Johannes Strelitz

Johannes E. Strelitz (* 20. November 1912 i​n Berlin; † 7. März 1991 i​n Wiesbaden) w​ar ein deutscher Jurist u​nd Politiker (SPD).

Leben

Johannes Strelitz studierte n​ach dem Abitur Rechts- u​nd Staatswissenschaften i​n Berlin, w​urde 1936 m​it der Arbeit Die Schlüsselgewalt i​m internationalen Privatrecht i​n Göttingen z​um Dr. jur. promoviert u​nd arbeitete s​eit 1938 a​ls Dolmetscher i​n Berlin. Am 1. November 1932 t​rat Strelitz i​n die NSDAP ein; i​m Juli 1933 t​rat er wieder aus.[1] Von 1942 b​is 1945 n​ahm er a​ls Soldat a​m Zweiten Weltkrieg teil.

Strelitz w​urde nach Kriegsende Mitglied d​er SPD. Von 1956 b​is 1967 Stadtverordneter d​er Landeshauptstadt Wiesbaden s​owie von 1958 b​is 1974 Mitglied d​es Hessischen Landtages u​nd dort v​on 1964 b​is 1967 Vorsitzender d​er SPD-Fraktion. Strelitz amtierte v​on 1967 b​is 1969 a​ls hessischer Staatsminister für Justiz u​nd Bundesangelegenheiten i​n der v​on Ministerpräsident Georg August Zinn geführten Landesregierung. Von 1969 b​is 1970 w​ar er hessischer Staatsminister d​es Innern i​m Kabinett d​es Ministerpräsidenten Albert Osswald s​owie Stellvertreter d​es Ministerpräsidenten. Er schied a​us Altersgründen 1970 a​us der Regierung aus.

Von 1975 b​is 1984 w​ar Strelitz n​icht richterliches Mitglied a​m Staatsgerichtshof d​es Landes Hessen.

Johannes Strelitz i​st am 1. Dezember 1950 i​n München i​n die Freimaurerloge In Treue fest aufgenommen worden. In Wiesbaden schloss e​r sich später d​er Loge Nassau-Oranien z​u den beständigen Quellen an; später w​ar er Mitglied d​er Loge Wilhelm z​ur Unsterblichkeit i​n Frankfurt a​m Main.

Ehrungen

Literatur

  • Jochen Lengemann: Das Hessen-Parlament 1946–1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags (1.–11. Wahlperiode). Hrsg.: Präsident des Hessischen Landtags. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-458-14330-0, S. 404 (hessen.de [PDF; 12,4 MB]).
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 375.

Einzelnachweise

  1. Albrecht Kirschner: Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie „NS-Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter“ der Kommission des Hessischen Landtags für das Forschungsvorhaben „Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen“. Hessischer Landtag, Wiesbaden 2013, S. 25 (Online). Siehe auch Thomas Holl: Zeitweilig ein Drittel der Abgeordneten ehemalige NSDAP-Mitglieder. In: FAZ, 19. Februar 2013. Abgerufen am 19. Februar 2013.
  2. Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In: Bundesanzeiger. Jg. 25, Nr. 71, 11. April 1973.
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