Joseph Konrad von Bangold

Joseph Konrad v​on Bangold (* 26. November 1780 i​n Spalt, Franken; † 27. März 1851 i​n Cannstatt) w​ar ein württembergischer Generalleutnant.

Leben

Joseph Konrad v​on Bangold studierte zunächst a​n der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, w​o er s​ich 1798 d​em Corps Onoldia anschloss.[1] Er wechselte a​n die Universität Landshut u​nd hörte Philosophie. Anschließend studierte e​r am Josephinum (Wien), w​o er z​um Dr. med. promoviert wurde.

Am 30. April 1803 t​rat er a​ls Unterleutnant i​n der Garnison Stuttgart i​n die Württembergische Armee. Am 5. November 1806 w​urde er z​um Leutnant befördert u​nd 1808 z​um Generalquartiermeisterstab versetzt. Nach seiner Beförderung z​um Oberleutnant a​m 6. Januar 1809 w​ar er Adjutant b​eim Armeekorps v​on Herzog Wilhelm I. i​m Feldzug v​on 1809 g​egen Österreich. Am 23. Mai 1809 w​urde er z​um Hauptmann II. Klasse, a​m 1. Januar 1812 z​um Hauptmann I. Klasse u​nd am 17. September 1812 z​um Major befördert. Im Russlandfeldzug 1812 Napoleons w​ar er 1813 Chef d​es Generalstabs d​er württembergischen Truppen, a​ls diese während d​er Völkerschlacht b​ei Leipzig a​uf die Seite d​er Allianz wechselten. Am 17. November 1813 w​urde Bangold z​um Oberstleutnant u​nd nach d​er Schlacht v​on Brienne a​m 8. Februar 1814 z​um Oberst befördert.

1821 w​urde Bangold Adjutant d​es württembergischen Königs u​nd Leiter d​er Geheimen Kriegskanzlei. Nach seiner Beförderung z​um Generalmajor a​m 26. September 1822 befehligte e​r die 3. Infanterie-Brigade. 1828 w​urde er Gouverneur v​on Heilbronn, 1830 Generalquartiermeister u​nd 1838 n​ach Beförderung z​um Generalleutnant Kommandeur d​er 1. Infanterie-Division u​nd Gouverneur v​on Stuttgart. 1842 w​urde er pensioniert.

Politisch t​rat er d​urch zahlreiche Denkschriften i​n Verteidigungsfragen hervor, d​ie sich h​eute im Hauptstaatsarchiv Stuttgart befinden. Darüber hinaus verfasste e​r nach seiner Pensionierung freireligiöse Schriften.

Schriften

  • Konzept eines Kriegstagebuchs des württembergischen Kontingents im preußisch-russischen Krieg für die Zeit vom 15. April bis 3. Mai 1813
  • Schilderung über die Schlacht bei Bautzen am 20. und 21. Mai 1813, insbesondere über die Stellungen und Bewegungen der württembergischen Truppen
  • Denkschrift über Ideen über die Befestigung von Süddeutschland, 1814
  • Denkschrift Über die Sicherung der westlichen Grenze des südlichen Deutschlands durch Festungen und über Bundesfestungen im Allgemeinen, ohne Datum, nach 1815
  • Aufsatz über Ideen zu einer Kriegsverfassung für Württemberg, 1816
  • Denkschrift über Aufgaben und Stand des Generalquartiermeisterstabs, 1817
  • Aufsatz über Vorteile einer Gliederung der Infanterie in einzelne selbständige Bataillone bzw. in Regimenter zu 2 Bataillonen, 1817
  • Konzept zu Widerlegung der Denkschrift des preußischen Generals von Wolzogen über die Einteilung der zu kombinierenden Armeekorps des Deutschen Bundes, 1818
  • Denkschriften und Vorschläge über das Schützeninstitut, die Errichtung des Schützenkorps und von Strafklassen, der Versorgung der Regimenter mit Hornisten, das Karree sowie Projekt einer Frontveränderung, um 1825
  • Denkschrift über Die Anstalt der Regiments-Offizierszöglinge und über die Offiziersbildungsanstalt, 1829
  • Entwurf neuer Statuten für die Offiziersbildungsanstalt, um 1830
  • Aufsatz über Die politische Situation in Deutschland und die politischen Interessen Württembergs, um 1830
  • Denkschrift über Der Oberfeldherr des Deutschen Bundes, Stärke der Bundeskontingente Österreichs und der süddeutschen Staaten, Stärke der Besatzungen der Bundesfestungen, 1831
  • Briefe an Marie Gräfin von Taubenheim von seiner Reise nach Schottland und Irland, 1841
  • Die evident und nothwendig wahre Religion, nämlich die Religion der Gotteinigkeit des Menschen oder der Uebereinstimmung des menschlichen Willens mit dem göttlichen. Winterthur 1846.
  • Denkschrift über die Mediatisierung Badens und der Fürstentümer Hohenzollern-Sigmaringen und Hohenzollern-Hechingen auf Württemberg, 1848

Auszeichnungen

Württemberg

  • 1807, Militärverdienstorden
  • 1814, Goldenes Ehrenzeichen für die Schlacht von Brienne
  • 1815, Goldenes Ehrenzeichen für die Schlacht bei Paris
  • 1815, Goldenes Ehrenzeichen für den Feldzug in 1815
  • 1818, Kommandeur II. Klasse des Militärverdienstordens, verbunden mit einer jährlichen Zahlung von 300 Gulden
  • 1830, Ritter des Friedrichs-Ordens
  • Goldenes Dienst-Ehrenzeichen für Offiziere

Frankreich

Baden

Hessen

Österreich

Russland

Literatur

  • Alois Riedl: Joseph Konrad von Bangold: Das Lebensbild eines Spalter Generals (1780-1851). In: Aus der Spalter Heimat. Folge 8, Spalt 1969.
  • Eckhart Pilick(HG): Lexikon freireligiöser Personen. Rohrbach/Pfalz, ISBN 3-930760-11-8.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 23/32
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