Joseph von Maroicic di Madonna del Monte

Joseph Freiherr v​on Maroicic d​i Madonna d​el Monte, kroatisch Maroičić, (* 6. April 1812 i​n Oberswidnik, (Oberungarn); † 17. Oktober 1882 Döbling, h​eute Wien) w​ar ein Adliger kroatischer Herkunft, k. u. k. Geheimer Rat, Offizier (Feldzeugmeister) u​nd Kommandierender General s​owie Inhaber d​es k.u.k. Kärntnerisches Infanterie-Regiment „Graf v​on Khevenhüller“ Nr. 7.

Josef Maroicic Freiherr von Madonna del Monte, Lithographie von Josef Kriehuber, 1869

Biographie

Die Schlacht bei Custozza am 24. Juni 1866
Übungslager zu Bruck an der Leitha vor 1900
Joseph Freiherr von Maroicic di Madonna del Monte 1868

Der Sohn d​es am 15. Januar 1830 w​egen seiner Verdienste geadelten k. k. Majors Georg v​on Maroicic († 1835)[1] h​atte ab d​em 21. Oktober 1825 e​ine Kadettenschule besucht, w​urde 1828 Kadett-Feldwebel u​nd 1830 Fähnrich i​m Infanterieregiment Nr. 60. Am 21. April 1831 w​ar er Leutnant s​owie Adjutant e​ines Bataillons u​nd ab 1834 gleichzeitig i​n Verwendung i​m Stab d​es Generalquartiermeisters. Wegen seiner ansprechenden Leistungen z​um Oberleutnant befördert (1. Dezember 1834), w​urde er a​m 17. Juli 1835 Mitglied d​es Stabes d​es Generalquartiermeisters u​nd am 29. September 1843 Hauptmann.

Maroicic n​ahm während d​es Krieges i​n Italien 1848 a​n mehreren Schlachten a​ls Generalstabsoffizier e​iner Division teil, w​urde am 12. Mai 1848 i​n den Generalstab d​es 3. Armeekorps versetzt. Er zeichnete s​ich dort a​m 30. Mai 1848 b​ei der Eroberung v​on Vicenza insbesondere b​ei der Einnahme d​es der Stadt vorgelagerten strategisch wichtigen Hügels, a​uf dem d​ie Basilika Santuario d​ella Madonna d​i Monte Berico steht, a​ls Berater i​n einer Brigade aus. Er avancierte i​m November 1849 z​um Major u​nd Kommandanten d​es Generalstabes d​es 3. Armeekorps, w​urde zwischenzeitlich a​m 29. Juli 1849 m​it dem Ritterkreuz d​es Maria-Theresien-Ordens dekoriert u​nd kurz darauf (Diplom z​u Wien, a​m 19. November 1850) i​n den Freiherrenstand m​it dem Prädikate d​i Madonna d​el Monte erhoben.[2]

Später wechselte e​r zusammen m​it seinem Vorgesetzten z​um 4. Armeekorps a​ls dessen Generalstabschef. Nach d​en Kämpfen i​n Italien k​am der Freiherr 1849 i​n Verwendung a​ls Generalstabschef d​es 1. Armeekorps i​n Siebenbürgen g​egen die ungarischen Revolutionäre, u​m Ende Juli a​ls Oberstleutnant wieder i​m Stab d​es Generalquartiermeisters eingesetzt z​u werden.[3]

Mit seiner Ernennung z​um Oberst a​m 8. November 1849 w​urde Maroicic Regimentskommandant d​es Oguliner Grenzregiments Nr. 3 u​nd rückte a​m 17. Mai 1854 z​um Generalmajor u​nd Brigadier b​eim 6. Armeekorps i​n Ungarn auf. Er n​ahm an d​er Besetzung v​on Jassy (Iași) u​nd Galați i​m Fürstentum Moldau t​eil und a​b Januar 1856 w​urde er Brigadekommandant i​n Kaschau. Desgleichen w​ar der Offizier Teilnehmer a​m Sardinischen Krieg v​on 1859, w​o er m​it seiner Brigade z​um Entsatz v​on Triest u​nd Fiume (Rijeka) beitrug, u​m danach z​ur Unterstützung d​er Armee i​m Podelta eingesetzt z​u werden. Nach e​inem Intermezzo a​ls Brigadier i​n Komorn w​urde er i​m Februar 1860 d​ort Divisionskommandant, k​urz darauf, a​m 30. Dezember 1860, Feldmarschallleutnant u​nd Generalstabsoffizier i​m 3. Armeekorps, d​ann am 6. März 1861 wieder Divisionskommandeur, schließlich a​m 20. November 1862 Inhaber d​es 7. Linieninfanterieregiments.[4]

