Johannes Gottlob Paul Voigt

Johannes Gottlob Paul Voigt (* 28. November 1889 i​n Neuruppin; † 8. April 1954 i​n Düsseldorf[1])[2] w​ar ein deutscher Landrat, Industriemanager u​nd Verwaltungsrichter.

Ausbildung

Nach d​em Abitur a​m Joachimsthalsches Gymnasium i​n Berlin studierte Paul Voigt a​b 1907 a​n den Universitäten Greifswald u​nd Friedrich-Wilhelms-Universität z​u Berlin Rechtswissenschaften u​nd Nationalökonomie. Zu Beginn d​es Studiums w​urde er i​n Greifswald Mitglied d​es Corps Pomerania.[3] 1910 bestand e​r das Referendarexamen. Im gleichen Jahr w​urde er z​um Dr. jur. promoviert.[4] Das Referendariat absolvierte e​r bis 1914 b​eim Amtsgericht Groß-Lichterfelde[5] u​nd bei d​er Bezirksregierung i​n Frankfurt a​n der Oder. 1915 l​egte er d​as zweite juristische Staatsexamen ab[6] u​nd wurde z​um Regierungsassessor ernannt. Am Ersten Weltkrieg n​ahm er a​ls Leutnant d​er Reserve i​m Ulanenregiment Nr. 3 teil.

Karriere

1918 w​ar er a​ls Assessor zunächst b​eim Kreis Höchst, i​m Polizeipräsidium Frankfurt a​m Main u​nd im Landratsamt d​es Landkreises Hanau tätig. Zum 1. Oktober 1919 w​urde er zunächst vertretungsweise, d​ann kommissarisch u​nd am 1. April 1920 schließlich endgültig Landrat d​es Landkreises Hanau.[7]

Zum 1. August 1922 schied e​r aus d​em Staatsdienst aus, w​eil er d​ie Aufgabe e​ines Vorstandes u​nd Direktors d​er Maschinenfabrik Buckau R. Wolf i​n Magdeburg übernahm. 1929 w​urde er i​n Berlin Vorstand d​es Rüstungsunternehmens Berlin-Karlsruher Industrie-Werke AG.[8]

Der Zweite Weltkrieg beendete s​eine Karriere i​n der Rüstungsindustrie u​nd er kehrte i​n den Staatsdienst zurück, w​urde am 19. Dezember 1945 z​um Regierungsdirektor ernannt u​nd war n​un im Regierungspräsidium Hannover u​nd dem i​hm angegliederten Oberversicherungsamt, b​ei letzterem a​ls Stellvertreter d​es Regierungspräsidenten, tätig.[9]

Am 15. September 1946[10] w​urde er Vizepräsident d​es Landesverwaltungsgerichts Hannover. Zum 1. Juni 1949 w​urde er Präsident d​es Landesverwaltungsgerichts Oldenburg.[2]

Privates

Nach d​er Pensionierung z​og er n​ach Düsseldorf, w​o er 1954 n​ach einer Operation verstarb.[11]

Am 30. Oktober h​atte er Hella, geb. Kleinherne, geheiratet.[12]

Literatur

  • Georg-Wilhelm Hanna (Bearb.): Der Landkreis Hanau und seine Landräte. Hrsg.: Kreissparkasse Hanau. Hanau 1989, S. 30.
  • Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 70), Hessische Historische Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt/Marburg 1988, ISBN 3-88443-159-5, S. 230–231.
  • Voigt, Paul. In: Robert Volz: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Band 2: L–Z. Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1931, DNB 453960294, S. 1956.

Einzelnachweise

  1. Hanna.
  2. Kösener Corpslisten 1960, 53, 602
  3. Kösener Corpslisten 1930, 56, 583
  4. Dissertation: Paul Voigt: Geschichte der Entwicklung des Wahlrechts zum preußischen Abgeordnetenhaus. (Angabe nach Hanna).
  5. Hanna.
  6. Hanna.
  7. Hanna.
  8. Hanna.
  9. Hanna.
  10. Hanna.
  11. Hanna.
  12. Hanna.
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