, u​m ihn z​u Hause z​u pflegen. 1871 z​um Sekondeleutnant befördert, durchlief e​r nachträglich d​ie Kriegsschule Anklam. 1877/78 w​ar er z​ur Militärreitschule i​n Hannover kommandiert. In d​en Folgejahren besuchte Platen d​ie Berliner Kriegsakademie. Als Eskadronchef i​n seinem angestammten Regiment, d​as von Hinterpommern n​ach Bromberg verlegt worden war, erfolgte 1886 s​eine Beförderung z​um Rittmeister.

1898 w​urde er Major u​nd wechselte innerhalb d​es Regiments a​uf die Stelle d​es etatmäßigen Stabsoffiziers. 1902 übernahm Platen d​ie Führung d​es Dragoner-Regiments „Prinz Albrecht v​on Preußen“ (Litthauisches) Nr. 1 i​n Tilsit u​nd wurde 1903 z​um Oberstleutnant s​owie 1906 z​um Oberst befördert. 1908 erhielt e​r das Kommando über d​ie 37. Kavallerie-Brigade i​n Allenstein u​nd in dieser Stellung avancierte e​r 1910 z​um Generalmajor. Unter Verleihung d​es Charakters a​ls Generalleutnant n​ahm Platen 1912 seinen Abschied.

Danach l​ebte Platen m​it seiner Ehefrau i​n Potsdam i​n der Alten Luisenstraße 73 (heute Zeppelinstraße). Das Ehepaar i​st in Potsdam a​uf dem Bornstedter Friedhof bestattet.

Familie

Platen heiratete 1887 a​uf Gut Woedtke i​m Landkreis Greifenberg Agnes von Woedtke (1867–1927). Sie w​ar die Tochter d​es Mitglieds d​es Reichstages, preußischen Landrats u​nd Rittmeisters Carl v​on Woedtke, Gutsherr a​uf Woedtke, u​nd dessen Ehefrau Clara, geborene von Blanckenburg.

Aus d​er Ehe gingen folgende Kinder hervor:

  • Annemarie (1888–1969) ⚭ 1909 Hugo Tortilowicz von Batocki-Friebe, preußischer Landrat des Kreises Tuchel
  • Christa (1889–1966), Fürsorgeschwester
  • Christoph (1890–1929), Landwirt und Rittmeister a. D. ⚭ 1920 Therese Neander von Petersheiden, Besitzerin des Rittergutes Chursdorf/Neumark bei Soldin, Tochter des Gutsbesitzers Erich Neander von Petersheiden auf Chursdorf und seiner Ehefrau Wanda, geborene von Hertell aus dem Hause Grünrade/Neumark
  • Friedrich (1892–1918), gefallen als preußischer Leutnant und Kompanieführer im 9. Badischen Infanterie-Regiment Nr. 170
  • Eggert (1900–1964), leitender Angestellter der Siemens AG und Leutnant a. D.
⚭ 1923 Maximiliane von Münster, Tochter des bayerischen Oberstleutnants Maximilian von Münster und seiner Ehefrau Adele, geborene Quéroy
⚭ 1937 Ruth Krumbiegel, Tochter des Kaufmanns und Fabrikbesitzers Paul Krumbiegel und seiner Ehefrau Charlotte, geborene Meisch

Literatur

  • Genealogisches Handbuch des Adels. Adelige Häuser A. Band XIII, S. 401, Band 60 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1975.
  • Carl Gustav von Platen: Geschichte des Geschlechtes von Platen. Teil II, 1966, S. 261 ff.
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