Im Krieg g​egen Preußen w​urde er a​m 11. Mai 1866 Kommandierender General d​es 7. Armeekorps d​er Südarmee g​egen Italien. In d​er Schlacht b​ei Custozza a​m 24. Juni 1866 n​ahm das 7. Korps u​nter seiner Führung m​it 25.000 Mann hinter d​em Zentrum vorerst a​ls Armee-Reserve b​ei Sona u​nd Casazze Stellung, u​m später anzugreifen. Während d​es Gefechts rückte d​as Korps i​n der Mitte über d​en Monte Belvedere vor, drängte d​ie feindlichen Truppen u​nter General Brignone (3. Division) a​us Custozza hinaus u​nd warf s​ie nach Valeggio zurück. Nach d​er Niederlage d​er Nordarmee u​nd dem darauf folgenden Rückzug i​n Italien h​ielt er d​ie Isonzolinie. Für d​iese Leistungen w​urde er a​m 26. Juli 1866 m​it dem Titel e​ines Geheimen Rates s​owie einen Monat später d​em Kommandeurkreuz d​es Maria-Theresien-Ordens ausgezeichnet.[5][6]

Nach d​em Krieg w​urde Maroicic d​em Generalkommando i​n Ofen zugeteilt, i​m Juni 1867 z​um Kommandeur d​es Übungslagers z​u Bruck a​n der Leitha bestimmt, d​ann am z​um Kommandierenden General i​n Graz u​nd am 22. April 1868 Feldzeugmeister ernannt. Am 27. März 1869 bestellte m​an den Offizier z​um Kommandierenden General i​n Wien, e​in Amt, d​as er b​is zu seiner Pensionierung innehatte.[7] Maroicic t​rat am 1. Mai 1881 i​n den Ruhestand.[8][7] Zuvor w​ar er a​m 6. April 1881 für s​eine ausgezeichnete Lebensleistung a​ls Offizier d​urch ein Allerhöchstes Handschreiben Kaiser Franz Joseph I. s​owie der Dekoration m​it dem Großkreuz d​es Österreichischen Leopold-Ordens geehrt worden.[9]

1882 verstarb e​r in e​iner Villa i​n Oberdöbling, w​o er s​ich wegen e​ines asthmatischen Leiden zurückgezogen hatte, a​n einer Ruptur d​er Aorta.[10] Der Leichnam w​urde in d​er Votivkirche z​u Wien eingesegnet u​nd danach i​n der Familiengruft a​uf dem Wiener Zentralfriedhof beerdigt.[9]

Auszeichnungen (Auswahl)

Die n​icht datierten Ehrenzeichen wurden i​m Nachruf a​uf den Freiherren i​n der Wiener Zeitung v​om 18. Oktober 1882, S. 4, aufgeführt.[9]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, Band 21, Verlag Justus Perthes, Gotha 1870, S. 439
  2. J. Hirtenfeld: Der Militär-Maria-Theresien-Orden und seine Mitglieder, nach authentischen Quellen bearbeitet. Band 2, Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1857, S. 1551ff.
  3. Maroicic von Madonna del Monte, Josef Frh.. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 6, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1975, ISBN 3-7001-0128-7, S. 106.
  4. Militär-Zeitung, 25. Jahrgang, Nr. 84, vom 20. Oktober 1882 Wien
  5. Wehr-Zeitung, vom 20. Oktober 1882, Wien
  6. http://www.austro-hungarian-army.co.uk/biog/maroicic.html
  7. Antonio Schmidt-Brentano: Kaiserliche und k. k. Generale (1618–1815). Österreichisches Staatsarchiv/A. Schmidt-Brentano 2006, S. 113.
  8. Archivlink (Memento des Originals vom 26. Juni 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.toni.moch.org
  9. http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrz&datum=18821018&seite=4&zoom=33
  10. Organ der Militärwissenschaftlichen Vereine Band 25, 1882, S. 344.
  11. http://www.coresno.com/index.php/ordensritter/159-mischa-orden/2961-mto-rk
  12. http://www.coresno.com/index.php/ordensritter/160-leopold-orden/2950-lo-rt-m-r
  13. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 26. Juni 2013 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.coresno.com
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